Pfeilspitze ? und Abschläge

Begonnen von Thor, 21. Februar 2009, 16:45:03

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Thor

Könnte es sich hierbei um eine Pfeilspitze handeln?  :kopfkratz:

Ansonsten noch ein paar Abschläge und ein Quarz.  :winke:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Thor

Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Der Wikinger

Hallo Thor  :-)

Ich bin mir recht sicher, dass das wahrscheinlich eine neolithische Pfeilspitze ist.
Etwas ungewöhnlich aber die schräge Form !  :kopfkratz:

Wäre schön noch die andere Seite sehen zu dürfen !  :super:

:winke:

Thor

Hallo Wikinger  :winke:

Danke für deine Einschätzung!

Hier noch einmal Vorder und Rückseite.  :zwinker:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Silex

Wirklich unüblich die Form- seltsamer noch  das Material -und  die Art der Retuschierung  ist  in unseren Breiten auch nicht geläufig.
Ich dachte zuerst auch an ein Pfeilprojektil.
Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher wo ich eindeutig die Spitze zuordnen würde.
Ein diffiziles Kerlchen- vielleicht zu kniffelig  um es per Foto eindeutig zu bestimmen.
Das würde mich aber brennend interessieren.
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Hallo Jungs,
da bin ich mir aber auch gar nicht sicher ob es sich hierbei um eine Pfeilspitze handelt.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger


Möchte mal die Frage umgekehrt stellen:

Wenn keine Pfeilspitze, was dann ??  :kopfkratz:

Herstellungsweise passt ja, denke ich.

Das Material sieht "glasig" aus, oder .... ?

Obsidian .... oder kann eine Glas-Schlacke von sich selbst so eine Form annehmen ....... nein, das glaube ich jedenfalls nicht !!!
:nono:

Thor was ist eigentlich die Dicke des Artefakts ??


Silex

Nur um mich zu vergewissern, wikinger, Du denkst beim obersten Bild wäre die Spitze oben anzudenken. Oder?
So denke ich bei einem Pfeilspitzenprojektil auch.
Das Ding ist aber rätselhaft. Wenn es sicher Silexmaterial ist (ich hatte mal einen seltsamen  Metallbrocken der sah fast identisch aus.....) was aufgrund der kurzen, muschelig gewallnerten  Bearbeitungsnegative anzunehmen ist,  dann verwundert es aber dass jede andere Ecke spitz ausgeformt ist während die angedachte Spitze nicht nach Bruch aussieht.

Die tatsächlich interessante Frage ist die von Dir gestellte: Was ist es denn dann?
Zuerst möchte ich wissen ob es am Fundort neolithische "Altfunde" gibt, ob das Ding metallisch sein könnte und/oder ob es an den Schneidekanten glasig absplittert (aber das sollte man nicht selbst versuchen).

Ein Fall für einen versierten, heimischen Archäologen mit langjähriger , lokaler Erfahrung
würde ich sagen

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 21. Februar 2009, 23:42:47

Ein Fall für einen versierten, heimischen Archäologen mit langjähriger , lokaler Erfahrung
würde ich sagen


Kann ich auf jeden Fall nur zustimmen !!!  :super:

steinsucher

Hallo Forum,

eigentlich bin ich mir nicht so sicher, was ich zu der Spitze sagen soll. Ich sollte fragen, ob es in der Fundumgebung Schlackefunde gibt. Die hellbraunen Einschlüsse sind schon irgendwie irritierend. Die Form natürlich auch. Ich habe die Fotos mal etwas "verbessert" und mit meinen Schlackevorkommen hier verglichen. Die Ähnlichkeit ist fatal.

Ich muss aber auch zugeben, dass einige Partien durchaus retuschiert aussehen. Allerdings ist eine Grundform für mich nicht erkennbar, also Klinge oder Abschlag. Aber klar, selbst einen Schlagkegel konnte man entfernen.

Also stellt sich für mich die Frage nach dem Material. Die anderen Teile finde ich auch nicht unbedingt überzeugend. Lediglich das weiße Teil oben rechts hat so etwas wie einen Schlagkegel. Der Rest ist nicht sehr aussagefähig. Aber wie immer; man sollte die Teile vor einem endgültigen Urteil in der Hand gehabt gaben.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.

Thor

Also Schlacke ist es nicht. Ich habe das Teil auf einem Acker gefunden auf dem ich schon einige gute Funde gemacht habe.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,9197.0.html

Danke für eure Mühe!  :winke:
Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Kelten111

Hallo Freunde :winke:
Würde auch sagen ,ein Fragment einer Neolitische-Pfeilspitze!
So ein Material habe ich auch einen Sicheleinsatz von Lieblingsacker , evtl stell ich ihn Heute rein :zwinker:
Das Material ist schon eine Silexart jedoch habe ich keine Ahnung welche Art von Silex :kopfkratz:
Ungewöhnlich ist jedoch genau wie das Stück von Thor das es schon fast wie (Lackiert) aussieht :glotz:
Dashalb kommt es bei den Fotos so rüber.
Werde meinen Sicheleinsatz zu später Stunde einstellen !
Bis dan meine Freunde  :winke:
PS: Ist bei euch auch soooooooooooo a bes......... Wetter?
Schneeeeee soweit das Auge sehen kann :besorgt:

steinadler

sicheleinsatz , vielleicht ......
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/

Thor

Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Schollentreter

Hallo zusammen,

bin neu hier, gehe aber schon seit knapp 10 Jahren über die Äcker in Mainfranken und bin eingebunden in einen Archäologischen Arbeitskreis. Habe eine Vitrine voller Steinartefakte und bin ziemlich sicher der Meinung, dass es sich bei dem Stück um eine querschneidige Pfeislpitze handelt. Material womöglich Muschelkalkhornstein. Gibt's hier in Unterfranken vor Ort häufiger, mitunter auch Kratzer und Pfeilpsitzen aus dem Material.
Schöne Grüße,

Schollentreter

Silex

Herzlich willkommen, Schollentreter.
Sehr gespannt auf deine Funde und Einschätzungen.
Edi
(Oberpfalz)
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Thor

Gruß und Gut Fund, Thor

Auri sacra fames

Khamsin

Salaam!

