Ein glänzender Fundbeleg - eine feine Kratzerminiatur mit extremen Spiegelglanz

Begonnen von thovalo, 02. November 2014, 20:11:59

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thovalo



Dieser Kratzer gehört zu den vielen Mikrokratzern auf dem Fundplatz am rechten Niederrhein. Er ist aus einem Abschlag gefertigt, der auf der Ventralfläche die reguläre Textur und Oberfläche des gespaltenen Silex zeigt. Dorsal ist der Kratzer jedoch vollkommen von metallischen Spiegelglanz überzogen, der bis in die kleinsten Retuschen hinein reicht. Offensichtlich ist die Oberfläche des Silex durch Verdichtung entsprechend verändert.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Kratzer, wie ein Käfer auf der Dorsalseite liegend, auf heisser Asche oder heissem Sand liegen blieb, als ein Feuer abgelöscht worden ist. Möglicherweise hat die Hitze entweder durch besondere Höhe und schnelles Erkalten oder durch lange anhaltende Temperatur auf einer bestimmten Höhe, diese extrem auffallende Veränderung der Silexoberfläche bewirkt.


Vielleicht gibt es hier einige Ideen oder Anregungen dazu!?

lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin Thomas,

so wie Du es Dir vorstellst, Käfer, Feuer, Asche etc., kann es sein.

Im Grunde also lagerungsbedingte Einflüsse wie Chemie, Gülle etc., auch ohne Feuer, sind ebenso denkbar.

Dritte Möglichkeit - Natur.
Im Flint befinden sich Spurenelemente, durch die der Flint seine farblichen Varianten bekommt.
Auch diese natürlichen Elemente könnten durch Feuer oder einfach durch andere extreme Lagerungsbedingungen
solche glänzenden Ergebnisse hervorbringen.

Gruß

Jürgen 

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Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo

Zitat von: StoneMan in 03. November 2014, 13:00:07
Moin Thomas,

so wie Du es Dir vorstellst, Käfer, Feuer, Asche etc., kann es sein.

Im Grunde also lagerungsbedingte Einflüsse wie Chemie, Gülle etc., auch ohne Feuer, sind ebenso denkbar.

Dritte Möglichkeit - Natur.
Im Flint befinden sich Spurenelemente, durch die der Flint seine farblichen Varianten bekommt.
Auch diese natürlichen Elemente könnten durch Feuer oder einfach durch andere extreme Lagerungsbedingungen
solche glänzenden Ergebnisse hervorbringen.

Gruß

Jürgen 


Danke für die Anregungen!

Da es ein regelrechter Massenfundplatz ist und die mehr als 1.000 Silices auf dem engen Raum der Fundstelle dieses Mikrokratzers denselben Einflüssen ausgesetzt gewesen sind, würde ich Chemismus und den Einfluss von Gülle auf nur diesen einen Fundbeleg als wenig wahrscheinlich ansehen.

Es gab auf einem anderen Platz im Gelände einen großen Abschlag dessen Ventralfläche vollkommen und diesem Phänomen hier entsprechend, spiegelnd glänzend ausgeprägt gewesen ist. Aktuell sind beim Landesamt inzwischen 13.000 Artefakt ausgewertet.
Von diesen weisen nur die genannten zwei auf zwei unterschiedlichen Fundplätzen aufgelesene Artefakte, diese extrem ausgeprägte Glanzbildung auf.

Das Phänomen ist dem zufolge selten und wird doch nur unter sehr speziellen Voraussetzungen entstehen können!


lg THomas  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinereihe


Konnten das zwei sehr seltene paleo Stuecken sein, die mit eine Seite ganz andere Bedingungen erfahren haben als die viele tausende neolithische?

In die Gegend von Rijckholt gibt es auch SEHR seltene Paleo Stuecke, aus den selben material gefertigt.

Ich kan mir ncht vorstellen das diesen Art von glanz auf eine komplette Seite von Benutzung stammt.

Alles Gute, S.