Mittelneolitischer Schneidgerät

Begonnen von Kelten111, 19. September 2008, 15:27:31

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Kelten111

 Hallo habe hier von einen Spezialisten von Erlangen bestätigtes Mittelneolitisches Gerät :jump:
Wollte aber genau wissen was für eins!!?
Das wurde mir nicht mitgeteilt! :wuetend:
Unsere Kontakte sind da in der Sache etwas schlampig!
Gruß Kelten111 :winke:

Der Wikinger

Hallo Kelte  :-)

Mir sieht das ganz klar wie ein Schaber aus, oder wie wir im Norden sagen ein Scheibenschaber

Der scheibenförmige Abschlag von dem er hergestellt wurde, wird (zu mindest im Norden) eine Scheibe genannt, daher der Name !

:winke:

Kelten111

 Und aus was für einer Zeit ist das?

arriba

- aus dem mittleren Neolithikum, denke ich  :zwinker: Die ungefähre Zeitangabe könnte man genauer sagen wenn es klar ist von wo  das Gerät stammt  :-)  Nicht der genaue Fundort, Bundesland würde es wohl auch tun  ......

:winke: Rikke

clovis

Zitat von: arriba in 19. September 2008, 18:02:40
- aus dem mittleren Neolithikum, denke ich  :zwinker: Die ungefähre Zeitangabe könnte man genauer sagen wenn es klar ist von wo  das Gerät stammt  :-)  Nicht der genaue Fundort, Bundesland würde es wohl auch tun  ......

:winke: Rikke

Würde ich auch sagen.      Gruß clovis         :winke:

Der Wikinger


Eine genaue Datierung von Scheibenschabern ist fast unmöglich.
Sie wurden durch Mesolithikum, Neolithikum und sogar auch zum Anfang der Bronzezeit benutzt.

Da müssen schon Beifunde her, um da was genaues sagen zu können !  :belehr:

clovis

Zitat von: Der Wikinger in 19. September 2008, 18:37:59

Eine genaue Datierung von Scheibenschabern ist fast unmöglich.
Sie wurden durch Mesolithikum, Neolithikum und sogar auch zum Anfang der Bronzezeit benutzt.

Da müssen schon Beifunde her, um da was genaues sagen zu können !  :belehr:



Harm Paulsen meinte mal , kein Mensch braucht soviel Schaber.
Wir sollten uns mal einen Kopf machen , wofür noch nützlich ?        Gruß  clovis   :winke:

steinsucher

Hallo Forum,

dann wären wir bei dem Thema: Was ist der gravierende Unterschied zwischen "Kratzen", "Schaben" und "Hobeln"?

Zitat: "Harm Paulsen meinte mal , kein Mensch braucht soviel Schaber." Er wusste vielleicht nicht, daß in unserem neuen Jahrtausend die Menschen sich sogar die Fingernägel sauber schaben - oder kratzen?-.

Soweit die Fotos aussagefähig sind, ist ein Proximalbereich vorhanden. Einige Retuschen im Distalbereich(?) und an einer Seite(?). Auf jeden Fall ein Artefakt. Eine bestimmte Funktion würde ich ihm aber nicht zuweisen. Dazu fehlt mir die Fachkenntnis.

Gruß. Fritz.

Khamsin

Moin!

Ja, der gute Harm hat viel Humor und sagt deshalb manchmal etwas, was man nur unter diesem Aspekt werten kann!

Und so ist die Aussage "kein Mensch braucht soviel Schaber" ein Widerspruch in sich. Denn die Schaber/Kratzer sind intentionell von Menschen gemacht. Und da man davon ausgehen muss, dass die das nicht aus blossem Zeitvertreib, sondern mit einer klaren Zielsetzung zur Anwendung gemacht haben, ist daraus abzuleiten, dass die Menschen die angefertigten Geräte selbstredend brauchten!

Das weiss Harm natürlich auch, und so ist seine Aussage eher als verbales Kopfschütteln vor der ungeheuren Masse an Schabern/Kratzern vom Altpaläolithikum bis in die frühe BZ zu werten.

Tendenziell ähnlich verhält es sich ja auch mit Harms - letztmalig in dieser grottenschlechten ARD-Reihe über das Leben zur Ötzi-Zeit (mit Begleitbuch) verbreiteten - Äusserung, er könne auf 43 Arten Feuer machen. Nur Nichtkenner, und das ist nun einmal die überwältigende Mehrheit der Zeitgenossen b.G. (beiderlei Geschlechts), sind davon zutiefst beeindruckt!

Tatsächlich handelt es sich dabei nämlich nur um Varianten von grundsätzlich 2 ! (zwei) Methoden, die weltweit in der Steinzeit nachweislich zum Feuermachen benutzt worden sind, das Feuerschlagen (Perkussionsmethode) und das Feuerreiben (Friktionsmethode). Und zum Überleben genügt nur eine dieser Methoden!

Was ich indes bemerkenswert finde - und so geht es ja unserem Steen allem Anschein nach auch - ist die Datierung dieses Artefaktes durch Erlangener Archäologe(s) ins Mittelneolithikum! Denn das Stück ist per se nicht datierbar. Es sei denn, die Fundstelle hat schon andere und in diesem Falle ausschliesslich eindeutig MN Artefakte geliefert.

Fritz: Die Definition Schaber vs. Kratzer ist schon mehrfach in der Steinrubrik behandelt worden und braucht m.E. nicht erneut aufgegriffen zu werden.

Was indes sog. Hobel betrifft, nur soviel: Die Einführung und Verwendung dieses Begriffes ist nur noch forschungsgeschichtlich von Interesse. Warum? Ganz einfach:

Hobel - egal aus welchen Gesteinsarten - gibt es in steinzeitlichen Inventaren nicht!

Das kann man in einem Artikel von RPs "Ampf" detailliert nachlesen:

Kenntnis-Werkzeug-Rohmaterial - Ein Vademekum zur Technologie der steinzeitlichen Holzbearbeitung. Archäologische Informationen 26, Heft 2, 2003, 407-426.

Unbestritten ist, dass es Artefakte gibt, die unter mechanischem Aspekt hobelnd (abspanend) eingesetzt werden. Aber die heissen nun einmal Schaber/Kratzer.

"Hobel" nach allgemeinem Verständnis, d.h. Holzschäfte welcher Form auch immer mit separat eingesetzten Schneiden aus Flint oder Felsgestein (wie sie z.B. von M. Dohrn in den späten 1970er Jahren für LBK Dechselklingen, und da ausgerechnet für die schmal-hohen Formen (!), rekonstruiert worden sind) besitzen nur den Rang hilfloser Fantasieprodukte.

Ich sehe in dem fraglichen Fund lediglich einen partiell retuschierten Abschlag, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Kelten111

Zitat von: clovis in 19. September 2008, 18:31:48
Zitat von: arriba in 19. September 2008, 18:02:40
- aus dem mittleren Neolithikum, denke ich  :zwinker: Die ungefähre Zeitangabe könnte man genauer sagen wenn es klar ist von wo  das Gerät stammt  :-)  Nicht der genaue Fundort, Bundesland würde es wohl auch tun  ......

:winke: Rikke

Würde ich auch sagen.      Gruß clovis         :winke:
Hallo Bayern Passauer Gegend!
Um fragen zu beantworten auf dieser Fundstelle habe ich schon mehere Neolithikum Sachen gefunden!
Blattspitzen und und und . Fakt ist jedoch das auf genau dieser Fundstelle alle erdenklichen zeitschichten vorhanden sind angefangen von der Altsteinzeit bis zu den Kelten!!!