Zitat Thor: "Also Schlacke ist es nicht. Ich habe das Teil auf einem Acker gefunden auf dem ich schon einige gute Funde gemacht habe."

Mag es auch auf den ersten Blick verführerisch sein, aus der Tatsache, dass das fragliche Objekt von einem archäologisch fundreichen Acker stammt zu schliessen, das Material sei keine Schlacke, so erweist sich die Argumentation spätestens auf den zweiten Blick als problematisch.

Denn es sind zahlreiche Beispiele bekannt, dass Industrieschlacke immer wieder und sogar auf archäologischen Fundplätzen vorkommt. Industrieschlacke wurde (und wird?) zum Schottern von Feldwegen benutzt. Sie wurde im Laufe der Zeit verpflügt bzw. taucht sogar mitten auf riesigen Feldern auf, wo heute keine Feldwege mehr erkennbar sind, da diese im Laufe der Jahre den Flurbereinigungen zum Opfer gefallen sind.

Ich tendiere hier auch eher zu Schlacke. Die Schlacke wird industriell gebrochen, und es ist immer wieder erstaunlich, welche "Artefakte" die Mahlgänge verlassen.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Der Wikinger

Hallo Leute !  :-)

Ich bin mir da immernoch nicht sicher, ich denke es gibt doch einige "Artefaktmerkmale", besonders "die retuschierte Ventalseite".

@Thor

Ich möchte wirklich gern mehr Fotos sehen !  :belehr:
Superdetailaufnahmen des Materials und besonders auch der Kanten !

Wäre schön !  :super:

:winke:

arriba

- ich glaube nicht das die Retuschen von Menschenhand stammen  :kopfkratz: - die sehen  nicht so aus.  Erscheint mir keine absichtlich gemachte Pfeilspitze zu sein  :engel:   
:winke: Rikke   

Schollentreter

Hallo,

was die Argumentation betrifft, hat Khamsin Recht: Nur weil dort, wo das Stück herstammt, schon einige Funde von dir gemacht wurden, muss es nicht sein, dass es keine Schlacke ist.

Das mit dem Querschneider nehme ich zurück. Hab mir die Fotos mal genau angeschaut und erkannt, dass am einen Ende ein Stück fehlt. Denkt man sich das dazu, hast du eine nette spätneolithische bis frühbronzezeitliche, einseitig flächenretuschierte Pfeilspitze mit eingezogenem Ende.

Die Einschlüsse im Material schauen mir nach Fossilien aus. Findest du aber kaum in Schlacke.
Grüße,

Thomas

steinsucher

Hallo Forum,

ZitatDie Einschlüsse im Material schauen mir nach Fossilien aus. Findest du aber kaum in Schlacke.

Klar, Fossilien findet man nicht in Schlacke, es sei denn, die Tiere waren sehr Temperatur resistent (komische Rechtschreibkorrektur), (und trotzten auch bestimmten Chemikalien). Na gut. Es ist ja alles möglich. Ich habe leider nicht den alten Artikel wiedergefunden, in dem ich ein paar Beispielbilder für Industrieschlacke gegeben hatte. Statt eines Links noch einmal ein paar Bilder. Nicht um Recht zu behalten, sondern um eine Vergleichsmöglichkeit zu geben. Und wie bereits gesagt: "Hands on", bullshit, es ersetzt nicht den direkten Augen- und Hautkontakt zum Teil.



Schollentreter

@ Fritz: "kaum" i.S.v. "wohl kaum" meint freilich "nicht", da brauchmer kaum eine Wortklauberei anfangen.  :zwinker:

Ich hab mal einige Silexartefakte vorzulegen, in denen allen ähnliche fossile Einschlüsse enthalten sind. Die mittlere Klinge ist ein typischer Sicheleinsatz mit Glanz und schaut dem oben vorliegenden Stück vom Material her äußerst ähnlich. Das zweite von rechts ist ein Querschneider und wenn man die fragliche Pfeilspitze oben nur entsprechend dreht, kann (muss nicht!) sie als solche gesehen werden. Das rechte Stück ist ein dicker Hund: Eine getemperte Pfeilspitze, die aber an der kurzen, hinten frisch gebrochenen Seite zudem Sichelglanz aufweist.
Will damit nur sagen, dass es manchmal sinnlos ist, das Stück kosteeswaseswolle auf einen Zweck festlegen zu wollen.
Grüße,

Thomas

steinsucher

Ja. hallo,

hast eigentlich mit allem recht. Die getemperte Pfeilspitze mit Sichelglanz hinterlässt schon Eindruck. Erst geerntet, dann geschossen. Allerdings sehen die letzten Teile alle nach Feuerstein aus.

Gruß aus dem Rheinland,

Fritz.