Neolithische Speerspitze ?

Begonnen von steinwanderer, 16. November 2010, 21:19:47

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steinwanderer

Moin Moin,
hab mir eben die alten Beiträge angeschaut. In einem Beitrag ging es darum ob es neolithische Speerspitzen gibt.
Ich habe dieses Objekt vor einigen Jahren in S- Dänemark gefunden.
Ist dies nur eine Pfeilspitzenvorarbeit?
Zum Größenvergleich habe ich noch eine Pfeilspitze des selben Platzes dazu gelegt.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Moonk

Hallo Klaus, ich denke nicht das es eine Vorarbeit ist, sondern eine fertige Spitze.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Marienbad

Nee Klaus, dass ist keine Vorarbeit für eine Pfeilspitze.
Ich tippe auf Speer oder Lanze.

:winke:  Manfred

Goatman

Hi,
Hier mal eine vom Amt bestimmte
neolithische (endneolithische ??) Speerspitze.
Sie ist 42 x 20 mm und wiegt ca 4-5 gramm.


Der Wikinger


Wirklich eine schöne Spitze (die kleine auch) !  :super:

Hoffentlich hast du die Existenz dieser interessanten Fundstelle in Süddänemark dem zuständigen Museum in Dänemark gemeldet.
Dürfte Haderslev sein, wenn in Südjütland.

:winke:

Moonk

Hallo Klaus, kann aber auch eine Pfeilspitze sein, denn es können auch größere und schwerere Spitzen als die "Normalen" verschossen werden, ohne dadurch irgendwelche Nachteile zu haben.
Schau hier einmal, da wird über das Thema diskutiert,
http://steine-scherben.org/forum/index.php?topic=667.15 .

HG Moonk :smoke:


Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

hochwald

Moin Klaus!


Wie schwer ist Deine vermutliche Speerspitze?

Gerade bei solchen Projektilen, ist dies immer interessant!


Beste Grüße!
hochwald

steinwanderer

Moin Hochwald,
das gute Stück wiegt 9 Gramm. Ist dies noch eine Pfeilspitze?
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

queque

Über das Gewicht ist es fast unmöglich, eine solche Spitze eindeutig als Speer- oder Pfeilprojektil anzusprechen. Irgendwelche Gewichtsangaben, die das Gewicht von Pfeilprojektilen eingrenzen, sind oft sehr willkürlich angelegt. Paläolithische Speere, die mit Hilfe von Speerschleudern "verschossen" wurden, hatten oft Spitzen, die wir heute ohne Skrupel als kleine, neolithische oder gar frühbronzezeitliche Pfeilspitzen bestimmen würden. Und rein technisch konnten unsere Vorfahren noch viel schwerere Projektile mit einem Bogen verschießen.
Wenn solche Teile solitär auftreten, kann man wohl nicht mehr sagen als: Eine sehr schöne Spitze, die jede Sammlung bereichert.
Glückwunsch und ich will auch mal nach Dänemark!
:winke:
Bastl

hochwald

Danke Dir Klaus, für Deine Antwort!

Zitat von: steinwanderer in 17. November 2010, 17:23:45
Moin Hochwald,
das gute Stück wiegt 9 Gramm. Ist dies noch eine Pfeilspitze?
Gruß Klaus

Vorweg... ich bin in Archäologie ein Laie!


Die Definition einer Pfeilspitze, endet angeblich bei Überschreitung der 8g-Grenze, aufwärts.

Das hat die experimentelle Archäologie, bei Schußversuchen, so herausgefunden.

Über jene 8g hinaus, gestaltet sich die ballistische Schußbahn wohl eher unpraktikabel.

Es sei denn, es gab neolithische Armbrüste!  :kopfkratz: :-D


Wie auch immer... ein wunderschönes Fundstück!  :super:


Beste Grüße!
hochwald

Moonk

Hallo Hochwald, das mit den 8 Gramm ist überholt, den es kommt immer auf das Zuggewicht des Bogens an.
Lies dir bitte hier die Antwort von "Larry Flint" einmal durch. http://steine-scherben.org/forum/index.php?topic=667.15

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

hochwald

Zitat von: Moonk in 17. November 2010, 18:21:00...das mit den 8 Gramm ist überholt, den es kommt immer auf das Zuggewicht des Bogens an.

Klingt logisch, jedoch habe ich diesbezüglich noch nix darüber lesen/hören können.
Idealerweise fachlich fundiert.


