Salino

Begonnen von fuchs, 12. Januar 2010, 20:36:03

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fuchs

Hallo Rätsellöser,
ich habe eine neue Aufgabe. Bei meinem "Salino" handelt es sich um einen dicken Abschlag in Form eines Parallelogramms (in etwa). Rundum ist die Kante mit Zerrüttungen überzogen.  Ähnliche Zerrüttungen zeigen sich auf meinem Klopfstein, allerdings sind sie dort größer. Ich kann nicht beurteilen, ob die Größe dieser Marken vom Flintmaterial, dem bearbeitetem Material oder der Schlagkraft abhängt. Dazu habe ich nirgendwo Informationen gefunden.
Vom Prinzip her könnte es sich um einen Klopfstein handeln, wäre da nicht die Größe. Das Steinchen ist nur 6 cm lang, 3,4 cm breit und 11 bis 12 mm dick.
Damit ist es für einen Klopfstein zu klein bzw zu leicht (Gewicht ca 40 Gramm). Der Meinung ist auch J.W..
Allerdings hat er mir auch nicht weiter helfen können in Bezug auf die Verwendung des Steines, lediglich Pseudoartefakt konnte er ausschließen.
Ich komme nicht weiter und brauche eure Hilfe!
Ich freue mich über jede Antwort, auch Denkanstöße. Herzlichen Dank, Christian

queque

Hallo Christian,
also wenn Jürgen Weiner nicht weiter weiß, dann wird Dir kaum jemand helfen können. Ich hätte eventuell an einen Feurschlagstein gedacht, aber die haben eigentlich andere Zerrüttungsmuster. Außerdem ist er dafür wohl ein wenig zu klein.
Viel Glück
Bastl

Marienbad

Moin Fuchs  :winke:

mit diesem Stück können alle möglichen Arbeiten getätigt worden sein.
Wenn ich auf meiner Gebrauchs - Flinthalde schaue, entdecke ich bestimmt
2 - 3  ähnliche Stücke.
Wer behauptet eigentlich, dass es keine mini Schlagsteine geben soll ?
Auf neolithischen Siedlungen habe ich einige aufgelesen, die waren unter
30 x 30 mm .

fuchs

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
@Bastl: Feuerschlagstein war auch mein erster Gedanke, aber J.W. sagte, wie du, sowas sähe anders aus. Allerdings gibt es da ja auch Unterschiede: die Steine, die mit Markasit Funken schlagen und die späteren, an die ein Feuerstahl geschlagen wurde. Vielleicht, aber nur vielleicht könnten (Konjunktiv) die so ausgesehen haben.
@ Manfred: Du bist meine große Hoffnung. Damit will ich dem restlichen Forum keinesfalls die Kompetenz absprechen. Aber durch deine hervorragenden experimentellen Arbeiten kannst du sicherlich "Gebrauchsspuren" besser deuten.
Ich habe auch ein paar Winzlinge, die Minischlagsteine sein könnten, zumindest von den Zerrüttungen her. Aber die Größe war bis jetzt für mich ein Ausscheidungskriterium. Allerdings bin ich ja auch noch total unerfahren.
Hast du eine wage Vermutung, wofür mein "Salino" diente?
Ich denke, auch ein möglicherweise geschäfteter Pickstein entfällt, da die Zerrüttung rundum geht. Auch ein Spitzamboss würde meiner Meinung nach aus gleichen Gründen entfallen.
Gegen einen "normalen" Klopfstein sprechen die Zerrüttungen im Bereich der leichten Einbuchtung, denke ich.
Bitte macht mich schlau!

Marienbad

wenn du bestimmte Ecken oder Kanten an einer sehr dünnen Steinplatte bearbeiten möchtest, brauchst du ein entsprechendes Werkzeug.
Schlägst du mit deinem Stein flächig, wirst du eine grobe und große Abnutzung am Werkstück vorfinden.
Schlägst du jedoch hochkant, also mit der dünnen Seite, werden kleine und feine Abnutzungen entstehen.
Die kleinen brösiligen (Pickmarken) können auch durch ,,zarte" Schläge entstehen, nicht weniger auch beim ,,Drücken".
Was nun mit deinem Fund gewerkelt wurde kann ich und sicher auch kein anderer mit sicherheit feststellen.
Es wurde in vielfältiger Form mit ,,Werkzeugen" umgegangen, nicht so wie heute. Wo für jede Schraube ein anderer
Dreher her muß. Ein Messer für Käse, Schinken, Fisch, Obst, Schwiegermutt........ :kopfkratz: u s w

fuchs

Hallo Manfred,
werde das Teil bis auf weiteres als Pickelausdrücker für besonders schwere Fälle ablegen, wobei dies eine reine Interpretation ist, die nicht wissenschaftlich belegt wurde! :smoke:

Grenzton

#6
Hi Christian.

In meinen Augen sieht es schon nach einem retuschierten Irgentwas aus, und die gekillten Kanten würde ich als Abrollspuren die erosiv zB. beim Transport in einem größeren Bach oder Fluss entstanden sind, interpretieren.
Ich habe da einen Klingenkern der erstmal reichlich braune Patina angesetzt hatte und dann sind die Grate schön abgerollt, eben genau so wie bei Deinem Stück. Zur Größe, er ist 9x6cm 
...siehe Bilder!
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

fuchs

Hallo Kalle,
danke für die Bilder. Wunderschönes Farbspiel. Mein Teil lag allerdings auf einem Plateau, ca 6 Meter über und 25 Meter vom Mühlenbach entfernt.
Zudem ist der Mühlenbach zumindest heutzutage nur ein Rinnsaal und wird wohl keine Steine mehr bewegen.
Die zerrütteten Zonen sind auch sehr rauh, anders als zB die Maaseier. Aber trotzdem eine interessante Theorie. Kannst du eine Nahaufnahme von einer verrollten Stelle machen, zum Vergleich?
Herzliche Grüße, Christian

Grenzton

Hi Christian.

Na klar, hier bitte!

Gruß der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!