Spitzkratzer/Bohrer-Gerät

Begonnen von Wiesenläufer, 13. Mai 2019, 17:18:11

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Wiesenläufer

Moin,

ebenfalls vom "Kartoffelacker" und natürlich aus dem Flint-reichen MV  :-D stammt dieses Teil.

Anders kann ich es irgendwie nicht bezeichnen.  :nixweiss:

Ein Abschlag mit 4x5,5cm

Am Rand ein Rest von Kortex verlaufend, ist die Retusche bzw. ausgearbeitete Spitze auf der Ventralseite. Schön glänzender, dunkler Flint.
Die "Sandteufel" haben heute auch mir zu schaffen gemacht. Die Suren von Gestern waren fast weg.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo



Das hat eher was von einem ausgesplitterten Stück .....  :glotz:


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin Thomas,

Bin mit den ausgesplitterten Stücken noch immer nicht so richtig auf Du und Du.
Auf jeden Fall, ein merkwürdiges Stück.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

queque

Ein sehr beeindruckender Fund. Mir scheint es auch so, als ob die Spitze intentionell herausgearbeitet worden wäre. Habe ich so aber auch noch nicht gesehen. Kannst du was zum Fundkontext sagen? Endneolithisch?
Viele Grüße
Bastl

StoneMan

Moin,

der intentionelle Charakter ist für mich gegeben. Interessantes Stück für Deine TDA-Tüte.

Neben den schwierigen "Ausgesplitterten Stücken" gibt es auch noch nicht minder schwierige "Gekerbte und gezähnte Stücke"

Gekerbte und gezähnte Stücke, Jürgen Richter,
Steinartefakte vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, Harald Floss Herausgeber

Quelle: Bild und PDF > Klick <

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo

#5
 

   :winke:


Die Negative sind ausschließlich ventral zu sehen wobei die vermeintliche Spitze nicht gesondert herausgearbeitet wurde sondern natürlich vorgegeben war und ist.
Die Spitze ist in diesem Sinne offensichtlich nicht ausgearbeitet oder intentionell "erstellt" worden.

Die Negative folgen schlicht der Kontur der Grundform, weshalb ich die Nutzung als "ausgesplittertes" Stück als eine mögliche Option sehe.

Die Negative sind punktuell eher ausgeschlagen als gedrückt und wurden nicht zur Erstellung einer schneidenden Kante systematisch angelegt oder zum stabilen Bohren  steil angelegt. Sie sind auch nicht durch Ackergeräte "ausgeschlagen" worden und nicht in Folge einer zufälligen Bewegung gegen einen anderen Stein "abgedrückt" worden.

"Ausgesplitterte" Stücke sind schlichte "Abnutzungsgeräte" deren Grundform relativ frei gewählt werden konnte. Sehr SELTEN aber doch, gibt es gelegentlich sehr ordentlich rechteckig vorgerichtete Stücke die dann als "ausgesplitterte Stücke" verwendet worden sind.

Die vorgearbeiteten Stücke dienten vielleicht zu Arbeiten die sehr präzise ausgeführt werden sollten oder "mussten" um zu gelingen.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Zitat von: queque in 15. Mai 2019, 12:22:45
Ein sehr beeindruckender Fund. Mir scheint es auch so, als ob die Spitze intentionell herausgearbeitet worden wäre. Habe ich so aber auch noch nicht gesehen. Kannst du was zum Fundkontext sagen? Endneolithisch?
Viele Grüße
Bastl

Moin,

da die Geräte-Funde sich aus Scheibenbeil, Dolchfragment, Sichelbruchstück und diverse Halbrund-Schaber /Kratzer (bisher) zusammensetzen, denke ich, dass der Platz mehrfach besiedelt wurde und alle Zeit-Epochen vertreten sind.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin,

@Jürgen,
@ Thomas,

ihr versucht einer "Begriffsstutzigen" es gut zu erklären!  :super:
Ich glaube, es braucht viel Erfahrung um es zu erkennen und da bin ich noch ein ganzes Stück weit davon entfernt.

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)