Zitat von: Moonk in 17. November 2010, 18:21:00Lies dir bitte hier die Antwort von "Larry Flint" einmal durch.http://steine-scherben.org/forum/index.php?topic=667.15

Danke für Deinen Tipp!

Jedoch bin ich auf dieser Seite nicht mehr zugange.

Da es dort geduldet wird, daß ebend jener Larry, einem unsachlich antwortet, als wäre man in einem Quatsch-Kommedy-Club!

Dennoch Danke Dir!  :super:


Beste Grüße!
hochwald

thovalo

 :winke:

Wenn ich wirklich mal eine SPEERSPITZE zu sehen bekommen, die keine Pfeilspitze oder eine abgebrochene oder vollständige Dolchklinge ist, dann melde ich mich!


Hier ist ........... :glotz: keine dabei!


LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Silex

Vermutlich wird es , wegen Form und Bearbeitungstechnik, eine Pfeilspitze sein...für manchen Fernwirkwuchtschuss musste wohl auch mal ein Pfund dahinterstecken um schwartenöffnend einzudringen.
Zumindest aber ein Prachtfund aus ballistischen und praktischen Grenzbereichen. Man kann trefflich fabulieren über so manchen tollen Findling. 
Danke für`s Zeigen, Steinwanderer!
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo wieder !  :-)

Da der Fund so um die 5 cm Länge hat, ist es als Pfeilspitze zu sehen, nach nordischer Terminologie.

Bei Peter Vang Petersen kann man lesen, dass nur die mehr als 8 cm langen Spitzen als Speerspitzen gesehen werden können.

:winke:

hochwald

Moin Der Wikinger!

Zitat von: Der Wikinger in 17. November 2010, 22:43:34Da der Fund so um die 5 cm Länge hat, ist es als Pfeilspitze zu sehen, nach nordischer Terminologie.

Bei Peter Vang Petersen kann man lesen, dass nur die mehr als 8 cm langen Spitzen als Speerspitzen gesehen werden können.


Sehr interessant!

Schreibt Herr Peter Vang Petersen nix zur Gewichtung?

Bezieht er sich lediglich auf Längen?


Beste Grüße!
hochwald

Der Wikinger


Der Abschnitt im Buch hat den Titel "Fladehuggede spydspidser" ~ "Flächenretuschierte Speerspitzen".
Über Gewicht spricht er nicht.
Er erzählt wie früher besonders lanzettförmige Dolche fehlerhaft als Speerspitzen gesehen wurden.
Danach, dass heute NUR die mehr als 8 cm langen, flächenretuschierten Spitzen ohne Griff, und wo das Basisende konkav oder gerade "abgeschnitten" ist als Speerspitzen bezeichnet werden.

hochwald

#17
@ Der Wikinger:

Habe recht herzlichen Dank für Deine Antwort!  :super:

Die Zahl " 8 " scheint im Bereich; Spitzen, ob bezogen auf Länge oder Gewichtung, eine wahrhaft magische Rolle zu spielen.  :-)


Beste Grüße!
hochwald

Der Wikinger


Hier mal ein Foto vom der Seite im Buch, wo man auch die wenigen Typen sieht, die heute in Dänemark als Speerspitzen gesehen werden.



Foto aus Peter Vang Petersen: "Flint fra Danmarks oldtid". Verlag: Høst & Søn

:winke:

steinwanderer

Moin Moin,
das haut alles nicht hin, deshalb hab ich diese Skizze gemacht.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Der Wikinger


Was die Skizze zeigen soll, verstehe ich nicht ganz, Klaus ?  :kopfkratz:

steinwanderer

Pfeilschäfte sind in der Regel 8mm stark. Nun stell dir mal die große Spitze auf dem 8mm Stock vor. Sie passt doch viel besser auf den 18mm Speerstock.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Der Wikinger


Ja, da hast du ja schon recht !

Ich beziehe mich ja nur auf die Definition von PVP, bezüglich der Länge der Spitze.
Es muss ja auch irgendwie so ein "Grenzbereich" geben, wo man nicht eindeutig sagen kann ob es Pfeil- oder Speerspitze gewesen ist.

Unter den Querscheidern gibt es auch ab und zu riesengrosse, werden bei uns auch "Bären-Pfeile" genannt.


:winke:

thovalo

 :-)

Es gab und gibt auch dicke Dinger an dünnen Schäften!
Es ist nicht die Größe, sondern die Technik auf die es ankommt!!!!

...... sag ich mal nach eigenen ethnologischen Beobachtungen an SCHUSSWAFFEN im südlichen Afrika!  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.