Schaber oder was ?

Begonnen von Moonk, 18. Dezember 2009, 16:41:27

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Moonk

Hier ein Stück von einem Acker wo ich erst eine Stunde gesucht habe (wegen Frost so kurz). :-)
Ist aber auch wieder so ein Stück wo man nicht gleich erkennt um was es sich handelt, Artefakt od. Geofakt. :irre:

Im 5 km Umkreis gibt es ein Megalithgrab, Urnenfriedhöfe, Hügelgräber u. eine Eiszeitliche Siedlung wurde hier auch einmal ausgegraben, wo die Siedlung genau war weiss ich leider noch nicht, beim nächsten Archäologen Besuch werde ich einmal fragen.
Abgesehen von diesen Stück würde mich interessieren ob ich hier im Weser - Ems Gebiet (nördlich von Oldenburg) auch Artefakte vom Homo Erectus finden könnte. :kopfkratz:
Der Neandertaler hat es ja nur bis zur Höhe von Hannover geschaft, deshalb dachte ich mir das der Homo Erectus
es sicher weiter in den Norden geschafft hat. :smoke:
LG Moonk  :prost:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

a.k.a. rentner

Lieber Moonk.
warum denkst Du an einen Schaber?????
Michi

Moonk

Hallo, ich dachte wegen der Kerbe. Leider ist mein Wissen noch sehr gering u. das Buch "5000 Jahre Feuersteinbergbau" bekomme ich erst nächste Woche. :kopfkratz:
Mit dem Buch hoffe ich meinen Wissens Horizont erweitern zu können.  :super:
LG Moonk  :prost:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

chmoellmann

Ich sehe da nix drin, nur schöner Stein.
Sowas nehm ich nur mit nach Hause, damit ich es nicht dutzendmal aufhebe und immer wieder denke: "schon wieder nichts".

steinsucher

Zitat von: Moonk in 18. Dezember 2009, 16:55:04
Hallo, ich dachte wegen der Kerbe. Leider ist mein Wissen noch sehr gering u. das Buch "5000 Jahre Feuersteinbergbau" bekomme ich erst nächste Woche. :kopfkratz:
Mit dem Buch hoffe ich meinen Wissens Horizont erweitern zu können.  :super:
LG Moonk  :prost:


Das Buch ist sicher spitze, sehr umfangreich. Aber ich befürchte, es entspricht nicht deinen Erwartungen. Es behandelt Feuerstein-"Bergbau". Ich glaube nicht, dass du darin etwas über allgemeine Werkzeugformen findest. Über spezielle zum Bergbau aber ja. Der Homo Erectus und der Homo Sapiens Neanderthalensis haben, zumindest nach heutigen Erkenntnissen, keinen Feuerstein-Bergbau betrieben.

Aber das Buch sollte dir trotzdem bestimmt eine Menge vermitteln. Einfach durch andere Literatur ergänzen.

Es ist ein "Standard-Werk".

Gruß,

Fritz.


fuchs

Hallo Moonk,
ich habe auch noch wenig Erfahrung, aber kann schon einigermaßen Frostabplatzer erkennen. Diese entstehen durch Störungen im Stein, wodurch sich Wasser ansammeln kann. Beim Gefrieren dieses Wassers entstehen große Kräfte, die den Stein von innen heraus aufsprengen. Oft entstehen dadurch relativ stark gerundete, muldenförmige Spaltflächen.
Frostabplatzer kann man auch daran erkennen, daß Bulbus und Schlagfläche fehlen.
Ausserdem sind die Störungen im Stein als kleine, stecknadelkopfgroße "Pünktchen" oder Minikrater zu erkennen. Ein typischer Krater befindet sich unterhalb deiner Beschriftung. Höchstwahrscheinlich findet sich auf jeder Spaltfläche ein Krater oder sein Gegenstück. Fühl mal drüber.
Ich kenne die Enttäuschung, besonders am Anfang. Ich habe mal einen wunderschönen großen "Stichel aus einem klingenförmigen Abschlag" gefunden, der komplett durch Frost entstanden ist. Schade....
Lass dich nicht entmutigen, frohes Fest, Christian.

Moonk

Hallo, enttäuscht bin ich gar nicht, macht einfach nur Spass. :narr:
Ich hoffe der Schnee ist bald weg das ich wieder raus kann, habe einige neue Acker die auf mich warten. :glotz:
Ps: Welches Buch wäre zum erkennen von Artefakten gut. :-)
LG Moonk
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Freya

Zitat von: fuchs in 19. Dezember 2009, 10:12:06

Frostabplatzer kann man auch daran erkennen, daß Bulbus und Schlagfläche fehlen.
Ausserdem sind die Störungen im Stein als kleine, stecknadelkopfgroße "Pünktchen" oder Minikrater zu erkennen. Ein typischer Krater befindet sich unterhalb deiner Beschriftung. Höchstwahrscheinlich findet sich auf jeder Spaltfläche ein Krater oder sein Gegenstück.
Hallo Fuchs,
danke für deine Erklärung wieder etwas dazu gelernt. Könnte der Stein auf dem anstehenden Bild auch vom Eis gebrochen sein? Passiert das so bei uns auch noch in der Jetztzeit?

Danke für mögliche Antworten.
Gruß Maria :winke:

queque

Hallo Moonk,

ein Standardwerk ist natürlich die Artefaktmorphologie von J. Hahn. Aber die ist seit Jahren vergriffen und nicht zu bekommen (außer in einem Antiquariat in Los Angeles für 250 Euro, aber auch das Exemplar war jetzt nicht mehr im Netz). Empfehlenswert ist das Buch:
Formen und Techniken neolithischer Steingeräte aus dem Rheinland von Lutz Fiedler. In: Beiträge zur Urgeschichte des Rheinlandes III. Köln 1979, S. 53 - 190.
Zum Verständnis der Herstellung von Flintgeräten empfehlenswert:
Flintknapping. Making & Understanding Stone Tools. Von John C. Whittaker. University of Texas Press 1994.

Aber da gibt es auch regionale Unterschiede und individuelle Vorlieben. Weitere Literatur- und Linktipps gibt es übrigens hier:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,27939.0.html

Gruß
Bastl

fuchs

@ Maria: Sieht für mich so aus wie Frost, aber ich bin nicht der Superexperte. Aber Frostabplatzer kommen natürlich auch heute noch vor, immer wenn Minusgrade herrschen. :winke:

Freya

Hallo Fuchs,

na von den Minusgraden hatten wir letzte Nacht ja ne Menge:-)

Gruß Maria

fuchs

Stimmt, war der Tod für jede Menge Steine und Geburtsstunde von unzähligen Geofakten. :-D