Servus Freunde,

bin heute nochmal 2Std. übern Acker gewankt, habe aber außer diesem Zwerg nix gefunden.
Obwohl klein, ist es aber ein interessantes Teilchen. Es handelt sich um den Abspliss einer geschliffenen Beilklinge, der typischerweise bei einem Gewaltbruch abspringt. Man kann sich das folgendermaßen vorstellen: Das Beil trifft verkantet aufs Ziel, die Kraftrichtung (der Vektor)  geht also nicht in die Schneide, sondern als Biegekraft in den Klingenkörper. Die eine Seite der Klinge wird komprimiert, der Abspliß springt ab, die andere Seite der Klinge wird gedehnt, die Klinge bricht relativ glatt ab. Es entstehen also 3 Teile: die Schneide, der Nacken und der Abspliß.
Besagter Abspliß ist dann auch noch zu irgendetwas (vielleicht habt ihr ja eine Idee?) weiterverwendet worden. Das 1. Bild zeigt die Dorsalseite mit Schliffspuren in der Mitte. Rechts und links ist das Steinchen dann noch retuschiert worden. Im 2. Bild eine Detailaufnahme der Retusche. 3. Bild zeigt die Ventralseite mit dem "Bulbus". das Material ist ein fast schwarzer, dichter (fast wie nordischer) Flint.
Einen ähnlichen, aber wesentlich größen Abschlag von einer Rijckholt-Beilklinge zeigen die beiden letzten Bilder. Hier ist der Bulbus noch besser zu erkennen.

Als was mag der retuschierte Abspliß gedient haben?

beste Grüße
RP

Hier noch die beiden Bilder des größeren Abschlages.