Den Glockenbecherleuten sei Dank

Begonnen von thovalo, 12. September 2010, 22:00:15

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thovalo

:-)

Da hab ich von meinen 2 m Körperhöhe ausgehend meinen Augen im Dämmerlicht des Abends mitten im Kartoffelacker erstmal nicht so ganz getraut......    :glotz:


.............. so zart und fein (2.25 cm Länge) ..........


........ wenn ich nach 17 Kilometern Hin- und 17 Kilometern Rückweg mit dem Fahrrad und fünf Stunden wandeln über die Felder im strömenden Regen nur nicht so vollkommen geschafft und platt wäre, würde ich mich, glaub ich zumindest, richtig fett freuen, aber ich bin nur noch kaputt und total müde ...... !


Morgen mal direkte Ansichten von Fräullein "Projektil mit Flügeln und Sti(e)l"!



PS: Bild 1 zum selber suchen!!!!  :glotz:



Gute Nacht    :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

andreasluecke

Mein Gott! Ein richtiges schönes Stück!

Siedlungsstelle oder Verlustfund, kann man das sagen?

thovalo

 :kopfkratz:

Vielleicht war dieses feine (selbst der Schäftungsdorn ist beidseitig flächig retuschiert!) und kleine Stück eher Bestandteil einer Grabausstattung, da es von exakt dem selben FundPUNKT bereits eine entsprechende "Spandolchklinge" gibt!

Auf derselben markanten Gelädekante, etwa 150 Meter weiter nördlich entfernt, lag wohl die zugehörige Siedlungsstelle mit Keramik, Holzkohleflitter, einer weiteren gestielten und geflügelten Pfeilspitze, einer während der Bohrung zerbrochenen Armschutzplatte, einer weiteren großen Silexklinge und anderen, zumeist schlichten Silexartefakten.

Im Anhang noch drei Bilder des Projektils ohne Erdreich und bei aller Mühe werden diese Darstellungen dem Original nicht ganz gerecht!


GlG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

 :winke:

Und noch zwei Bilder mit der am selben Fundpunkt aufgelesenen "Spandolchklinge" aus Rijkholtfeuerstein.

Die Kombination Dolchklinge und Pfeilspitze (fehlt noch der Becher) kommt in "becherzeitlichen" Bestattungen der "Glockenbecherkultur" insbesondere in den Niederlanden häufiger vor!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Grenzton

Hallo Thomas.

Das sind wirklich tolle Stücke, wenn ich nicht meine Überkornhalde hätte würde ich hier verzweifeln.
Ackerfunde sind wegen der hohen Sucherdichte im Ruhrgebiet echt selten.


Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

thovalo

Von derselben Höhenkante etwa 150 m weiter nördlich ..........  

........  das angebohrte langschmale geschieferte Gesteinstück würde ich als sehr typischen Beleg einer im Verlauf der Durchbohrung zerbrochenen Armschutzplatte ansprechen  .......  die langschmalen ovalen Armschutzplatte mit jeweils nur einem Loch an jedem Ende sind für den Niederrhein und die Niederlande charakteristisch!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Markus

Huhu thovalo,

tolle Stücke!
Auch wenn es jetzt nicht direkt mit deinem Eingangsposting zu tuen hat, würde mich interessieren, wie dick denn so eine Armschutzplatte ist und was denn - Pi mal Daumen - ein intaktes Stück wiegt?

Gruß
Markus

thovalo

Na, dem Titel sind auch die neu gezeigten Funde treu!

Das sind drei sehr charakteristische Fundtypen der "Glockenbecherkultur" .........

......... ich hab das angebohrte Gesteinstück bereits wieder "eingetütet" und im Karton versenkt. Ich such es die Tage wieder raus und teile Dir die Maße mit!!!!!!!

LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Zitat von: Markus in 17. September 2010, 21:39:34

...würde mich interessieren, wie dick denn so eine Armschutzplatte ist und was denn - Pi mal Daumen - ein intaktes Stück wiegt?

...
Und vor allem interessiert mich die mögliche/wahrscheinliche Gesamtlänge.
Das Fragment ist... ungefähr genau  :glotz: 37,5mm lang, 20,0mm breit (Referenz 22,5mm Pfeilspitze)


Groot

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo

#10
 :winke:

Länge 4.7 cm; max. Breite 2.6 cm; max. Stärke 0.9 cm ..... und noch nicht beschliffen, ein Arbeitsschritt der sich nach dem Bruch der Grundform wohl auch gleich mit erledigt hatte!

LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.