Pfeilspitze! und Sicheleinsatz? (Bayern)

Begonnen von a.k.a. rentner, 07. Juni 2010, 18:23:44

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a.k.a. rentner

Im Prinzip sagt der Betr. alles zu den heutigen Funden.
Der Sicheleinsatz(?) wurde durch zweifache Endretusche in diese Rautenform gebracht.
Leider kein Sichelglanz.
Aber müsste doch einer sein, oder?
Beide Stücke sind so etwa 2,5cm lang.....
m.

arriba

- ist der letzte nicht ein Trapez?

:winke:
Rikke

a.k.a. rentner

#2
Schön wäre es......da würd ich mir ein Mikroloch in den Bauch freuen.
Leider kommen mir die Retuschierungen nicht fein genug und das ganze Stück zu breit vor........muss schnell zum Essen, dann exakte Maße und so n Ding vom Hansi aus unmittelbarer Umgebung, welches für mich fast verdächtiger ist........

Moonk

#3
Hallo, das erste Stück könnte doch auch so ein Einsatz sein. :kopfkratz:
(Quelle: http://www.iabrno.cz), Bild ist von einem Fund aus Sungir.
(bei Go.... nach "Sungir" suchen)

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

a.k.a. rentner

Das erste Stück ist eine klassische beidseitig-oberflächig retuschierte Pfeilspitze - irgendwann zwischen Spätneolithikum und FBZ......da gab's keine Harpunenjagdviecher mehr.
Die wirkt etwas zerstossen, weil sie evtl. irgendwann im Feuer gelegen ist......., und ihre Farbe macht es ziemlich schwer, die feinen Schläge und Wallnerlinien abzulichten........
Und klar, von der Form her hat das zweite-wenn du dieses meinst- was mikrolithisches.......aber ich tippe dennoch auf Neolithikum..........
:winke:

Mark77

Das erste Stück ist wohl aus Radiolarit. Feuerspuren können dran sein, das kann ich aber so an den Bildern nicht beurteilen. :winke:

a.k.a. rentner

Sehr interessant, daß Du es für Radiolarit hältst.
Ich hatte den Gedanken beim Aufheben, und Andi dachte es auch........
Irgenwie wirkt es aber nicht "seifig/speckig" genug.........
Ich dacht, die ist im Feuer gelandet, weil eine Seite sehr verwittert/gesprengt aussieht, und das Material von der Haptik eher wie Silex wirkt, und ich die Verfärbung fast aufs Feuerschen schieben möchte.....
PS: Bin im Lande und kann Dir die Proben schicken, wenn Du willst.

Mark77

Vielleicht grade wegen der Feuereinwirkung ist das Material nicht so speckig wie sonst! :glotz:
Du danke dir, aber ich hab grad viel um die Ohren. Am Ende schaff ichs kaum die Sachen wieder loszuschicken. :narr: Kannst du nochmal ein Bild machen und zwar ein Ausschnitt / eine Nahaufnahme von pf1.jpg, vom roten Bereich links unten. Das könnte zur Bestimmung genügen. :winke:

Schöns Grüßle,
Markus

Moonk

Hallo Michi, ich meinte keine Harpune sondern einen seitlichen "Flint-Einsatz" bei einem Speer.
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

rolfpeter

Servus,

erstes Foto u.l. sieht wirklich verbrannt aus.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

a.k.a. rentner

Tut mir leid, daß alles etwas gedauert hat.
An Feuereinwirkung glaube ich nicht nur wegen "l.u"., sondern auch dem sehr "vernarbeten "RücKen"  der Nichtrückenspitze.
Als Argumente, oder besser gesagt Ergänzungen, hänge ich ein paar Vergleichsbilder an.
Ein getemperter (ob absichtlich oder unabsichtlich sei dahingestellt) Klopfer aus Restkern.
Eine etwas weniger getemperte ebenfalls etwas spätere und bereits mit Euch bekanntgemachte Pfeilspitze.
Sowie alpinen Radiolarit, wie er hier verwendet wird, in einer farbübergreifenden Variante.

