Hallo, heute war ich in wieder in dem Maisfeld unterwegs, wo ich auch diese Stücke gefunden habe.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41259.0.html 
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,43879.0.html
Es ist ein wenig schwierig zwischen den Maisblättern etwas zu erkennen, und fast hätte ich diesen Winzling übersehen. Ich dachte zuerst es ist ein Abspliss aber dann sah ich die Retusche.
Ich denke es handelt sich um eine Mikrospitze die zur Vogeljagd (oder Eichhörnchen) verwendet wurde.
Ob der Begriff  "Mikrospitze" richtig ist weiss ich nicht.
Auch ob das Stück mesolithisch od. neolithisch ist mir ein Rätsel.
Leider hatte ich Schwierigkeiten die Retusche zu fotografieren (autom. Kamerascharfstellung), aber ich denke man kann sie erkennen.
HG Moonk

.... ich denke Vogelopfer könnte es gegeben haben, aber das Eichhörnchen war noch nicht im
Neolithikum in unserer Landschaft vertreten. Es ist ein Kulturfolger aus den Mittelmeerländern.

       

Hi 

- könnte, von hier aus gesehen, eine früh-mesolitische Spitze sein... kannst du das Teilchen mal mit der Spitze nach oben fotografieren? Flach hinlegen bitte 


R.

Hallo, das mit dem Eichhörnchen wusste ich nicht , die gibt es ja schon sehr lange und ich dachte die sind schon seit der letzten Eiszeit bei uns heimisch.
Hier das gewünschte Bild.
HG Moonk

Hi 

- danke für das Foto!  Also, wenn ich mit meinen Fundmeldungen Vergleiche stelle, wäre dies eine "einfache Spitze" früh- bis mittelmesolitisch  Aber ob ich recht habe   


R.

So ein Miniding... Gute Augen!!!

Hallo, ja diese kleinen Stücke fallen einfach auf, weil keine Erde dran klebt.

@ Rikke  Wenn man den kleinen "Vogelmörder" so sieht, denkt man  sofort der muß mesolithisch sein, aber die Neolithiker hatten ja auch so "ähnliche" Spitzen. Da stellt sich aber die Frage haben die im Neolithikum auch so kleine Spitzen hergestellt und hatten die auch die Form einer Raute (Rhomboid)?
HG Moonk

- warum partout "Vogelmörder" ? Es ist kein Querschneider, wenn es das ist woran du denkst. 


R.

Hallo, "Vogelmörder" deshalb weil man damit "vermutlich" Kleintiere und Vögel gejagt hat.
HG Moonk

Hallo, gab es diese winzigen Spitzen auch noch im Neolithikum oder wurden die nur im Mesolithikum verwendet.
HG Moonk

Hallo,
ich könnte mir da eher vorstellen, dass es ein Einsatzstück einer Harpunenspitze war.

Siehe Link z.B

http://www.landschaftsmuseum.de/seiten/lexikon/Harpunen_Lanzen.htm
Gruß
Harkonen

Hallo, wenn es ein Flinteinsatz (Wiederhaken) für einen Pfeil oder einer Harpune ist, würde das ja für das Mesolithikum sprechen.
HG Moonk

Würde auch für einen Einsatz einer Harpune oder ähnliches ansprechen!
Ein wirklich schöner und bemerkenswerter Fund 

Zitat von: Moonk in 05. August 2010, 21:48:05
Hallo, wenn es ein Flinteinsatz (Wiederhaken) für einen Pfeil oder einer Harpune ist, würde das ja für das Mesolithikum sprechen.
HG Moonk

Hi Monk,
was spricht denn gegen Mesolithikum?
Der Gerätetyp, die extrem kleine Größe, die fragliche Funktion, also mir ist beim längeren betrachten des Stückes nichts anderes eingefallen als das was ich Dir schrieb.
Würde denn Mesolithikum so ganz und gar nicht in deine Fundgegend passen?
In jedem Fall ein sehr schön bearbeitetes, eindeutiges Gerät und ich bin mir zu 90% sicher, das es Meso.....ist.
Gruß
Harkonen
[/quote]

Hallo, es spricht nichts gegen Mesolithikum, nur ich habe auf 3 verschiedenen Flächen (Acker), 4 verschiedene Fundplätze.
1: Diese Stück und die beiden "verlinkten Stücke" am Anfang dieses Themas. (Mesolithikum? Neolithikum?)
2: Fast vollständig zerstörtes Megalithgrab. Funde sind Tiefstich-Keramik. (Neolithikum)
3: Sandige Erhebung. Funde sind eine Kerbspitze der Hamburger Kultur und ein Pfeilschaftglätter der zeitlich zu der Kerbspitze passen würde. (Jungpaläolithikum)
4: Auf dem selben Acker wie die 3. Über 100 Keramikstücke die vermutlich aus der Bronzezeit oder/und Eisenzeit sind.

Natürlich habe ich auf den Plätzen auch andere Artefakte (Kratzer, Klingen, Kerne, ....) gefunden.
Auf Fundplatz 3 (sandige Erhebung) habe ich auch noch Keramikstücke gefunden die von den Schnurkeramikern (Schnurkeramische Kultur) stammen. Auch auf den anderen drei Fundplätzen kann oder wird es vielleicht zeitliche Vermischungen (verschiedener Kulturen/Zeiten) geben.
Durch den geringem Abstand der einzelnen Fundplätze wird es natürlich schwieriger ein Stück zeitlich einzuordnen.
Denn wenn ein Artefakt nicht sicher zeitlich einzuordnen ist und ich mir z.B. denke das könnte mesolithisch sein, dann schwirrt in meinem Hinterkopf schon wieder herum das auf dem Nachbaracker die Neolithiker unterwegs waren und eben dieses Stück auch hier verloren haben könnten.
HG Moonk

Das Stück ist wohl keinem Ackerbauern entschwirrt.........................

Hallo, ich hoffe ja das er von einem mesolithischen Jäger stammt, aber die neolithischen Bauern gingen ja auch noch öfters zur Jagd, doch die Form und auch die Größe sprechen eben für das Mesolithikum.
HG Moonk

Hallo Moonk,

nach der mir zugänglichen Literatur werden derartige proximal oder distal einfach schräg retuschierte mikrolithische Spitzen (die recht breit sind) in das Spätpaläolithikum (Ahrensburger Kultur) bzw. das frühe Mesolithikum gesetzt.

Viele Grüße
Sprotte

PS: Ich selbst habe ähnliche, ebenfall nur proximal schräg retuschierte Mikrospitzen von dreieckiger Form gefunden (in Peter Vang Petersen: Flint fra Danmarks Oldtid sind diese jedoch NICHT abgebildet). Die von mir gefundenen Mikrolithen sind zwar mesolithisch (auch aufgrund der Beifunde), aufgrund ihrer schmaleren Form wohl aber etwas jünger (?) als deine Spitze.

Hallo, also Ahrensburger Kultur bzw. frühes Mesolithikum hört sich ja schon mal gut an.
Gestern war ich auch wieder kurz (Schei.. Regen) im selben Maisfeld und da fand ich ausser einigen Abschlägen und mehreren Flintstücken die im Feuer waren, diesen Kratzer. Schade das Kratzer zur zeitlichen Bestimmung eines Fundplatzes nicht zu verwenden sind.
HG Moonk