Schlagstein aus Restkern?

Begonnen von Catweazle, 09. Mai 2025, 13:00:51

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Catweazle

Hallo zusammen,

dieses Stück habe ich in Münster / Westfalen  auf einem Acker gefunden.

Maße: er ist ca. 5 cm hoch und 4 cm breit

Feuerstein

Fotos 1 und 2 zeigen die gleiche Fläche aus unterschiedlichen Winkeln. Ich vermute, dass es sich um Abschlagnegative handeln könnte? Die anderen Fotos zeigen andere Flächen dieses Steins. Beim vorletzten Foto ist zu erkennen, dass der Stein dort eine sehr vernarbte Fläche hat. Für mich ein Hinweis, dass mit diesem Bereich auf andere Steine geschlagen wurde.

Könnte es sein, dass es sich um einen Restkern handelt, welcher als Klopf- bzw. Schlagstein weiterverwendet wurde?

Viele Grüße

Christian

thovalo



Moin!

Auch bei der Frage ob es ein Kern sei bin ich skeptisch. Es gibt nur einen Schlagpunkt und der könnte auch auf natüröichen weg passiert sein. Dazu die wohl äolisch glänzend überprägte Oberfläche.

Eher kein Artefakt in MEINEN Augen!


lg Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Sieht älter aus, das Stück. Kern möglich, angetestet. Die zertrümmerte Oberfläche könnte auch Kortex sein, der ja im Norden oft etwas zertrümmert daherkommt. LG

hargo

#3
Am Rheinufer wäre das ein Hornstein  :glotz:
Was ja auch ein Silex ist.
Ob intentionell, eher fraglich.

mfg

Steinkopf

#4
Hallo Christian,

Ein bemerkenswertes Stück hast Du hier vorgestellt.

Der Stein ist homogen gelb opak - kann es Jaspis sein?

Eine Hälfte ist ungestört, sieht es nach Abschlagbahnen aus.
Der andere gegenüberlichende Part ist rissig.
Nach Schlagstein oder degleichen sehen diese tief gehenden Risse nicht aus.
Schlagsteine haben eher Narbenfelder.

Es wäre interessant, dieses Fundstück an fachlich geeigneter Stelle
beurteilen zu lassen. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

LG
Jan

Catweazle

Hallo zusammen,

ich danke euch für die Antworten. Scheinbar alles andere als eindeutig, das macht die Sache für mich spannend  :zwinker: Vielleicht also doch ein Restkern.
Bislang bin ich davon ausgegangen, dass es sich um Feuerstein handelt. Da ich geologisch nicht sehr bewandelt bin, kann ich es aber nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Feuerstein kommt hier durchaus in diesem Farbton vor, ich gehe davon aus, dass es Verfärbungen auf Grund von Bodenmineralien (Eisen?) sind.
Es wird noch dauern, bis ich ihn bei der Landesarchäologie vorlegen kann. Der Mitarbeiter dort ist nämlich zeitlich ziemlich eingespannt.
Wenn ich von dort eine Antwort bekomme, werde ich euch auf dem laufenden halten. :winke:

Viele Grüße
Christian

Wiedehopf

ZitatBislang bin ich davon ausgegangen, dass es sich um Feuerstein handelt.

Moin Christian,

ja, m. E. patinierter baltischer Geschiebeflint mit teils natürlich geklüfteter Oberfläche. Die Färbung ist nicht so ungewöhnlich. Die vermeintlichen Abschlagnegative vermag ich nicht zu beurteilen.

Viele Grüße
Michael   

Fischkopp

Hallo Christian,
von den Bildern zu urteilen würde ich den Fund in einem Kontext auch so sehen wie du.
Den Stein auf jeden Fall behalten und vielleicht gesellt sich ein anderer von der Stelle dazu um den Verdacht zu erhärten.

LG Fischkopp

Catweazle

Hallo zusammen,

@Michael: Danke für den Hinweis. Dann lag ich ja richtig mit meiner Einschätzung. :-D
@Fischkopp: Danke auch für deinen Beitrag. Schön zu wissen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine liege. :zwinker:   

Im Nahbereich habe ich letztes Jahr einen Restkern (kleiner und nicht patiniert), 3 Abschläge und eine Pfeilspitze (bronzezeitlich, hatte ich im Forum schon mal vorgestellt) gefunden. Dieser Stein, falls er was sein sollte, macht aber irgendwie einen anderen "Eindruck" auf mich. Das ist natürlich keine wissenschaftliche Deutung. Mein Erfahrungsschatz ist auch noch nicht so groß...  :dumdidum:       

Viele Grüße
Christian