Überschliffenes Spitzklingenfragment aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt"

Begonnen von thovalo, 07. August 2010, 09:31:02

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thovalo

Hallo Forum!  :winke:

Bemerkenswerter weise ist dieses bereits stärker ramponierte Spitzklingenfragment zur Spitze hin dorsal angeschliffen, ein Bearbeitungsmerkmal dass man bereits ab der Zeit des späten Neolithikums, häufiger jedoch ab der Zeit der "Becherkulturen" beobachten kann. Im Rheinland an einer "Rijkholtfeuersteinklinge" allerdings eine nicht alltägliche technologische Besonderheit! Möglicherweise sollte der Schliff verhindern, dass eine mögliche Scheide aus Leder oder Grasgeflecht durch scharfe dorsale Grate beschädigt werden konnte.

Das ist nun der zweite Beleg einer "Rijkholtfeuersteinklinge" von dem Gesamtfundarel, der dorsal an- bzw. im zweiten Fall sogar vollständig überschliffen worden ist. Allerdings ist der aus zwei Fragmenten wieder vollständig hergestellte Erstfund aus einer stark aus der Längsachse heraus gebogenen Klinge mit markanten Schäftungsspuren bislang ein absolutes Unikat.

Der Schliff auch von Klingengerätschaften erscheint als eine Neuerung der Folgezeit des Jungneolithikums.


Einer der Beifunde ist eine arg ramponierte Pfeilschneide aus transluziden "nordischen" Feuerstein.  :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.