Minikratzer

Begonnen von Silex, 03. Mai 2006, 20:47:30

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Silex

Kurz vor der großen Stink-  Nerven- und Atemgiftoffensive (die jedes Jahr anscheinend länger dauert und spürbar intensiver geführt wird)- noch aufgelesen- von der Lokalität mit dem "Scheibenbeil".
Das erste Objekt  scheint zwar  ein "Kratzerchen" zu sein - ist aber von der Form her - bei uns hier- gänzlich unüblich- und man könnte fast versucht sein eine abgebrochene Stichelspitze zu erahnen (1. Foto)
Das Teil scheint  intentionell getempert  und könnte  ins Mesolithikum datieren.
Die  beiden anderen - eindeutigen Kratzer- vermutlich ins Endpaläolithikum......
Danke für Beiträge
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

...zuerst noch die letzte Ansicht des  dubiosen vertreters oben... dann die weiteren
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

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Silex

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Der Wikinger

Hallo Edi  :-)

Dürfte man bitte ein Foto vom Gerät auf Bild 1, von der Hinterseite in der gleichen Position (Spitze) haben !!  :super:

Die kleinen runden Schaber würden hier bei mir eindeutig ins Frühmesolithikum datieren !!  :winke:


Silex

Servus agersoe, die Rückseite der "Spitze" siehst Du auf Foto Nr. 3 (Kl Meso rs)- wobei die "Spitze" hier nach rechts weist. Kaum zu glauben , was auf Fotos  alles verfälscht wird.Wenn man die Dinger nicht selbst in der Hand  hat  kann man die Rückseite und die Vorderseite kaum in Einklang miteinander bringen.
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Danke Edi  :-D

Ja, man muss schon die Augen öffnen !!  :narr:

Ja, Edi hier ist dann meine Theorie (ich bin 97 % sicher  :smoke: ) :

Es handlet sich um "ein Stichel auf Bruch".

Bei uns ist dieser Typ beschrieben, als eine Variante von Stichel auf Retusche. Wenn der Bruch die gleichen eigenschaften, wie die sonst gewöhnlich Retusche hatte, sieht man ab und zu, dass sie gewählt haben, nicht zu retuschieren. Die Retusche wird nämlich gemacht, um den perfekten Stichelabschlag nachfolgend machen zu können.
Man sieht ihn ab und zu in allen Kulturen, besonders gewöhnlich in frühmesolithikum, genau wie die kleinen, runden Schaber !!!  :-)
Die kleinen Absprengungen auf der Stichelkante sind der entgültige "Beweiss", sie sind sehr typisch. Sie entstehen durch schaben / hebeln in hartem Material, gerade eine der Funktionen des Stichels.
Das kleine Plateau auf der Spitze dürfte entweder eine spätere Absprengung sein, oder ein bewusster Abschlag.



Silex

Danke agersoe für Deine einleuchtenden Erläuterungen.  (Mein erster Gedanke war ja auch ein Stichel...)
Das  einzige was ich nicht verstanden habe ist die Sache mit dem "Bruch". War der vor dem Gebrauch schon da oder entstand er infolge des Gebrauchs. Könnte ein Stichelschlag an der "Bruchkante" nicht auch so ähnlich aussehen?????
Danke Dir, geduldiger Normanne
Edi
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Der Wikinger

Hallo wieder

Der Bruch war vor dem Verarbeiten schon da, ja vielleicht schon beim Schlagen des Abschlags / der Klinge entstanden.

Die Bruchkante kann NICHT als Stichel verwendet werden, da sie nach aussen gewöbt ist.
Eine Stichelkante ist immer, entweder ganz gerade / flach oder nach innen gewölbt !!  :belehr:

:winke: