Dieser Fundbeleg ist ein für die Fundinventare des Platzes eindrückliches Belegstück für den Gebrauch eines Artefakts durch zahlreiche Gebrauchsspuren und Ausbruchmarken, hier in bohrender Funktion.

Die Spitze zeigt unter Druckeinwirkung entstandene Zerrüttungen und Ausbrüche sowohl nach Dorsal wie nach Ventral.

Linkslateral ist trotz der intensiven Nutzungsspuren noch die bogenförmige Retuschierung erhalten geblieben die das Funktionsende von der Handhabe abgesezt hat.

Die Ausbrüche am Absatz des zum Bohren genutzten Bereichs liegen wechselseitig wie es bei einer drehend-bohrenden Bewegung bei der Nutzung als Bohrer zu erwarten und die Regel ist.


Da bei der drehen-bohrenden Bearbeitung harter Materialien wie Stein (Anlage von Löchern an einer Armschutzplatte, Durchbohrung von Hämatit usw.) Verrundungen der Spitze auftreten und bei der Bearbeitung elastisch-harter Materialien Aussplitterungen entstehen, kann
man in diesem Fall am ehesten vom Einsatz des Fundbeleg bei der Bearbeitung von Knochen und/oder Geweih ausgehen.


Das Material ist Feuerstein aus dem Hespengau in Belgien
(hier in direkter Gegenüberstellung mit einem großen Kratzer der Varietät "hellgrau-belgischer Feuerstein")