Hallo

ich bitte Euch wieder einmal um Eure Mithilfe:

gefunden wie immer auf " meinem " Acker in Heldmannsberg:

Länge 98 mm, Breite 78 mm, Dicke 22 mm, Gewicht 201 g ;


Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein paar Worte dazu sagen könntet !!!


Liebe Grüße

Dagmar

moin Dagmar,
das Teil sieht aus wie ein bestossener Frostsprung, diese Frostscheiben kommen recht häufig vor.
Für hiesige Gegend ist es kein Schaber oder Kratzer. Die unregelmäßigen Retuschen und deren Ansatz
zeigen da recht deutlich eine nicht menschliche Herstellungsart.

  Manfred

Da gibts nichts weiteres zu sagen 

Mfg Fredi

Hallo

...ich hab's befürchtet....dennoch....danke ich Euch ganz herzlich !


L.G. Dagmar

Hallo Dagmar,

Trotzdem ein interessantes und farblich schönes Material!

LG
Jan

Tippe auf: ledergelb verwitterter Hornstein aus sekundärer Lagerstätte (Bohnerzhornstein);fast völlig abgerollte Kortex, die das ganze Stück betrifft. Also kein Frostbruch. Die Beschädigungen sehen mir auch nicht artifiziell, sondern rezent aus. Unten Beispiele aus unserer Gegend (ebenfalls Jura), Kerntrümmer Abschlag und Klinge. Kommt hier nur als Import und immer bearbeitet auf den Siedlungen vor. Wenn das Rohmaterial also nicht in unmittelbarer Nähe ansteht, und in einem Siedlungskontext gefunden wurde besteht meiner Meinung nach durchaus die Möglichkeit, dass er zum Inventar gehören kann. Saxaloquuntur

@Saxaloquuntur

Deine Antwort gibt mir wieder Hoffnung, dass sich unter all meinen Funden, die zu einem hohen Prozentsatz

aus diesem Material bestehen, doch ein paar interessante Werkzeuge befinden.

Diese Gelb-, Braunfärbung des Hornsteins bereitet meinem zuständigen Kreisbodendenkmalpfleger stets

heftiges Kopfzerbrechen, da speziell dieser " Stein " hier wohl relativ selten ist.

Da ich erst vor sechs Jahren nach Heldmannsberg gezogen bin, kenne ich die Gegend noch nicht so genau !!

Danke für Deine Antwort...sie gibt mir Mut....weitere Exemplare einzustellen.


L.G. Dagmar

 

Da sehe ich schon eine heiße Spur. Wenn das Material an einer Stelle häufig ist, sonst aber selten vorkommt, muss man auch an eine Lagerstätte denken. Da die Kortex verrollt ist handelt es sich wohl um keine Residuallagerstätte, an der das Gestein an Ort und Stelle aus gewittert ist, sondern verlagert wurde. Eine sekundäre Lagerstätte, deshalb auch das punktuell häufige Vorkommen. Das wiederum impliziert, dass diese Lagerstätte in der Steinzeit womöglich  bekannt war, deshalb u.U. Trümmer häufiger sind als modifizierte Werkzeuge. Ich weiß nicht, wie Deine Fundstatistik mit diesem Material aussieht, aber sehe mögliche Wege der Erklärung. Sind modifizierte Artefakte, außer Rohmaterial also auch noch Hinweise auf eine Zerlegung zu finden, gibt es mögliche Schlüsse...mehr Grobzerlegung, Rohmaterial und Trümmer eher Lagerstätte, alle Phasen der Zerlegung eventuell auch Siedlung oder temporärer anderweitiger Aufenthaltspunkt. Spannende Stelle. Wenn Dein Heimatpfleger nicht gerade Urgeschichte studiert hat, kommst Du mit dem bestimmt nicht weiter.  Saxaloquuntur.

Hi,

mein Heimatpfleger hat genauso wenig Urgeschichte studiert wie ich,

aber ich habe einen Mordsrespekt vor ihm, weil er in seiner dreißigjährigen Sammeltätigkeit

ein ungeheures Fachwissen angehäuft hat;

nichtsdestotrotz glaube ich auch, dass er mit meinen Funden allein schon wegen

der hier unüblichen Gesteinsart ein Problem hat.

Hunas, eine 1956 von dem Erlanger Prof. Heller entdeckte Höhlenfundstelle, die altpaläolithische Funde

lieferte, liegt Luftlinie 3,5 km von hier weg und deshalb begehe ich diesen " meinen" Acker und zu 99% nur

diesen seit sechs Jahren konsequent und regelmäßig und habe dort auch schon Interessantes gefunden, z.B.

einen Fäustel, den ich auch hier im Forum gezeigt habe.

Sobald ich Zeit habe, werde ich ein paar Fotos von meinen Funden einstellen.

Ich bin jetzt schon gespannt auf Eure Einschätzung.


L.G.

Dagmar