Um einen Abschlag und Import dürfte es sich handeln.
Alle Funde stammen aus dem selben (grösseren) Fundareal.
m-

Mark77

Sehr hell das Grün beim letzten Stück, aber eine eher selten Erscheinung der Farbübergang auf einem Artefakt. :super:

a.k.a. rentner

Wäre  wirklich nicht das einzige Belegstückchen......... wie gesagt.....das importierte Lydit bewegt sich in "Schichtungen" zw. anthrazit/grün/rot.

Mark77

Zitat von: a.k.a. rentner in 11. Juni 2010, 00:06:02
Wäre  wirklich nicht das einzige Belegstückchen......... wie gesagt.....das importierte Lydit bewegt sich in "Schichtungen" zw. anthrazit/grün/rot.

Wie kommst du eigentlich auf "Import"? Du sammelst doch in Bayern, oder?! Da sind die doch nicht importiert. Oder seh ich da was falsch :kopfkratz:
:winke: :winke:

a.k.a. rentner

Ich dachte früher immer, der im Kiesschotter vorhandene Lydit wäre aufgesammelt worden.
Bin mir nicht ganz sicher, ob der verwendete nicht doch auf menschlichen Wegen hierhergekommen ist..... der im Schotter ist oft "geadert" mit so nem ekligen "Quarzit?".....nix gut und nicht an Artefakten zu finden.
Aber Dein Einwand ist richtig....ich widerspreche mir ja selbst......

Mark77

Hmm.. man müsste sich das mal genauer anschauen. Fundpunkte für das Rohmaterial gibts ja an der Donau en masse.
Die Größe der Knollen und die Qualität sprechen da für sich, da stimm ich dir vollends zu.

Schöne Grüße,
Markus

a.k.a. rentner

Ich schick Dir ne schöne mit.......

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 07. Juni 2010, 18:23:44
Im Prinzip sagt der Betr. alles zu den heutigen Funden.
Der Sicheleinsatz(?) wurde durch zweifache Endretusche in diese Rautenform gebracht.
Leider kein Sichelglanz.
Aber müsste doch einer sein, oder?
Beide Stücke sind so etwa 2,5cm lang.....
m.

Hallo,
an einen Sicheleinsatz ist meiner Ansicht nicht zu denken. Das verwendete Material ist eigentlich nicht von besonderer Qualität und darauf wurde damals sehr geachtet. Ich denke, dass es sich wenn überhaupt um ein Halbfabrikat handelt.

Gruß Harkonen

Harkonen

hierbei dürfte es sich nach meiner Einschätzung um einen abgebrochenen Stirn-oder Klingenkratzer handeln. Das verwendete Material könnte aus der Neuburger Gegend stammen, genauer Ried evtl Unterstall, liege ich da in der Richtung richtig?

Gruß
Harkonen

a.k.a. rentner

Lieber Harkonen.
Nein, nix Neuburg, schon ein Stueckchen weg.
Wie kommst Du eigtl. darauf?
Das war uebrigens auch mal besseres Material, ich gehe davon aus, dass teilweise damals nicht absehbar und relevant war, inwiefern Bodenmilieu und Kreiselegge auf so ein Stueckchen im Laufe der Jahrtausende wirken.
Kenne auch FBZ Projektile, welche mittlerweile sehr raeudig daher.
m.

Harkonen

@rentner.
servus,
das für den Klingenkratzer verwendete Material ist halt auf Grund meiner Erfahrungen typisch für die Neuburger Gegend.
Ich sammle häufig neolithische Siedlungsstellen ab. Diesen Silex finde ich hauptsächlich bei Neuburg und vereinzelt noch bei Kehlheim.

Grüße
Harkonen

a.k.a. rentner

Ja, nei uns kommt der nördl. der Donau von der Alb, und ist auch südlich Hauptwerkstoff.
Innerhalb der Knollen versch. Qualität, daher oft auch mal feine Funde, die fast wie aus Kalk aussehen.....
m