Planke für eine "Bredægget Flintøkse"  –  "Breitschneidiges Flintbeil"


Diese schöne "Økse" hatte ich bereits einmal in einem anderen Forum eingestellt.
Da hier inzwischen viele nette User neu hinzugekommen sind, möchte ich sie hier auch
einmal vorstellen.

Der damalige Titel meines Threads: "Skiveøkse oder Halbfabrikat?"

Denn "mein Bauer" auf Møn, der dieses Artefakt auf seinem Acker gefunden hat, bezeichnete
sie damals als "Skiveøkse" - ich wusste es derzeit nicht besser.

Man muss sich das einmal vorstellen, nach seinen etwa 40 Jahren intensiver Ackerbearbeitung
förderte er es ca. 60 m vom Hof/Grillplatz entfernt zu Tage.
Dieser Acker wurde bereits von seinem Vater und seinem Opa bestellt...

Goldrichtig lag ich im damaligen Titel mit meiner Frage "...oder Halbfabrikat?"  ...irgendwann
muss eure ständige Hilfe schließlich Früchte tragen.  

Wie gut ich mit meiner Vermutung lag, bestätigte dann bald "Der Wikinger". Sein damaliger erster Kommentar
war (sinngemäß), ´dass es sich bei dem sehr schönen Stück um ein Halbfabrikat, eine sogenannte Planke für
einen ganz bestimmten Beiltyp der Dolchzeit handelt´.
(DK: Dolktid 2800 - 1700 v. Chr = D: Endneolithikum)

Steen bezeichnete den Typ des angestrebten Beiles als "Bredægget Flintøkse  –  Breitschneidiges Flintbeil".  
Dies wird bei Peter Vang Petersen, "Flint fra Danmarks oldtid" auch bestätigt.

Für diese und viele andere Bestimmungen meiner Fundbelege, möchte ich mich an dieser Stelle
bei Steen Agersø (Der Wikinger) für die freundliche Hilfe bedanken.

Ein Dank geht auch an alle anderen, die sich hier immer wieder mit ihrem Engagement einbringen.

Zu dieser Bredægget Flintøkse habe ich jemandem eine "kleine Randgeschichte" versprochen.

Hier ist sie:
Seit wir Urlaub auf Møn machten wohnten wir immer auf dem selben Bauernhof.
So blieb es nicht aus, dass man sich immer mehr mit den Gastgebern befreundete.
Beim Grillen mit "Øl und Snaps", die Suchacker vor den Augen, wurde über die Fundstücke
des Bauern geklönt aber auch über meine.

Nicht alle seine Fundstücke lagen auf seiner Fensterbank im Wohnzimmer, vor der ich oft stand und
die schönen Sachen bewunderte.
Manchmal holte der Bauer aus irgendeinem Zimmer eine Überraschung wie diese Flint-Planke
mit Ausmaßen, dass sie einem die Sprache verschlägt. >Klick-Link<


Über diese Gespräche kamen wir auch zu anderen Funden, in diesem Falle Fossilien. Ich erzählte von
den handgroßen Ammoniten >Klick-Link< die ich zu Hause in Deutschland fand und bemerkte starkes Interesse
bei meinem Bauern, und sah auch ein wenig Unglaube in seinen Augen (?)...

Im nächsten Urlaub legte ich ihm dann beim Grillen einen meiner beiden Ammoniten auf den Tisch.
Seine Äugen wurden groß, es verschlug im fast die Sprache.

Im Laufe des gemütlichen Abend nahm er immer wieder den Ammoniten in die Hände und schaute ihn an.

Nach dem dritten Würstchen und viertem Kotelett aus seiner eigenen Schlachtung - er bewunderte zum hundertsten
Male den  Ammoniten - sagte ich, "Er gehört Dir "...  ...er schnarrte sein unnachahmliches "Nääääääääjj..." , aber diesmal
ließ ich keinen Widerspruch zu. >Klick-Link<

Er freute sich wie ein Kind. Am nächsten Morgen lag da was auf meinem Frühstücksteller...

Widerspruch zwecklos...


Gruß

Jürgen

Feines Stück mein lieber 
Mfg Fredi

Glückspilz!

Ein respektables Stück und gut erhalten.
Ich mag gar nicht hinschauen weil ich weiß, wie leicht von diesen
90 Grad Kanten etwas abspringt.

Bemerkenswert auch, das für ein Beil nicht die eher zähe graue
grobkörnige Varietät genommen wurde.

LG

Jan

Hallo Jürgen,

sehr ansehnlich das gute Stück! Wunderbar

LG Augustin

Hallo Jürgen,

einen Link hast du vergessen: http://www.steinzeitwissen.de/gastautoren/breitschneidige-beilplanke

Zitat von: fuchs in 24. März 2012, 18:46:42
Hallo Jürgen,

einen Link hast du vergessen: http://www.steinzeitwissen.de/gastautoren/breitschneidige-beilplanke

Moin Christian,

nicht vergessen... dennoch danke und

@Fredi @ Jan @ Augustin und Luis,

danke für die netten Worte - mehr braucht der Mensch nicht  


Gruß

Jürgen

Wunderbar einmal so ein Stück finden es bleibt ein Traum
Gruß Rambo

@ Luis,

als ich den Bauern kennen lernte, beneidete ich ihn für seinen Arbeitsplatz und seinen Beruf.

Dann sah ich seine Fundstücke, ein Prachtstück neben dem anderen... ich dachte spontan an Berufswechsel
oder mindestens an Nachbarschaftshilfe 

Ehre wem Ehre gebührt, er, mein Bauer hat es gefunden 


Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

schön so ein Stück mal hier zu sehen.

LG Marc.

Klassisch, ästetisch, schön !!!