Klopfer Bohnerzhornstein oder Keuperhornstein

Begonnen von RockandRole, 30. November 2015, 12:25:06

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RockandRole

Servus Leute

Dieser Klopfer war gestern auch, auf einem mutmaßlich hauptsächlich paläolithischen Acker dabei. Wenn ein Platz aber gemischt ist, würde ich den nie einfach so in die Altsteinzeit stellen. Die Chance besteht aber.

Vom Material her bin ich mir noch unschlüssig.
Habe gerade etwas geschaut und einen möglichen Ursprungsort herausgefunden. Keuperhornstein wittert aber auch vor Ort in kleinen Mengen heraus. Glaube also an ein Flussgeröll bei der Größe.

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Baden-W%fcrttemberg/Stuttgart%2C%20Bezirk/Schw%E4bisch%20Hall%2C%20Landkreis/Blaufelden/Schuckhof

Die Bilder sind nicht ganz farbecht, am Besten kommt die Detailansicht an den Farbton heran.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Merle2

Tach Daniel :winke:,

ich würde mich auch schwer tun den in die Altsteinzeit zu stellen, aber eher weil man immer so kritisch ist und das halt eher ausschließt. Wenn da nun vorwiegend Paläo ist, dann ist das veilleicht sogar eher älter als neuer, halt schwer zu sagen :nixweiss:. Bei den vielen Fundstücken aus Kieselschiefer/ Lydit etc. fehlen doch insgesamt die Klopf- und Schlagsteine, die sind völlig unterrepräsentiert an den Fundstelllen dieser Zeitstellung in der Gegend des Maindreiecks- vielleicht liege ich da auch falsch, das ist nur mein Eindruck;  wenn dem so ist müssen die Klopfer von solchen annäherend "reinen" Inventaren, doch die Gefundenen sein. Ansonsten dachte ich zum Material, mich an den Leberopal aus den Posts von Kelten111 erinnert zu fühlen ???
Ganz herzliche Grüße
Marc

thovalo

#2


Einen Schlagstein in dieser Fundsituation an der Oberfläche würde ich in keinen Zeithorizont stellen. Und wenn mal ein Landwirt selber irgendwas ohne Hammer fest geklopft hat ..........

Ein einzelner Schlagstein als Oberflächenfund ist nirgendwo einzubinden ...... außer man möchte Worte wie "möglicherweise" oder es "könnte sein", "würde wenn" usw. gerne und häufig bemühen .....  


Mit der Zeit entsteht dann ein "Thesenteppich" aus reinen Vermutungen und man hat dann ein in der Fantasie geschaffenes reines Fundensemble, das bringt aus meiner Sicht gar wenig fassbares.


Ob ein Oberflächenfundplatz wirklich ein "reiner" paläolithischer Platz, dann aber auch schon "gewesen" ist, weisst Du auch erst, wenn eine Grabung Alles fein auflösend dokumentiert hat.


So wie im Bergischen Land ein aktuell untersuchter und schon lange bekannter "rein"  Mesolithischer Platz bei genauer Untersuchung dann doch "überraschend" eine Vermischung mit spät- und endneolithischen Artefakten zeigt. Dazu die ernüchternde Feststellung, dass dieser mesolithische Platz selber schon längst durch Erosion mehrfach umgelagert und durch gemangelt ist.

So ist das auch mit Deinem Platz, je mehr an die Oberfläche kommt, umso weniger oder gar keine Befunde haben sich erhalten. Damit fehlen dann entscheidende Merkmale für eine nähere und gesicherte Einschätzung. Gerade an einer so eigenartigen materialarmen und in diesem Mangel angepassten Traditionen solle eine eher zurückhaltende vorsichtige Vorgehensweise und Ansprache die wichtigeren Erkenntnisse bringen. Dazu gehört einen einzelnen Platz über eine sehr lange Zeit klar und minutiös zu erfassen.


lG Thomas  :winke:


PS: ich kenne das Material nicht, aber das sicht auch eher grob brechend aus. Macht es denn überhaupt Sinn damit irgendetwas zu Schlagen?(Schlagstein wäre die passende Ansprache bei Felsgesteinen/Klopfstein aus Silex)


Charakteristischer weise bestehen eindeutige anzusprechende Schlagsteine aus Quarzit, aus festen Sedimentgesteinen und deutliche seltener aus homogen strukturierten Quarz.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo Freunde

Dies ist bis jetzt so ca der 6.-8. Beleg von dort oben mit Klopf- oder Schlagspuren. Bei der Menge von Kernen und angetesteten Rohstücken (weit über 1000) ist der Anteil aber immer noch verschwindend gering. Ich sollte einmal schauen, ob da überhaupt ein Schlagsteinkandidat dabei ist. Quarzit war aber auch einmal darunter. Mach ich in der Mittagspause. Ob der jetzt aber dann paläolithisch, mesolthisch, neolithisch oder gar metall- oder neuzeitlich datiert, muss offen bleiben. Wäre alles möglich dort oben, folgt man den Artefakten die wir bisher aufgelesen haben.
Bisher ist ja noch nicht mal sicher, in welche Zeitstellung die meisten Kerne datieren. Paläolithikum liegt da meiner Meinung aber vorne. Wer kann aber schon mit Sicherheit genau sagen ob ein armorpher patinierter Kern aus dem Mittelpaläolithikum oder Jungpaläolithikum stammt.

Leberopal ist ein regional genutzter Rohstoff, dessen Verbreitung bisher meines Wissens nicht übermäßig groß war. Das wäre schon recht ungewöhnlich. Da kann Fredi aber mehr dazu sagen. Hab auch eine Materialprobe daheim liegen und kann das mit ruhigem Gewissen ausschließen.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

Ich hab mal irgendwann einen Brocken vom Acker mit heimgeschleppt, der deinem Material ähnlich sieht. Wüsste auch gern mal, was das für ein Mineral/Gestein/Konglomerat ist. Sieht das ähnlich? Gruss...

RockandRole

Servus Nano

Auf den ersten Blick ja, nur ist meiner homogener und sieht schon recht Hornstein mäßig aus. Von deinem würde ich aber gerne mal einen Schliff sehen. Sieht bestimmt klasse aus  :zwinker:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen