Micro ausm Frost

Begonnen von LITHOS, 16. Dezember 2007, 15:20:35

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LITHOS

Hiho,

Trotz Frost war ich heute auf einer hauptsächlich metallzeitlichen Stelle unterwegs. Als "Beifang" hatte ich diesen Microlithen auflesen können. Obwohl von geringer Größe, mußte einige Kraft zum Loseisen aufgebracht werden. Das Teil ist 13 mm lang und wiegt 0,34 g. Die linke Seite ist dorsal fast flächig retuschiert und am distalen Ende gekerbt. Die rechte Distale ist gerade retuschiert.
Nun frage ich mich, was das ist. Wurde dieser Micro als Widerhaken in einen Pfeilschaft eingeklebt? Ist der ungefähr datierbar?
Danke und Grüße!

LITHOS


LITHOS


LITHOS


LITHOS

Hat keiner auch nur eine Idee? :kopfkratz:

Um die "Ausmaße" zu verdeutlichen, hier noch ein Bild auf einer Cent-Münze. War das letzte, versprochen. :zwinker:

Silex

Tatsächlich ein Winzling, Lithos...dass sowas überhaupt festfrieren kann...
Ich bin jetzt ein paar mal durch die Wunderfotos gewandert und immer wieder wird jeder Einordnungsversuch durch andere Details ad absurdum geführt.
Deshalb hier nur  ins Blaue hinein gerätselt....
Mir scheint das Ding hatte mal eine Spitze (möglicher Impaktschaden?) dann wäre es eine  winzige neolithische Spitze gewesen die zudem noch eine asymmetrische Basisflügelverlängerung (auch abgebrochen?) hatte.
Oder es ist wirklich ein mesolithischer Mikrolith ...was ich aber wegen der flächigen Retuschierung nicht glaube....
Ich hatte so ein Teil noch nie
Danke fürs Zeigen....muss gleich wieder nachschaun...vielleicht fällt mir noch was auf
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

LITHOS

Hallo Edi,
Glaub es mir, heute früh war alles festgefroren  :zwinker: .
Freut mich, dass Du es mal wieder versuchst :super:. Bin selbst ratlos. Ein flüchtiges durchsehen meiner Tafeln brachte keinen Ansatz. Jungpaläolithisch-mesolithische Artefakte fanden sich bereits in der Umgebung dieses Fundplatzes. Direkt auf der Fundstelle hatte ich bisher 2 flächig retuschierte Pfeilspitzen mit konkaver Basis. Muß aber nichts heißen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser Stein bis auf die retuschierte Spitze eingeschäftet worden war, wozu auch immer.
Danke für die Mühe!
Grüße

LITHOS

Hallo,
Weiß kein Spezi was dazu? Schade!

Silbersurfer


Möglicherweise handelt es sich ja auch nur um ein " Halbfertigprodukt " aber wenn es schon
fertig war vermute ich auch eine Schäftung, denn wie hätte man es sonst benutzen können,
bei dieser Größe? :kopfkratz:
Wenn ich auch kein Spezi dafür bin, könnte es sich um einen Bohrer handeln? :kopfkratz:
Nur so ein Gedanke!

Gruß der Surfer! :winke:
Fisher 1265X, Tesoro Cortes, C-Scope CS3MX...

LITHOS

#9
Hiho Surfer :winke:,

Danke Dir für das Gedankenmachen!

Wenn es mal ernst wird, liest man leider nichts von den Gescheiten :kopfkratz: . Diese Erfahrung ist mir aber nicht neu, bin daher auch nicht wirklich überrascht. Kenne genug Archäologen und glaube zu wissen, wie die ticken.

Trotzdem liebe Grüße an Euch alle (ganz besonders aber an die armen Archäologen, welchen mit zunehmenden Jahren Ihr Irrweg bewußt wird)!
:winke:

Silex

Dieses Teil würde mich auch interessieren, Lithos.
Meine "Pfeilspitzentheorie" klingt aus vielerlei Gründen verwegen...aber von der Größe wärs noch im unteren Toleranzbereich.
Fassen wir nochmal zusammen:
Vorne an der "Spitze?" Bruch ?, Aufprallereignis? Ziemlich zerklüftet
2 Schneidenkanten ohne Retuschierung sondern entweder mit Gebrauchsspuren oder  modernen Lädierungen (oder ist da noch was? Was aufgrund Deiner  Superfotos eigentlich nicht erkenntlich ist)
der Bulbus liegt im "Spitzenbereich (unterseitig)
Die Unterseite weist keine Arbeitsgebiete  von Retuschenähnlichkeit auf. Nur an der Spitze drängt sich ein kleines Druck- Bruch- oder Aufprallnegativ in die Artefaktunterfläche.
Dort wo sich die Dorsalretuschierungen massieren , am konkaven Ende, sehe ich jetzt feine Retuschierungen im Kantenbereich die sich rundlich bis an die Grenzen der Lateralseiten hineinziehen.
Das hab ich bei Geschossmikrolithen  unseren Raumes noch nie gesehen (die Basiskante die im unteren Bereich im Holz saß war bisher immer deutlich kantig ausgebildet).  Erinnert mich jedoch an untypische Kratzer des Mesolithikums- denn nur solche finde ich hier.
Inzwischen tendiere ich zu einem Minikratzer mit konkaver Bucht die aber vermutlich nicht das Hauptarbeitsgebiet darstellte.
Trotz Deiner Wunderbilder ist es in der Tat schwierig den Charakter dieses Sonderfundes zu treffen.
Wenn das Teilchen  wirklich kratzt.....versuchs mal bitte in Weichholz.... kann man das dann noch zwischen den Fingern kontrollieren? Könnte dies die Lösung sein?

Auch auf die Gefahr hin mich doppelt zu blamieren...oft gelangt man über das Schwafeln und Mutmaßen zu neuer Erkenntnis
aber nicht sehr oft.

Hoffentlich gibts da bald Klarheit....wünsch ich mir mal... und dass das Eis aufhört...denn bei mir gibts keine Artefakthebefrosttürmchen.
Bis bald Freunde
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

LITHOS

Lieber Edi,
Fühle Dich von meinem vorherigen Posting bitte nicht angesprochen.
Nach dem Schreiben gings mir aber gleich besser :-D.

Werde den kleinen Zinken mal nem Spezi vorlegen. Normalerweise erkennt der sogar Rechts- oder Linkshänder :zwinker: