Sehr schöne Pfeilspitze BZ oder endneolithisch?

Begonnen von Levante, 29. Dezember 2013, 15:22:20

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Levante

Huhu,

eigentlich war ich am 24.12.2013 in einem Bachbett am Scherben sammeln, nachdem ich eine neue Wüstungsstelle aus dem MA gefunden habe.
Da habe ich doch dieses schöne Fundstück im Wasser blitzen sehen und gleich zugepackt.

hat wohl noch nicht lange im Bach gelegen da es noch nicht sonderlich verrollt ist.

Auch die Moosanhaftungen sprechen für einen kurzen Aufenthalt im Gewässer.

Kann man denn etwas zum Alter und zum Material sagen?

Scherben gab es leider nur aus dem Spät-Ma.

Ach ja, bislang erst mein zweites Projektil in über 20 Jahren.  :zwinker:


P.S. die Fingernägel lassen noch aufs letzte Scherben sammeln schließen, sehr hartnäckiger Modder.  :schaem:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

nemcice

finde ich ja süß dass du auch deine fingernägel siehst!
ich kann nämlich zu der spitze nichts sagen und sowas fällt mir als auch auf....aber btw ich bin handwerkerin und meine sehen fast immer so aus.................. :-)

spannende spitze!

Lars

Ich kenne Deine Fundregion leider nicht. Pfeilspitzendatierung ist nichts für Anfänger. Lars.

Levante

#3
Nord Ost Hessen, eigentlich in Konnies Fundgebiet bei G.

Im nächsten Jahr kann Sie dann die Fundstelle weiter begehen, wenn Sie ihre NFG hat.

Mir ging es nur um die Entdeckung einer weiteren Fundstelle, für die regelmäßige Suche von mir zu weit entfernt.  
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Furchenhäschen

Hallo,
anhand der relativ bescheidenen Fotos, man sieht fast keine Grate, kann sie bestenfalls nur erahnen, Licht und Schattenspiel fehlt, deshalb ist ein zweifelfreies Urteil abzugeben schwierig.
Alleine die Grundform und die angenommene Flächenretuschierung mit einem Typenabgleich nach Floss lässt auf eine endneolithische bis bronzezeitliche Pfeilspitz schliessen.
Grüße
Peter

thovalo


Das ist eine sorgsam und handwerklich gut gekonnte flächig retuschierte dreickige Pfeilspitze, dem Eindruck nach aus Hornstein.

Damit hast Du bei allem Finderglück "Pech" gehabt   :zwinker:, denn die dreieckigen Formen sind an keine Zeit und keine Kultur gebunden.

Die technologische Vermögen solche gleichförmigen metrischen Projektile herstellen zu können kann man ab dem Jungneolithikum (!) als Allgemeingut voraussetzen. Das Vermögen der Durchführung einer solchen Arbeit und die Form halten sich dann ungebrochen bis in die Metallzeiten.

Projektile erfüllten ihren Zweck wenn sie verschossen wurden.

Daher sind sie keine Siedlungsanzeiger und stehen nicht zwingend mit möglichen Fundinventaren und Befunden des näheren oder weiteren Umfeldes in direkter Beziehung.


Ein sehr klar ausgeprägter Fundbeleg
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

#6
Zitat von: thovalo in 29. Dezember 2013, 19:20:41
Das ist eine sorgsam und handwerklich gut gekonnte flächig retuschierte dreickige Pfeilspitze, dem Eindruck nach aus Hornstein.

Damit hast Du bei allem Finderglück "Pech" gehabt   :zwinker:, denn die dreieckigen Formen sind an keine Zeit und keine Kultur gebunden.


das sehe ich grundlegend anders!

Anhand dieser Fotos ist die Flächenretusche bestenfalls zu erahnen aber nicht im Detail sichtbar!

