Was kann das sein?

Begonnen von chmoellmann, 28. September 2009, 10:52:45

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

chmoellmann

Hallo,
nachdem der Bauer mein Lieblingsfeld zum 3. Mal beackert hat - jetzt ist gesäht - kam dieses interessante Teil hervor.
Was kann das sein? die Kerbe ist deutlich gewollt und von Hand da rein gemacht. Aber wofür? Habe mal gelesen, dass so Teile für die Herrichtung von Tiersehnen genutzt wurden. Aber mit so einer großen Kerbe?
Das Teil ist übrigens sehr flach gearbeitet, so durchschnittlich 3 mm.
Weiß jemand mehr?

arriba

Hallo  :-)

Ist in der Kerbe nicht der Rest von einem Fossil zu erkennen? So siehts auf dem ersten Foto aus  :kopfkratz:

:winke: Rikke

chmoellmann

Nee, das ist kein Fossil, eher Abnutzungsspuren.
Die Kerbe sieht wirklich wie gewollt aus und nicht wie zufällig ausgesprengt.

fuchs

Wie wärs denn mit knochenbearbeitung, zB um Nadeln oder Pfrieme zu runden?

insurgent

Oft entstehen diese Ausbuchtungen durch den Kontakt mit einem Landwirtschaftlichen Gerät.

Ist Rost zu erkennen??
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Larry Flint

... ich kann da nichts erkennen, was auf eine intentionelle Zurichtung schließen ließe.

Wahrscheinlich wurde das Ding angeeggt.

Was die Mähr von der Schaftglätterfunktion angeht, weise ich mal wieder darauf hin, dass - zumindest mir (watt ja jetzt nich uuunbedingt watt heißen muss...) - keine derartigen Flintwerkzeuge bekannt sind. Meines Wissens kann man lediglich einigen Schleifplatten (manchmal mit Rille) aus Sandstein und ähnlichem Material diese Funktion eindeutig zuweisen...

:winke:

Larry

Kelten111

Hallo mach mal eine Nahaufnahme von der Kerbe wo man evtl besser Bearbeitungsspuren sieht :winke:

rolfpeter

Ja, da haste Recht, Flintenlarry!

Das Ding hat 'nen ordentlichen Bums von ventral gekriegt, und wir können alle über das Ergebnis staunen.

Die "Pfeilschaftglätter" aus Feuerstein tauchen in der Sauregurkenzeit regelmäßig hier im Forum auf. Bis Dato hat mich aber noch kein einziges Stück überzeugen können.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Jede scharfe Klinge würde - ohne Geschoppe- besser entrinden, spitzen und Sehnen von deren Scheiden scheiden als enge Klingenbuchten.
Bei konkaven Arbeitszonen  an Feuerstein(gerät)en bin ich -mit der Zeit-, hinsichtlich der Verwendungshypothese,  wie meine Vorschreiber, auch sehr vorsichtig geworden.
Rätselhaft erscheint mir trotzdem dass dieses kleine Ding an der Kerbe so einen mächtigen Schlagwelleneinfluss zeigt....das geht eigentlich nur wenn das Ding ziemlich fest eingespannt worden wäre (Auenlehm?) ...ansonsten wiche so ein Winzling ,bodenmechanisch gesehen, eher  minimallädiert aus.
Zaghaft, analogwechselwarmmodemunterstützt (Danke Stefan!)
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

chmoellmann

So, neue und bessere Bilder waren heute möglich, bei einigen Minuten Sonne.
Ich hoffe, man kann gut erkennen, dass hier keine Egge am Werk war.

Kelten111

Denke da schon Gebrauchsspuren zu erkennen oder nicht?
An Pflug oder Egge glaub ich nicht. :zwinker:

rolfpeter

Zitat von: chmoellmann in 30. September 2009, 15:11:10
Ich hoffe, man kann gut erkennen, dass hier keine Egge am Werk war.

Sorry, ich seh' das anders. Die Kerbe ist mit einem Schlag rausgehauen worden. Die Stelle wo der rote Winkel hinzeigt ist der Einschlagpunkt. Der Flint ist an der Stelle richtig zermatscht. Retuschen oder ähnliche Zeugnisse menschlicher Bearbeitung sind ja auch Fehlanzeige.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

neolithi

Ich finde auch, dass man gut erkennen kann, dass hier mit Gewalt ungewollt herausgebrochen wurde, und zwar mit  Eisen. Auf der Unterseite sind die entsprechenden Rostspuren zu sehen.
Sorry for you.

HG
neolithi

Kelten111

Kann sei kann nicht sein  :teueng:
Einigen wir uns das es ein Fachmann vor ort feststellen muss , obwohl neolithi sein Argument Sinn ergibt :idee:
:zwinker: :winke:

chmoellmann

Könnte mich der Egge anschließen, wenn ich schon mal eine gesehen hätte, die eine derartig feine Eisenspitze hätte. Hier fahren die Bauern eher mit eisernen Faustkeilen durch die schwerbödigen und sehr kalkhaltigen Äcker. Eine Eisenspitze hält da nicht lange.
Mein zuständige Archäologe hat sich heute aber schon für das Ende der Fundsaison angesagt, weil er begutachten will und Stücke zu Zeichnen holeen wird.
Habe mittlerweile viel Stücke, wo ich nicht weiterkomme (und zum Teil das Forum auch nicht belasten will, weil ein Artefaktverdacht dann doch zu vage ist), die wird er dann alle in Augenschein nehmen. Ergebnisse werden mitgeteilt. Auch wenn Vages sich als Besonderes herausstellt.

Kelten111

 :super:
Meld dich wieder zu der Sache würde mich und auch andere bestimmt interresieren  :zwinker: