Zwei Beilenden aus Amphibolit

Begonnen von Herlitz, 08. Oktober 2018, 19:47:08

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Herlitz

Hallo,

frisch vom staubtrockenen Acker stammen diese zwei "Beil-Enden". Dummerweise die Enden ohne Schneide. Und am "Ende" sind die Stücke auch, bei dem kleineren Nackenstück ist der Schliff nicht mehr zu spüren, beim großen Restbeil schon noch, es ist aber auch schon ganz schön angewittert.. Die Stücke stammen von einem Acker in Mitteldeutschland, der schon viele bandkeramische Funde gebracht hat. Für diese Kultur sind beschliffene Felsgesteingeräte aus diesem Aktinolih-Hornblendeschiefer (Amphibolit) typisch. In der Regel sind das aber ehemals quergeschäftete Dechselklingen, diese sind an ihrer asymmetrischen Form zu erkennen. Die beiden Stücke sind aber nahezu symmetrisch. Deshalb spreche ich sie als Beilfragmente an.
:winke: Sven

crapseeker

das sind tolle Funde! Gratuliere herzlich!

lg,

Crapi  :winke:
If it ay bost, dow fix it! (Black Country Saying)

thovalo


Hallo!

Zwei klare und große Nackenpartien  :glotz:
Nach den Bildern wäre ich nicht auf Amphibolit gekommen!


lg Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin,

zwei auf einen Streich! Schöne Funde, da kann man gratulieren.  :super:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Hallo Sven,

Glückwunsch zu den beiden Beilfragmenten. Beim Material würde ich dir zustimmen. Die große Klinge gleicht der von mir gefundenen, die vom Amt eindeutig als AHS bestimmt wurde.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73155.0.html

Das kleine Nackenende scheint mir allerdings nicht zur LBK zu passen. Die Form deutet auf eine relativ starke Lateralkonvergenz des Beilkörpers, die mir bei Beilen der LBK nicht bekannt ist.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Herlitz

Zitat von: Danske in 12. Oktober 2018, 23:32:59

Das kleine Nackenende scheint mir allerdings nicht zur LBK zu passen. Die Form deutet auf eine relativ starke Lateralkonvergenz des Beilkörpers, die mir bei Beilen der LBK nicht bekannt ist.

LG
Holger

Hallo Holger,

gut, dass du das ansprichst! Für mich passen beide Stücke nicht so recht in die Bandkeramik. Wie schon gesagt, herrschen da die Dechselklingen vor. Nun könnte das größere Fragment ja durchaus mal eine aufgewippte Schneide gehabt haben, es sollte dann aber doch auch eine Fläche plan geschliffen sein, es ist aber nicht so.
Der eindeutige kleinere Beilnacken passt aber von der Form nun wohl wirklich nicht. Auch das Gestein ist etwas anders strukturiert, ich spreche es dennoch als Aktinolith-Hornblendeschiefer an, da mir derartiges schön öfter amtlich bestätigt wurde. Bemerken möchte ich, auch wenn es gerade keine neuen Erkenntnisse bringt, dass der kleinere Beilnacken wieder starken Gesteinsmagnetismus aufweist. Der kleine Magnet wird au mehr als 10 mm Entfernung stark angezogen!
:winke: Sven