Pfeilspitzen - Schiefpfeile

Begonnen von Steinkopf, 31. Januar 2024, 11:08:35

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Steinkopf

Hallo,

Nachden sich keine neue Suchmöglichkeit ergeben hat, bin ich in meiner Sammlung
fündig geworden und stelle hier zwei querschneidige Pfeilspitzen ein, die ausgeprägt
schief angesetzte Schneiden haben.
Nach der Typologie von Peter Vang Petersen FLINT handelt es sich hier um Schiefpfeile,
die der Kongemose Kultur (vor der Erteböllekultur) zugerechnet werden.
Gefunden an der Ostsee.
Beide sind aus einer Klinge gearbeitet mit 'seitlicher' Retusche.
Bei dem kleineren Exemplar ist die längere Seite wohl ein Bruch (der Klinge).

LG
Jan

thovalo

#1

Moin!

Der Begriff Schiefpfeilspitze ist eine der nordischen Eigenarten, sowohl in der Wortbildung wie auch im Vorkommen. Das ist im Grunde eine Variation der Pfeilschneiden.

Solche starken Abschrägungen kenne ich aus meinen eigenen Aktivitäten im Rhienland nicht.


Toll was es für eine Vielfalt gibt!


Danke für's Zeigen!

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Schoerschus

Moin Jan,
Das sind wirklich schöne Funde. Sehr "einfache" Machart, aber eindeutig zuzuordnen. Es wurden nicht irgendwelche Splitter am Pfeil verklebt, aber auch nicht Studenlang an Meisterwerken rumgetüftelt. Darüber, solche Pfeilshneiden in meiner Sammlung zu finden würde ich mich auch freuen, wer weiss, vielleicht kommt ja noch einer! Toll und danke fürs Zeigen!
Greetings,
Schoerschus


StoneMan

Moin Jan  :prost: ,

ob schief oder krumm, der Typus ist offensichtlich  :glotz:

Ich liebe diese lütten Dinger.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

RockandRole

Super Jan,

again what new seen  :-D

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Steinkopf

#5
Moin,

danke fürs feedback.

Das Mesolithikum im Norden Dänemarks und im angrenzenden Baltikum begann - ganz wie im Binnenland -
mit einer Mikrolithen führenden Phase (Maglemosekultur).
Ab etwa 6.000 vor Chr. überflutete die Gletscherschmelze (Meeresspieglanstieg) große Teile des Landes.
Aus einem zusammenhängenden Festland wurde z. T. ein Gebiet mit  tiefen Fjorden und vielen Inseln,
wo die Moränenhügel (der Weichseleiszeit) aus dem Meer herausragten.

Dieser Umbruch veränderte die nun auf Küstenfischerei bezogene Wirtschaftsweise, die sich im Artefaktenspektrum wiederspiegelt.
Oder wie Thomas anmerkt: "... eine der nordischen Eigenarten".

LG
Jan