Beilbruchstück und Schleifsteinfragment

Begonnen von Siebenpapagei, 27. November 2012, 20:21:49

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Siebenpapagei

Hallo,

dieses kleine Set fand ich auch vorgestern auf der Siedlungsstelle wo die Klinge hochkam. Vielleicht wurde ja das Beil auf diesem Schleifstein geschliffen, der lag nicht weit davon. Mit viel Phantasie kann ich mir gut den Steinschleifer bei der Arbeit vorstellen :-)

Das Beil misst 86 x 59 x 21 mm. Der Nacken ist alt gebrochen und weist Schlagnarben zum Breitseitenbereich auf. Das Beilfragment hat auch ganz fest sitzende schwarze Anhaftungen, welche schon leicht in die Oberfläche diffundiert sind. Handelt es sich dabei um Eisen-Oxide? Die Spuren vom Pflug sehen aber anders aus.
Die Einordnung zum richtigen Beiltyp fällt mir wieder einmal schwer. Jetzt habe ich endlich das tolle Buch von Peter Vang Petersen, bin aber dennoch nicht sicher welcher Beiltyp zutreffend ist. Es könnte Nr. 164, 166 oder 181 und 182 sein.
Naja, ohne Nacken ist die Einordnung auch nicht sicher. Ich vermute aber, dass es sich um ein Dünnnackenbeil handelt und wie zu sehen ohne Schmalseitenschliff.

Viele Grüße

Ralf :winke:

Siebenpapagei


Steinkopf

Hallo Ralf,

Ein geiles Teil das Beil!  Die Farbe ist hervorstechend. Sicherlich TBK.
Meinen Glückwunsch!
Kannst Du zu dem Schleifstein noch Details nachliefern?

LG
Jan

Siebenpapagei

Hallo Jan,

bin jetzt gerade an der Stielspitze mit ? dran, die stelle ich gleich ein. Fotos von Schleifstein reiche ich die Tage nach.

Viele Grüße

Ralf

queque

Passt doch gut zusammen!

Schöne Stücke aus dem Norden!

LG
Bastl

steinwanderer

Moin Ralf,
ich halte es für das Nackenende eines Dicknackenbeils mit V- förmigem Längsschnitt.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Siebenpapagei

Hallo Klaus :winke:

die Bilder geben das nicht so ganz her, sorry.
Es handelt sich um das Schneidenteil eines Beiles, die Schneide wurde zerschlagen und der Nacken ist gebrochen.

Viele Grüße

Ralf

Siebenpapagei

Hallo,

hier wie versprochen noch Details und weitere Aufnahmen vom Schleifstein.

Der misst: 150 x 150 x 70 mm

Ich frage mich, ob der antik gebrochen ist, oder durch landwirtschaftliches Gerät. Die Bruchkanten sehen nicht besonders frisch aus.
Der ganze Stein war ja mal wesentlich größer und ist in mehrere Teile zerbrochen.

Gruß
Ralf :winke:

Steinkopf

Moin Ralf,

Das Teil hast Du schön dargestellt. Sehe ich es richtig, dass die durch Schliff
polierte Fläche sich so krümmt, das auf einer (runden) Kante die Möglichkeit
für den Hohlschliff der Schneide erfolgen kann?
Dein Fundstück hat eine sehr spezielle Form.

Zu den Schleifsteinen in DK und sicherlich auch in Norddeutschland machte
man die Beobachtung, dass sehr selten ganze Stücke gefunden wurden.
Es hat den Anschein, als ob diese Teile aus unbekanntem Grund zerstört
wurden, bevor man sie aufgab.
(Hakon Berg in: Jeg ser pa oldsager, Politikens Forlag, Kopenhagen 1966, S. 70).

Schöne Grüße
Jan

Siebenpapagei

Hallo Jan,

die konvexe Fläche auf dem Schleifstein ist auch geschliffen, wenn auch nicht so gleichmäßig und Glatt wie die Konkave Fläche. An Hohlschliff hatte ich noch gar nicht gedacht, das wäre aber durchaus möglich. Ich weiß aber nicht, ob die Oberfläche dann nicht auch gleichmäßiger geschliffen sein muss.

Viele Grüße
Ralf :winke:

Steinkopf

Hallo Ralf,

seit ich sporadisch kleinere oder einmal auch größere Quarzit-Platten mit eindeutigen
Schleif-Flächen gefunden habe, hab ich in Museen und Sammlungen genauer hingeschaut.

So ein Teil wie Du es hier präsentierst, mit konvexer 'Welle' ist mir noch nicht untergekommen.
Es muss einen Grund dafür geben. Wozu kann es gut sein?
Ergonomisch würde niemand um eine Außenkurve schleifen???
Für Hohlschliff der Schneide würde es mir einleuchten.

Vielleicht geht ja an diesem Advent-Abend ein Lichtlein von Forenkollegen auf?

Ich wünsch Dir weiterhin so tolle Funde!

Jan