Pfeilspitze 2.0

Begonnen von Priamos, 11. Februar 2010, 22:55:23

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Priamos

Hallo Leute :winke:
Weil die letzte so schön war: Hier die Nächste.
Letzten Sonntag auf meiner LBK Siedlung gefunden (Kreis Aachen/Würselen).
Sie hat eine Länge von 3,3cm und eine Breite von 2,1cm - sie ist beidseitig Retuschiert worden.
Im Vergleich zur Letzten (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40576.0.html) ist sie mit ihren 3 Gramm ein richtiger "Brummer"!
Leider ist sie auch nicht so toll erhalten, wie die Vorherige (links im Vergleichsbild).
So, wie es aussieht, hatte die Spitzt mal einen Schaftdorn...vielleicht auch ein paar Widerhaken. :glotz:
Wurde wohl ein bischen malträtiert, vom bösen Pflug. Wäre die denn "auch" den Bandkeramikern in die Schuhe zu schieben?
Schöne Grüße :zwinker:
Christian

a.k.a. rentner

Gratuliere, schönes Stück.
Meinem Empfinden nach: BK-warum nicht?
Michi

queque

Sehr schön, herzlichen Glückwunsch!
:winke:
Bastl

Larry Flint

... also wenn das Ding mal gestielt war, und es sieht ja danach aus, dürfte es wohl nicht bandkeramisch sein.

Ich halte das Teil für wesentlich jünger.

:winke:

Larry

Priamos

#4
Vielen Dank, Leute! :zwinker:

@Larry: Das hab ich mir auch gedacht. - Wäre evtl. für die Geschichte dieses Ortes interessant. Übrigens lagen die Stücke ungefähr 100m voneinander entfernt.

Christian :winke:

rolfpeter

Und wenns gar keine Pfeilspitze ist, sondern was anderes spitziges?

Bei Pfeilspitzen pflegte man gewöhnlich die Basis durch Retuschierung etwas zu verdünnen. Hier ist das Heck aber vollfett. Ist ja sicher noch 5 oder 6 mm dick, sozusagen unschäftbar dick.

Wird ne Messerspitze sein.

Und sowas wäre dann auch nicht bandkeramisch, sondern jung- bis irgendwasneolithisch.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Larry Flint

... also ich finde, das Ding ist zwar vielleicht etwas füllig um die Hüfte, aber als "unschäftbar dick" oder gar "vollfett" würde ich es nicht bezeichnen...

... jedenfalls denke ich, dass man das Kerlchen auch mit einem 6mm-Hintern problemlos schäften kann.

Das schließt zwar nicht aus, dass es doch "was anderes spitziges" gewesen sein mag, doch scheint mir die Basis tatsächlich mal gedornt gewesen zu sein.

:winke:

Larry

Priamos

Hallo ihr beiden :winke:

Die Spitze misst an ihrer dicksten Stelle 5mm...wird in Richtung Basis jedoch tatsächlich etwas dünner. An der Stelle, die ich als Dorn-Bruch bezeichne hat sie nur noch eine Dicke von 4mm.
Kommt auf dem Foto jetzt vielleicht nicht so gut rüber.
Deshalb hier zwei neue Fotos.

Es gibt auf der Oberseite tatsächlich zwei Retuschen, zum imaginären Schaftdorn hin geschlagen.
Im neuen Profilbild kann man hoffentlich besser erkennen, dass die Spitze zum Ende hin ein bisschen (!) dünner wird. (Spitze zeigt wieder nach rechts)
Meines Erachtens ist sie auch ein wenig krumm geraten. Aber was war schon perfekt zu dieser Zeit?!

Und damit schöne Grüße :winke:

Christian

rolfpeter

Vielleicht ist es ja eine Vorabeit für 'ne Pfeilspitze.
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinsucher

Zitat von: rolfpeter in 12. Februar 2010, 22:46:52
Und wenns gar keine Pfeilspitze ist, sondern was anderes spitziges?

Hallo Forum,

so aus dem Bauch heraus und nach den Fotos würde ich dem eher zustimmen. Auch wenn man die 4mm noch in einen Schaft bekommen könnte, fehlt mir da irgendwie die Symmetrie. Eine Seite ist ziemlich steil retuschiert. Auf der anderen nur kleine flache Retuschen. Flügel oder Dorn oder gar beides waren da wohl kaum dran.

Wenn man "Messer" mit Feuerstein Klingen so sieht, hatten die ja auch nicht unbedingt Klingen wie ein heutiges Schinkenmesser. :zwinker:

Grüße,

der Steinsucher.


Larry Flint

#10
Zitat von: steinsucher in 13. Februar 2010, 18:44:50
[...] Auch wenn man die 4mm noch in einen Schaft bekommen könnte, fehlt mir da irgendwie die Symmetrie. [...]

... nun weiß ich ja wirklich nicht, welch hochfiligrane, gar magersüchtige Projektile du bzw. ihr auf Lager habt. Jedenfalls habe ich mir mal den Spaß gegönnt und meine Sammlung einfach mal flott durchgemessen - und ich muss sagen, dass bei meinen Exemplaren die Dicke der Basis zwischen 3,5mm und - man höre und staune - 5,1 mm variiert. Und man darf mir getrost glauben, dass es definitiv Pfeilspitzen sind.

Und wenn man - so in Bezug auf heutige Standartdurchmesser von Pfeilschäften - von ca. 10mm ausgeht, sehe ich da überhaupt kein Schäftungsproblem. Ich behaupte mal ganz dreist, meine steinzeitlichen Vorfahren würden dem vorbehaltlos zustimmen.

Was die Symmetrie dieser Gerätschaft angeht, sind mir eine ganze Reihe wahrlich krummerer Hunde bekannt...

:winke:

Larry


Priamos

Zitat von: Larry Flint in 13. Februar 2010, 20:12:26
[...] Jedenfalls habe ich mir mal den Spaß gegönnt und meine Sammlung einfach mal flott durchgemessen [...]

Vielen Dank für die Mühe, Larry!!! :super:

Grüße  :winke:

Christian