zerbrochen Beilklinge

Begonnen von Ahrbach, 31. Januar 2014, 17:11:26

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Ahrbach

nach vielen fundleeren Tagen endlich wieder Adrenalin pur. Diese Beilklinge fand ich heute ,sie ist leider ziemlich zerschandelt und , wie ich meine zerbrochen. Fundort NORDEIFEL Länge:75 mm Breite:50 mm, beidseitig geschliffen. Die genaue Ansprache traue ich mir nicht zu und hoffe da auf die Experten , auch zum Material wage ich mich nicht aus dem fenster. Farbe Hellgrau (Varietät taubenblau??).
bin auf eure meinung gespannt :winke:
LG :winke:

Mordar

 :kopfkratz: Rijckholt?!  :kopfkratz:

Schau mal hier vorbei:
http://www.steine-scherben.de/thema4a.htm

Das durfte für dich sicherlich interessant sein.

:winke:
Gerd


The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

queque

Hi,

Rijckholt könnte durchaus hinkommen, da gibt es eine Menge Varietäten. Allerdings ist das vom Foto, zumal von farblich so fragwürdigen, wie den vorliegenden, kaum zu sagen. Mach doch nochmal welche bei Tageslicht, vor allem Detailaufnahmen von den Schliff- und Bruchstellen.
Rein phänomenologisch würde ich aber auch zu Rijckholt tendieren.

LG
Bastl

thovalo

#3

:-)


Bei Deinem Fundbeleg handelt es sich nach den Bildern um Feuerstein aus der Region um Rijckholt, einem wichtigen großen Zentrum
des Silexbergbaus. Ab dem jüngeren Neolithikum dann auch in der Verwendung zur Herstellung von Beilklingen.

Dein Fundbeleg wirkt durch spätere Bewegung im Boden recht deutlich mitgenommen.


"taubengrauer/taubenblauer" HORNstein vom Typ "St. Mihiel" scheidet sicher aus!

Der findet sich im Rheinland vergleichsweise selten und dann nur in Form von Beilklingen. Der weiter unten gezeigte Kratzer ist aus dem Abschlag einer weiter abgebauten Beilklinge gefertigt worden und gibt einen Eindruck dieser relativ selten an den Niederrhein ausgetauschten Silexvarietät wider.

Auch in der Eifel herrscht unter den Feuersteinbeilklingen der Feuerstein der Varietät "Rijckholt" als Ausgangsmaterial weit vor.


Ich hänge Dir einige Bilder an die Dich vielleicht bei einem näheren Vergleich unterstützen können


Die ersten beiden Bilder:

Ansichten von zwei unterschiedlichen alt gebrochenen Beilschneiden aus Feuerstein vom Rijckholttyp


lG Thomas    :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#4

:-)


Auf den drei folgenden Bildern:


Beispiele eines Abschlagkratzers aus Hornstein der Varietät "taubengrau/taubenblau".
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Ahrbach

Zitat von: queque in 01. Februar 2014, 21:44:54
Hi,

Rijckholt könnte durchaus hinkommen, da gibt es eine Menge Varietäten. Allerdings ist das vom Foto, zumal von farblich so fragwürdigen, wie den vorliegenden, kaum zu sagen. Mach doch nochmal welche bei Tageslicht, vor allem Detailaufnahmen von den Schliff- und Bruchstellen.
Rein phänomenologisch würde ich aber auch zu Rijckholt tendieren.

LG
Bastl

Hier noch ein paar tageslichtfotos..
Nach den Beispielfotos von Thomas würde ich aber auch deutlich zu Rijkholt tendieren. Kann man noch was zum Alter sagen???

thovalo



Die Zeitstellung ist sehr fließend.
Die Umrissform sagt wenig, der Querschnitt auch.

Ich würde einfach sagen "ab Michelsberger Kultur" und das zeitlich etwas später als deren frühen Beginn ansetzten:
ab 4. Jahrtausend v. Chr.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.