Oberbayerisches Mesolithikum - getempertes Material

Begonnen von Harkonen, 01. Juni 2011, 19:41:28

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Harkonen

Hallo,
ohne jetzt überhaupt näher auf die einzelnen Artefakte einzugehen möchte ich Euch lediglich die Farbenpracht des Materials eines mesolithischen Fundplatzes vorlegen.
Das Hornsteinmaterial ist getempert (erhitzt),daraus resultiert auch die Färbung des Gesteins, in diesem Fall die Rottönung in verschiedenen Nuancen und der seidige Glanz der Artefakte.

Grüße Harkonen

teabone

Hallo Harkonen,

bei Deinen Artefakten gehen mir langsam die Worte aus. Einfach super! Die getemperten Objekte müssen sich bestimmt wunderbar anfühlen, so seidig wie sie aussehen.  :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Kelten111


Harkonen


Avatar11Retirement

Super, an manchen Beispielen sieht man auch den schönen samtigen Glanz.
Denn, das sollten wir sagen, nicht alles was rosa ist, ist auch "intentionell" getempert.
Ab und an sind natürlich auch Bruchstücke zu finden, die rosa sind, aber jegliche Schlageigenschaften verloren haben und bereits ins Stadium des Craquelieriums verfallen sind......
Hier sind aber super Bsps für die richtigen!
Danke
m.

steinwanderer

Moin Peter,
den Sinn und Zweck der Temperung habe ich immer noch nicht verstanden. Läßt sich der Stein nach der Behandlung besser bearbeiten oder was?
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Kelten111

Hallo   :winke:
Durch das richtige Tempern wurde der Silex leichter und feiner zu schlagen , und zu bearbeiten  :winke:

steinwanderer

Lewer duad üs Slav

Harkonen

Zitat von: steinwanderer in 03. Juni 2011, 20:27:49
Und wie wurde das gemacht?

Hallo Klaus,
mit Feuer und den richtigen Zeitpunkt, erwischen damit der Silex nicht verbrennt. Der Silex wird erwärmt!

http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/arch/mesolith.htm

und auf Seite 184 hier
http://www.jknoblach.de/download/Fries-Knoblach_Silices.pdf

Grüße
Harkonen

Harkonen

Hallo Klaus,
hier ist das Tempern perfekt beschrieben:
Quelle Archäoforum zitat Ulfr:

Durch kontrolliertes Erhitzen, bspw. unter einer Feuerstelle, wird das Kristallgefüge im Stein verändert, so dass er sich leichter spalten lässt. Ist oft dort angewandt worden, wo Quarzmineralien minderer Qualität genutzt werden mussten, z.B. in Süddeutschland der Hornstein. Dieser verändert beim Tempern seine Farbe, er nimmt einen mehr oder weniger rötlichen Schimmer an. Nordischer Flint bekommt durchs Tempern einen speckigen Glanz ähnlich dem Sichelglanz. Wird er zusehr erhitzt, verfärbt er sich weiß und zeigt eine krakelierte Oberfläche, ähnlich wie altes Porzellan.
Tempern ist eine sehr knifflige Sache, weil die Temperatur nicht über ca. 350° C steigen darf.
Durch Hitzeinwirkung entstandene Verfärbungen an Flint müssen nicht zwingend durch intentionelles Tempern entstehen, die Artefakte können auch durch Zufall später gebrannt worden sein, von daher ist eine Verfärbung zwar meistens ein Zeichen für Hitzeeinwirkung, nicht aber für absichtliche Behandlung. Oder diese folgte einem anderen Zweck: Viele Megalithgräber in N-Deutschland zeigen im Inneren eine Schüttung aus weißem, gebranntem Flint, der Sinn dessen ist noch unklar. (Weiß = Totenfarbe?, weiß = jungfräulich?)
Zitat Ende:

Grüße
Harkonen

steinwanderer

Schönen Dank Peter, mir war die Temperung nicht geläufig. Ich glaube hier im Norden haben Die soetwas nicht gemacht.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Harkonen

Zitat von: steinwanderer in 03. Juni 2011, 22:13:12
Schönen Dank Peter, mir war die Temperung nicht geläufig. Ich glaube hier im Norden haben Die soetwas nicht gemacht.
Gruß Klaus

Hallo Klaus,
wie der Autor auch richtig bemerkte wird das Tempern wohl eine Eigenschaft sein, die die mindere Qualität des Hornsteins verbessert.Der Norden hat ja ohnehin den qualitätsvollen Flint der diese Behandlung  anscheinend nicht benötigt.

Um den Flint beneide auch ich Euch!  :super:
Einmal in meinem Leben wünsche ich mir einen richtigen Flint zu finden, selbstverständlich sollte er dann auch bearbeitet sein.
Der nächste Urlaub kommt bestimmt!

Grüße
Peter
Grüße
Harkonen