Ich gehe zurzeit die Aufsammlungen der vergangenen acht Jahre auf einem Siedlungsgelände am rechten Niederrhein durch und fasse die bis Heute aufgesammelten Projektile zusammen.


Dieser Platz, der sehr viel mehr Projektile überliefert hat, liegt einige hundert Meter von der Aufsammlung der jetzt gezeigten Geschoßspitzen entfernt:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,52681.0.html


Die jetzt gezeigten Projektile stammen von einem vermutlichen Siedlungshügel und entsprechen überwiegend Formen des Spät- bis Endneolithikume bis zur Bronzezeit.

Merkwürdig sind Belege zweier sehr pummeliger Spitzen die Projektilen ähneln, aber zur Schäftung viel zu kräftig erscheinen und eine große Spitze aus einem Beilabschlag die eher an ein paläolithisches Artefakt erinnert.

 

Vier Pfeilschneiden, zwei unförmig dicke, wie Pfeilspitzen zugerichtete Spitzen und eine große Spitze unbekannter Zweckbestimmung die aus einerm Beilklingenabschlag gefertigt worden ist! 


glG thomas   

Hi Thomas!

Wieder eine interessante Zusammenstellung eines reichhaltigen Fundplatzes.

(1)  Kann man hier eine klare zeitliche Abgrenzung zur Bronzezeit mit den dafür

      typischen Spitzen mit konkaver (eingezogener) Basis ablesen?

(2)  In meinem Fundspektrum sind die 'gelungenen' Spitzen immer von

      grob gearbeiteten wahrscheinlich verworfenen Stücken begleitet.

      Existieren die hier auch oder sind sie mit abgebildet?

Schöne Grüsse

Jan

 
Zit:
Merkwürdig sind Belege zweier sehr pummeliger Spitzen die Projektilen ähneln, aber zur Schäftung viel zu kräftig erscheinen und eine große Spitze aus einem Beilabschlag die eher an ein paläolithisches Artefakt erinnert.


Das ist hier meist ein Zeichen für jung neolithische Zusammenhänge, in denen bifaziale Geräte dieser Art nicht selten sind. Saxaloquuntur

Die gezeigten Spitzen von Dir, führen quasi in der Zeitleiste dort weiter, wo in  meinem Suchgebiet die Kulturzeugnisse enden. Spät- und Endneolithikum lässt sich anhand der Projektile (noch) nicht nachweisen.  Mit der Bronzezeit, also dem Zeitalter in dem gestielte und geflügelte Spitzen auftreten könnte ich dann wieder Vergleiche ziehen. Bleibt natürlich noch die große Distanz unserer Suchgebiete, und damit haben wir es nicht mit den gleichen Kulturträgern zu tun, auch das verwendete Rohmaterial lässt sich kaum vergleichen. Die Sammler aus dem Süden sind hier leider rar.  Saxaloquuntur.

Zitat von: Steinkopf in 17. November 2011, 08:56:02
Hi Thomas!

Wieder eine interessante Zusammenstellung eines reichhaltigen Fundplatzes.

(1)  Kann man hier eine klare zeitliche Abgrenzung zur Bronzezeit mit den dafür

     typischen Spitzen mit konkaver (eingezogener) Basis ablesen?

(2)  In meinem Fundspektrum sind die 'gelungenen' Spitzen immer von

     grob gearbeiteten wahrscheinlich verworfenen Stücken begleitet.

     Existieren die hier auch oder sind sie mit abgebildet?

Schöne Grüsse

Jan

zu 1. unter den gezeigten Projektilen ist keine für das Rheinland typische bronzezeitliche Form vertreten. Das Projektil auf Bild 5 unten links zeigt eine eingezogene Basis, soll aber nach Einschätzung ggf. eher in das späte Neolithikum datieren.

zu 2. das einzige grobe Stück ist die einzeln gezeigte große Spitze, aber die scheint keine Vorarbeit sondern eine Sonderform für was auch immer gewesen zu sein. Das sind alle Spitzen von diesem Platz!



glG thomas