Doppelkratzer

Begonnen von StoneMan, 02. April 2019, 01:00:01

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StoneMan

Moin,

auf Wunsch einer einzelnen Dame ;-)

März 2015, Rotenburg (Wümme), 24. Tagung der AG Mesolithikum.
Exkursion auf mesolithischen Fundplätzen im Gebiet zwischen Wümme und Oste.

Kleiner Doppelkratzer.
Maße: 30,5 x 25,0 x 3,5 mm

Auf diesen bekannten Fundplätzen wurde Fundmaterial aus dem Frühmesolithikum (9600 - 7000 v. Chr.)
bis Federmesser-Kultur (ca. 12.000 - 10.800  v. Chr.) erfasst und in den "Archäologischen Berichten" des Landkreises
Rotenburg (Wümme) veröffentlicht.


Dieser Doppelkratzer ist  für den genannten Zeitbereich charakteristisch.

Die beiden weißen Linien oben und unten auf Bild SF3 zeigen den Bereich / Verlauf der Retuschen.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin Jürgen,

was mir bei den Doppelkratzern bisher aufgefallen ist, eine Seite ist besser ausgearbeitet als die gegenüberliegende Seite.  :kopfkratz:
Empfinde nur ich es so.  :kopfkratz:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Zitat von: Wiesenläufer in 02. April 2019, 06:00:56
...
was mir bei den Doppelkratzern bisher aufgefallen ist, eine Seite ist besser ausgearbeitet als die gegenüberliegende Seite.  :kopfkratz:
Empfinde nur ich es so.  :kopfkratz:
...

Moin Gabi,

das schreibst Du also aus der Erfahrung Deiner eigenen Fundbelege - aus welchem Zeithorizont?
Ich selber habe nur den einen Doppelkratzer aus dieser Zeitstellung.

Es ist denkbar, dass es von dem jeweiligen handwerklichen Können oder Bedarfs des Bearbeiters abhängt,
wie ordentlich die Ausführung ist.

Die Retuschen bei meinem sind eigentlich recht fein und gleichmäßig (die Fotos zeigen das leider nicht so gut),
allerdings haben sie bereits unter der Landwirtschaft gelitten; die eine deutlich sichtbare Beschädigung am unteren
Ende zeugt davon, sie scheint mir rezent.

Schau doch einmal in die verlinkte Arbeit (ABR09 >Klick <), dort sind einige Doppelkratzer abgebildet.

Gruß

Jürgen



Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin Jürgen,

bin jetzt mal meine Doppelkratzer durch gegangen, sofern ich alle in den Ordnern gefunden habe.

Die Lesefunde stammen von Plätzen mit gemischtem Inventar.
Mesolithikum/Neolithikum  und Endneolithikum/Dolchzeit.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinsucher

Zitat von: Wiesenläufer in 02. April 2019, 06:00:56
Moin Jürgen,

was mir bei den Doppelkratzern bisher aufgefallen ist, eine Seite ist besser ausgearbeitet als die gegenüberliegende Seite.  :kopfkratz:
Empfinde nur ich es so.  :kopfkratz:

Gruß

Gabi

Hallo Gabi, da könntest Du einen Punkt haben. Man überlege sich mal, wie diese Kratzer verwendet worden sind. Vermutlich nicht einfach so zwischen Zeigefinger und Daumen. Es könnte ja sein, dass sie nur Teil eines Kompositwerkzeugs waren. Dann war wohl eine Kratzerkappe zum kratzen vorgesehen und die gegenüberliegende Seite zum Einbauen in eine Handhabe (Griff) vorbereitet. Nur so eine Idee, müßte man dann durch eine Analyse der Abnutzungsspuren feststellen können.

Fritz.

StoneMan

Moin,

@ Fritz, Deine Idee (Handhabe/Griff) ist völlig richtig und gar nicht so neu.

Ich suche einmal einen Artikel raus, der das Thema auch einbezieht - wenn es Dich interessiert.

Zu den Abnutzungsspuren kann ich aber jetzt schon beitragen, man kann Abnutzungsspuren feststellen - klar, allein
es ist auch bei vorhandenen Spuren nicht immer möglich diese zweifelsfrei zu analysieren / interpretieren.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin,

Interessant! Dies würde dann die ungleich gearbeiteten Seiten plausibel erklären, allerdings stelle ich mir die Frage
ob dann nicht eine leichte Bearbeitung der Lateralseiten ausgereicht hätte.  :kopfkratz:
Könnte nicht auch eine andere Handhabe in Frage kommen ?
(Quer eingespannt ?, so dass man beide Seiten nutzen kann ?  :schaem:)

Gruß

Gabi 
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Moin,

Fragen über Fragen...

Es wird ja nicht bei allen Doppelkratzern gleich sein.

So völlig ohne Grund wird der Begriff Doppelkratzer nicht gewählt worden sein.
Wer hat den Begriff kreiert? Im Hahn kommt er nicht vor.

AG Steine – Definitionen zum Silexmaterial des Neolithikums in Norddeutschland
Zitat:
Doppelkratzer sind proximal, distal oder lateral, jedoch an zwei Seiten
angrenzend oder gegenüberliegend retuschiert.
Es muss sich dabei um zwei klar abzugrenzende Arbeitsflächen handeln



Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
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Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer


Naja, man/Frau macht sich halt seine Gedanken.  :dumdidum:  :friede:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)