Quarzit Geofakt?

Begonnen von Humboldt, 20. Juli 2018, 22:57:49

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Humboldt

Guten Tag,

ich war zwar seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr hier, aber mich würde eure Einschätzung zu diesem Fundstück interessieren. Ich habe mit meinem, ohnehin eingerosteten, Laienwissen keine eindeutigen Abschläge feststellen können.

Material: Quarzit
Fundort: Nordhessen
Abmessung: 10cm x 6,5cm

Im oberen Teil ist der Quarzit rau. Quarzit kommt in dieser Gegend in allen Größen im Keuper vor. Vorne an der Spitze ist der Quarzit sehr glatt und glänzt an einigen Stellen sehr auffallend.
Ich hoffe die Bilder sind okay.

Freue mich auf eure Einschätzung
Beste Grüße

Humboldt


Furchenhäschen

Hallo Humboldt,
die Bilder sind Super!
Sonst sehe ich nur Natur, es sind keine intentional herbeigeführten Schlagspuren erkennbar.


Gruß
Peter

Humboldt

Gut, dann wäre das geklärt.
Vielen Dank für deine Einschätzung!

Ist es für Artefakte aus Quarzit typisch, dass die gesamte Oberfläche neu strukturiert wurde? (wie in diesem Fall: http://altsteinzeit-hessen.de/?p=1439 )
Oder gibt es mehr Artefakte bei denen große Teile der ursprünglichen Oberfläche unbearbeitet geblieben sind?

Beste Grüße

Furchenhäschen

Zitat von: Humboldt in 21. Juli 2018, 15:19:08
Gut, dann wäre das geklärt.
Vielen Dank für deine Einschätzung!

Ist es für Artefakte aus Quarzit typisch, dass die gesamte Oberfläche neu strukturiert wurde? (wie in diesem Fall: http://altsteinzeit-hessen.de/?p=1439 )
Oder gibt es mehr Artefakte bei denen große Teile der ursprünglichen Oberfläche unbearbeitet geblieben sind?

Beste Grüße


ich würde schon meinen,
daß die Artefakte welche eine vorwiegend überarbeitete Oberfläche aufweisen deutlich überwiegen, dies auch bei Quarzit.
Interessante Frage.

Gruß
Peter

RockandRole

Guten Morgen die Herren,

selbst bei unseren Fundstellen, wo die Grundformen zu 99% aus Flusskieseln sind, ist der Großteil der Fläche überarbeitet. Wenn man mit überarbeitet den Bereich meint, welcher nicht mit Cortex bedeckt ist. Das ist doch aber auch nicht verwunderlich, oder?

Wenn es um die Zeit des Aucheuléen geht, bin ich raus  :winke:  

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Humboldt

Quarzit ist meiner Meinung nach nicht sonderlich einfach zu bearbeiten. Ich hatte eine gewisse Sparsamkeit erwartet. In den meisten Fällen hätten doch ein paar Abschläge ausgereicht, damit ein Stein als Werkzeug taugt und halbwegs griffig ist. Oder sehe ich das falsch?

Es ging unseren Vorfahren zu dieser Zeit wohl kaum um Ästhetik oder?  :-D

Könnte es nicht auch sein, dass sparsam bearbeitete Artefakte einfach viel schwerer als solche anzusprechen sind?

Beste Grüße

RockandRole

Seruvsle,

ich glaube auch, dass Quarzit nicht so einfach zu bearbeiten ist. Vor allem kein frostgebeutelter  :glotz:

Auch hast du wohl recht, dass ein sparsam bearbeiteter, und somit wohl nicht lange im Gebrauch gewesenes (ad hoc) Artefakt nicht so leicht zu erkennen ist wie ein z.B. mehrmals nachgeschärfter Schaber mit einer langen Werkzeuglaufbahn.

Einen Sinn für Ästhetik bei Artefakten würde ich einem höher entwickelten Menschen wie einem Homo neanderthalensis oder einem Homo sapiens nicht absprechen wollen. Es gibt ja übertrieben durchgestylte Acheuléen Faustkeile und schaut man sich manche Blattspitzen an dürfte da ein wenig Statusobjekt drinnen stecken. Aber in der Regel jedenfalls nicht.

Gibt es denn von der Stelle einige klare Artefakte?

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Humboldt

Da war ich zugegeben etwas vorschnell. Nein, den Sinn für Ästhetik absprechen kann man ihnen wohl nicht. Womöglich sind die Funde aus dem Jungpaläolithikum auch eher mit dem entstehenden Bewusstsein für die Welt und für Spiritualität zu erklären.

Nein, mir sind hier zumindest keine klaren Artefakte aus dieser Zeit bekannt.

Beste Grüße