Das Pfeilspitzen sehr häufig aus einer dreieckigen Form bestehen ist auch kein großes Geheimnis, dabei gibt es auch noch unterschiedliche Varianten der Basis, die hier gezeigte Basis ist eben gerade.
Allerdings werden Solitärfunde von möglicherweise filigranen flächenretuschierten Pfeilpitzen häufig ins Endneolithikum bis in die späte Bronzezeit gestellt.
Alles andere dahineinzuinterpretieren ist nicht seriös und käme Kaffeesatzleserei sehr nahe!

Um eine klare, verbindliche Ansprache zu bewerkstelligen bräuchte es erstmal deutlich bessere Fotos!
:winke:

thovalo


Sag ich doch: kulturell und chronologisch nicht näher ein zupassen!

Das erste Bild finde ich schon sehr klar ....... und wenn man mal auf die im Winkel zulaufenden Kanten der Lateralverläufe achtet sieht man die fein angesetzten Negativmarken der Retuschen ........  doch wäre sehr o.k und erleichternd wenn Patrik deutlichere Aufnahmen schiessen könnte!


Das macht es dann tatsächlich deutlicher!   :super:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

#8
Habt ihr schon mal daran gedacht...

...näher an den Monitor zu rücken...
...eine Brille zu tragen...
...oder den grauen Star zu beseitigen... :glotz:   

mom Bilder folgen...   :zwinker:


Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

 

Für mich ist es das was es vorher auch gewesen ist, ein sorgfältig flächig gearbeitetes dreieckiges Projektil aus einem weit gespannten Zeithorizont!

Glückwunsch zu dem feinen Beifang bei "Fischen"!   :Danke2:

 
   :-)
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin, 

es war und ist von Anfang an eine schöne flächenretuschierte dreieckige Spitze.
Gratulation Patrick  :Danke2:

Die neuen Fotos zeigen die sicher sehr schöne, handwerklich gekonnte Ausführung auch kaum
bis nicht besser, als die ersten Bilder.
  :friede:

Ein Blitz kann diese feinen Absplisse auch nicht besser darstellen. Ein Blitz kommt frontal
und erzeugt keine Konturen.

Das Zauberwort, 1000-fach hier im Forum erwähnt, ist "Streiflicht".
Wenn die Grate, wie hier bei einer Flächenretusche so gering sind, dann sogar extremes Streiflicht.

Und bei einer offenen Blende (ƒ/4) ist auch nur wenig Schärfentiefe zu erwarten. Das heißt, Blende
einigermaßen zu (ƒ/11) viel gutes Licht von der Seite über das Objekt streifen lassen, dann klappt´s
auch mit der Retusche   :zwinker:

Sorry 4OT  :friede:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Furchenhäschen

#11
Hallo Patrick,
danke für die etwas besseren Fotos.
Um deiner Frage aus der Überschrift gerecht zu werden, dies wird man kaum noch differenzierter beantworten können als Du es selbst schon getan hast.
Da hat Thovalo schon recht.
Der Silex ist übrigens ordentlich Weiss patiniert.

Gruß
Peter

Levante

Zitat von: Furchenhäschen in 30. Dezember 2013, 16:29:45
Hallo Patrick,
danke für die etwas besseren Fotos.
Um deiner Frage aus der Überschrift gerecht zu werden, dies wird man kaum noch differenzierter beantworten können als Du es selbst schon getan hast.
Da hat Thovalo schon recht.
Der Silex ist übrigens ordentlich Weiss patiniert.

Gruß
Peter

Ihr seid aber hart mit den Bildern.  :zwinker:

Jo seit ich eine Abfolge von der Pfeilspitzenentwicklung im Landesmuseum in Schleswig gesehen habe, war leider nicht viel mehr zu erwarten.

Für die Fundmeldung reicht es auf jeden Fall und die Materialfrage konnte ich ohnehin nicht alleine klären.

Eine bestätigte Vermutung ist doch viel besser als ein klarer Wiederspruch.  :winke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)