Mesolithisches

Begonnen von Siebenpapagei, 27. Mai 2013, 21:54:10

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Siebenpapagei

Hallo,

bin gestern bei strömenden Regen auf'n Acker, hielt es in der Bude nicht mehr aus.
Der Einsatz hat sich gelohnt, denn ich durfte unter anderem diese schönen und klassischen Funde aus dem Mesolithikum machen.
Mit einer derartigen Ausbeute hatte ich garnicht gerechnet. Aber der Regen hat so einiges freigespült.
Besonders freue ich mich über die Pfeilschneide mit breit ausladender Schneide, sowie den langgezogenen Lanzettmikro. Die sind nicht so häufig.
Ich denke, dass es sich hier ausschließlich um Funde aus der Maglemosekultur handelt. Liege ich da richtig?

Viele Grüße

Ralf :winke:

insurgent

WOW  :staun:

Maglemose passt m.M.n. der Querschneider kann aber auch später sein.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Kelten111

Feini feini  :glotz: :glotz:
Was bei uns komisch ist das wir MP , JP , NE , BZ heben und fast kein Mesolithisches !!
Zumindestens bei uns .
A bisl was ja , aber sehr wenig .
Danke fürs zeigen  :super:
Mfg  :winke: :winke:

hochwald

Moin Ralf!


Wie lang ist die Lanzettspitze?

Ähnliches Material wird im Land Brandenburg in das späte Mesolithikum gestellt.

Ausnahmslos schöne Stücke die Du hier zeigst!


Gruß!
hochwald

thovalo


Beeindruckende Funde lieber Ralf!  :super:

Die Lanzettform ist imposant, wie auch die anderen Funde.

Da hattest Du den richtigen Riecher die vier Wände gegen Feuchtigkeit zu "tauschen"!


Danke fürs Zeigen!

lG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Siebenpapagei

#5
Vielen Dank!
Der Lanzett-Mikrolith hat die max. Maße 33 x 6 x 2 . Ist auch mein erster Fund in dieser Länge :prost:
Zum Glück hat der die Zeiten auf dem Acker unbeschadet überstanden.
Ich frage mich gerade, wie der wohl geschäftet war. Die retuschierte Seite ist leicht konvex. Das spricht doch eher gegen eine seitliche Anklebung am Schaft?!
Handelt es sich vielleicht um eine richtige Spitze? Aber dann macht das schräg retuschierte Ende nicht wirklich Sinn. :kopfkratz:

VG
Ralf

Silex

Die hätten schon ein Makro verdient, Ralf
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Siebenpapagei

...hatte mein Text gerade noch um die Frage erweitert :schaem:

Ich besitze leider keine Kamera mit Makrofunktion. Außer meine Handykamera, die ist aber nicht besonders gut. Damit hatte ich in der Vergangenheit, besonders bei Mikrolithen große Probleme die Retuschen sauber darzustellen.

Steinkopf

Du hast uns hier ausnahmslos feine Präziosen aus Deinem Oberflächenfund gezeigt.
Da lohnt sich das Bücken.
Bei Oberflächenfunden muss man jedoch grundsätzlich die Möglichkeit sehen, dass
auch verschiedene Besiedlungen / vielleicht sogar Epochen vertreten sind.

LG

Jan

hochwald

Ralf, 33mm für einen derartigen Mikrolithen ist enorm bzw. bemerkenswert!

Habe selbst auch schon etliche gefunden, aber über 30mm ist sehr selten.

Zweifel habe ich jedoch bezüglich der korrekten Ansprache des Stückes.

Bei genauer Betrachtung ist es für mich keine Lanzettspitze als vielmehr ein stark-langschenkliges Dreieck.

Der Knick in der Retuschierung ist Lanzett-untypisch.

Hier einige Lanzettspitzen von mir: http://www.steinzeitwissen.de/funde/lanzettspitze-1

Vielleicht meldet sich Christian noch zu diesem Stück.

Wie auch immer die finale Ansprache lautet, sensationelle Stücke sind es allesamt!


Gruß!
hochwald



Steinkopf

@ Fredi Kelten:

Zitat: "Was bei uns komisch ist das wir MP , JP , NE , BZ heben und fast kein Mesolithisches !!
           Zumindestens bei uns . A bisl was ja , aber sehr wenig "

Dafür muss es doch Gründe geben. Wo im Gelände sind denn die bekannten Siedlungsplätze?
Ist es mit veränderter Vegetation und anderen landschaftlichen Gegebenheiten erklärbar?

Oder herrschte mal wieder ein 'Fachkräftemangel' im Norden?

LG

Jan

Steinkopf

@ hochwald:

Zitat:
         "33mm für einen derartigen Mikrolithen ist enorm bzw. bemerkenswert!
          Habe selbst auch schon etliche gefunden, aber über 30mm ist sehr selten."

Die von Ralf mit abgebildeten Klingen belegen, dass dort seht gutes Material für
Geräte auch im großen Format vorhanden gewesen sen muss.

LG
Jan

hochwald

@ Jan:

Das mag sein, dennoch fabrizierte man sehr kleinteilig, trotz sauberem, großformatigem Ausgangsmaterial.

Trotz bestem Material gehen die mikrolithischen Stücke selten über 30mm hinaus.

In Ausnahmefällen sind aber auch 40mm bekannt.

Auffällig ist, daß die Stücke, egal ob mesolithisches- oder neolithisches Material, gen Norden immer großformatiger werden.

Ob man das nun am Material oder an Traditionen festmachen kann entzieht sich meiner Kenntniß.


Gruß!
hochwald