Pfeilspitzen

Begonnen von chmoellmann, 13. Juni 2010, 14:53:12

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chmoellmann

Heute war ich nochmal auf dem bereits abgesuchten Maisfeld. Es ist mittlerweile schön abgeregnet, der Mais steht hoch genug, um nicht zertrampelt zu werden (und Ärger mit dem Landwirt zu bekommen), aber ist noch klein genug, um geügend zu sehen.
Das Glück war mir hold und zwei schöne Pfeilspitzen kamen zum Vorschein.
Wer mich kennt, weiß jetzt auch, wo ich gesucht habe: klar, beim wartbergzeitlichen Steinkammergrab.
Bereite mich ansonsten auf die Saure-Gurken-Zeit vor, wo das Suchen Pause macht, abder die Nachbereitung geschieht. Werde dann sicher noch einiges von den letzten Stücken einstellen, die jetzt aus zeitlichen Gründen oft noch nicht einmal gereinigt werden und gleich mal in Tüten und Kartons verschwinden.
Schönen Sonntag und Gut Fund allen, die nicht die WM auf dem Sofa vorziehen.

Christoph

chmoellmann

Füg mal noch eine an, die am Sonntag den Weg in meine Tasche fand.
Fundort: Maisfeld Nähe Michelsberger Erdwerk.
Ist aber zeitlich später einzuordnen.

chabbs

Die letzte... ist das EGK, endneol. oder frühe Bronze?

Ich tu mich da immer etwas schwer :zwinker: :winke:

Moonk

Hallo, Glückwunsch zu den schönen Spitzen. :super:
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

thovalo

Hallo moellmann!  :winke:

Die Zeitstellung der gestielt und geflügelten Spitze ist ja gut bekannt ("becherzeitlich" bis Bronzezeit) und benannt und auch Oben die beiden unspezifisch ausgeprägten Projektile können gut aus diesem Zeitraum stammen.


Warum machst Du die schönen Stücke eigentlich immer kaputt?   :zwinker:


:-)  LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Alkfred

Zitat von: chabbs in 21. Juni 2010, 09:01:22
Die letzte... ist das EGK, endneol. oder frühe Bronze?

Ich tu mich da immer etwas schwer :zwinker: :winke:

Kann alles genannte sein.

chmoellmann

So, langsam wird es ein ganzer Pfeilregen. Gestern Mittag zwischen arbeitsreichem Vormittag und arbeitsreichem Nachmittag blieb ein Stündchen. Glücklicherwesie ist es nicht weit zum "Spitzenfeld". Und glücklicherweise waren die Bahnen die richtigen.

@Thomas: habe versucht, sie unbeschädigt aus der Erde zu klauben. Wieder nicht gelungen. Hab wohl zu grobe Finger. :narr:

thovalo

#7
Lieber Christoph!!!!  :winke:

Ich empfehle mal vor der Feldbegehung den Besuch bei der Maniküre, damit die gierigen Krallen beim "grabschen" nach den schönen Stücken nicht immer die Ecken raus brechen !!!!    :-D


Auf Deinem "Projektilacker" sehen die Stücke in Formen und Fertigung den Belegstücken auf der von mir aktuell regelmäßig heimgesuchten Feldfläche sehr ähnlich.

Dort sind (bislang) jedoch noch keine gestielten und gestielt und geflügelte Spitzen vorgekommen.

Von den hundert..... Pfeilspitzen auf der riesigen Gesamtfundfläche liegen nur eine einzige geflügelte und gestielte und von einer anderen Stelle zwei gestielte Belegstücke vor, was für eine nicht allzu umfangreiche später nachfolgende neolithische Besiedlung über den Zeitraum der Becherkulturen hinweg sprechen könnte.

Die anderen Plätze überliefern hier immer wieder tropfenförmige, dreieckige, atypisch und zumeist sehr schlicht, jedoch klar ausgeformte Pfeilspitzen und immer wieder Pfeilschneiden.....


Du bist da wieder in der Nähe von Grabkammern der Wartbergkultur unterwegs!?!?!? Wenn keine Siedlungsanzeiger wie Kratzer, Klingen etc. in größerer Anzahl mit auftreten... liegen da vielleicht Projektile als auseinander gepflügte Beigaben aus einer beseitigten Grabanlage?

Bei Raetzel-Fabian gibt es doch in einer online-Publikation auch einige Abbildungen von Wartbergzeitlichen Projektilen?!?!?!?

LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

chmoellmann

Bei der letzten Spitze bin ich mir nicht so sicher, ob sie gestielt oder gar geflügelt gewesen ist. Sieht für mich eher dreieckig aus mit nur einer kleinen gebrochenen Ecke, die aber auch ein wenig so aussieht, als ob sie extra hinretuschiert worden wäre. Vielleicht schon bei der Herastellung gebrochen und dann doch noch nutzbar gemacht.
Fundort ist, wie oben beschrieben, etwas abseits eines Michelsberger Erdwerks. Die beiden ersten sind aber direkt nebem einer wartberglichen Steinkammer aufgelesen.
Beim Begehen des zweiten Ackers hatte ich ein wenig die Ahnung von flächigen Fundkonzentrationen, aber an Werkzeugen sind nur die beiden Spitzen, ein grober, kleiner Kratzer und ein miklolithisch anmutender Klingenrest aufgetaucht. So richtig mag ich da an einen Siedlungsplatz nicht denken, zumal der Acker so ziemlich auf dem Weg vom Erdwerk zum (zweit)nächsten Bachlauf liegt. Später führte hier ein mittelalterlicher Hellweg vorbei, der auf dem gegenüberliegenden Hang tiefe Spuren hinterlassen hat. Auch diese Wege sind ja meist auf alten Spuren, wer weiß, ob dort nicht schon im Neolithikum eine Wandertrasse verlief.
Möglich auch, dass der Acker eine Reihe Einzelgräber zerflügt hat, denn bronzezeitliche Grabhügel liegen dicht bei, auch in größerer Stückzahl.
Gestern habe ich zudem noch ein schönes 5 kg Gewicht heimgeschleppt, keine Ahnung, wem das vom Trecker gefallen ist...

thovalo

Das ist klingt nach einer sehr bevorzugten Lage für einen Sammler!!!

Ich sehe das letzte Stück nach den Bildern auch eher als dreieckig und an einer Ecke ausgebrochen an.!  :glotz:

Zufällig dort angesammelt sind die Geschosse sicher nicht. Das wird die Zeit näher klären helfen, sofern Du kontinuierlich dran bleiben kannst!!!

LG und gute Nacht!

thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.