Schaber mit steiler Retusche evtl. Vorarbeit

Begonnen von RockandRole, 22. Mai 2020, 21:16:23

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RockandRole

Servus Leute,

hier haben wir einen Schaber oder vielleicht sogar eine Vorarbeit von einem solchen. Auffällig sind natürlich die großen negative, mit denen man versucht hat, das Stück auszudünnen. Eine große Retusche ist in Gebrösel geendet. Daneben könnten Spuren von Gebrauch oder eine Kleinigkeit feinere Zurichtung liegen. Insgesamt tendiere ich aber zu einer Vorarbeit. Auf der Rückseite findet sich zusätzlich ein sinnfreies Neagativ, was den Charakter einer Vorarbeit unterstreicht 

liebe Grüße Daniel

gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Servus Daniel,

jetzt sagst es ja Gott sei Dank selbst mit dem Gebrösel.
Vorarbeit ist dies keine!

Mir ist aber ehrlichgesagt im Paläolithikum
auch noch keine Vorarbeit untergekommen.
Entweder gab es in dieser Fundgegend ausschließlich dieses Material oder es hatte einfach Eigenschaften die gefragt waren.
Sind das jetzt alles Neufunde der letzten Tage?

Grüße
Peter

RockandRole

Hallo Peter,

denke nur, dass das Stück mit den relativ wenigen formgebenden Retuschen zu steil war um es sinnvoll verwenden zu können. Aber vielleicht gab es auch Verengungen, da war eine scharfe 80 Grad steile Kante gefragt  :nixweiss:
Doch doch, es gibt schon anderes Rohmaterial, Keuperhornstein, Muschelkalkhornstein, Quarz und Hornstein aus Flusskiesel, magmatisch überprägtes Material. Aber das war alles entweder noch schlechter zu bearbeiten oder nur selten zu finden. Kieselschiefer gab es in Massen. Da hatte man sicher genug da um ausreichend zu üben.
Das sind alles immer Neufunde, welche ich in letzter Zeit vorgestellt habe  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 22. Mai 2020, 22:14:11
Hallo Peter,

denke nur, dass das Stück mit den relativ wenigen formgebenden Retuschen zu steil war um es sinnvoll verwenden zu können. Aber vielleicht gab es auch Verengungen, da war eine scharfe 80 Grad steile Kante gefragt  :nixweiss:
Doch doch, es gibt schon anderes Rohmaterial, Keuperhornstein, Muschelkalkhornstein, Quarz und Hornstein aus Flusskiesel, magmatisch überprägtes Material. Aber das war alles entweder noch schlechter zu bearbeiten oder nur selten zu finden. Kieselschiefer gab es in Massen. Da hatte man sicher genug da um ausreichend zu üben.
Das sind alles immer Neufunde, welche ich in letzter Zeit vorgestellt habe  :winke:

Liebe Grüße Daniel

schau mal die Mousterien Quina Stücke an!
Das sind steile Retuschen, das ist kein Argument Daniel die hatten dafür Verwendung. ich schau mal ob ich das finde.

Furchenhäschen

#4
hier die beiden Artefakte das sind steile MP-Retuschen

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,50309.0.html

Winkelschaber meinte der Marc (Wutach) , übrigens ein Mitstreiter vom Prof. Fiedler

RockandRole

Hallo Peter,

deine tollen Stücke sind tatsächlich auch sehr steil. Krass ist es den Maßstab dazu zu betrachten  :-) an Quina habe ich auch kurz gedacht, kann sein, dass das auf dieser Fundstelle häufiger vorkommt.

Jetzt würde ich natürlich gerne mal in der letzten Abgabe stöbern, da sieht man dann alles mit anderen Augen 👀

Waren noch auf ner weiteren, relativ neu entdeckten Stelle. Hab noch ein paar Fundtüten  :zwinker:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 22. Mai 2020, 23:21:06
Hallo Peter,

deine tollen Stücke sind tatsächlich auch sehr steil. Krass ist es den Maßstab dazu zu betrachten  :-) an Quina habe ich auch kurz gedacht, kann sein, dass das auf dieser Fundstelle häufiger vorkommt.

Jetzt würde ich natürlich gerne mal in der letzten Abgabe stöbern, da sieht man dann alles mit anderen Augen 👀

Waren noch auf ner weiteren, relativ neu entdeckten Stelle. Hab noch ein paar Fundtüten  :zwinker:

Liebe Grüße Daniel

Hallo Daniel,
aber das Quina passt bei Deiner Fundstelle nicht!
Ich wollte nur mal zum Vergleich die Steilheit der Retuschen belegen.

Viele Grüße
Peter

RockandRole

Morsche Peter,

nein das ist in der Algemeinheit sicher kein Mousterien Typ Quina, da hast scho recht, aber vereinzelt wurde dort ja die Quina-Retusche angewendet. So hab ich das gemeint. Und weil ich ja auch mit einer Vorarbeit liebäugel, kann das ja aus meiner Sicht der Anfang einer Quina-Retusche sein  :friede:

Der ist ja auch von dort    http://www.sucherforum.de/index.php/topic,77901.0.html

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 23. Mai 2020, 07:43:12
Morsche Peter,

nein das ist in der Algemeinheit sicher kein Mousterien Typ Quina, da hast scho recht, aber vereinzelt wurde dort ja die Quina-Retusche angewendet. So hab ich das gemeint. Und weil ich ja auch mit einer Vorarbeit liebäugel, kann das ja aus meiner Sicht der Anfang einer Quina-Retusche sein  :friede:

Der ist ja auch von dort    http://www.sucherforum.de/index.php/topic,77901.0.html

liebe Grüße Daniel


Servus Daniel,
mit einer Vorarbeit hat das schöne Werkzeug ganz sicher nichts zu tun!
Der war schön in Gebrauch.
Ordentlich verrundet sind die Grate aber auch?

Grüße
Peter

RockandRole

Hallo Peter,

ja, verrundet sind die Grate auch. Ob vom Windschliff, Sedimentverlagerung oder Gebrauch wage ich aber nicht zu entscheiden. Jedenfalls zeichnet dass das Stück als alt aus. Ich habe das Stück mit Schaber in die Datenbank eingepflegt. Bin mal gespannt, wenn ich die aktuelle Abgabe noch einmal durchforsten kann. Da wird sich bestimmt die ein oder andere Überraschung ergeben  :-)

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen