Steinbearbeitungswerkzeug ?

Begonnen von Glückspilzchen, 23. Juli 2006, 18:12:22

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Glückspilzchen

Hallo geschätzte Steinspezialisten! :winke:

Ich durfte heute mal wieder einen sehr verdächtigen Stein finden.
Er muss zumindest von Menschenhand einen weiten Weg an seinen Fundort gebracht
worden sein, da solches Gestein am Fundort definitiv nicht vorkommt.

Ob er aber tatsächlich auch als Werkzeug benutzt wurde?
Ich bin mir jedenfalls selten so sicher gewesen, selbst wenn er nur ein Schleifstein war.

Wäre für jede Beurteilung sehr dankbar.

Gruß vom
Glückspilzchen

Der Wikinger

Hallo Glückspilzchen  :-)

Bitte um Super-Nahaufnahmen des Endes, wo am 3. Foto deine Finger sind !!!  :winke:

Glückspilzchen

Danke schön vorweg für die Aufmerksamkeit, agersoe! :-)

Hier drei Bilder, doch ich muss anmerken, dass der Stein senkrecht (!) im Boden steckte
und dieses Ende gerade so noch sichtbar herausragte. Deshalb bin ich nicht sicher, ob die poröse
Oberfläche durch Korrosion entstanden ist.


Der Wikinger

Hallo Glückspizchen  :-)

Ich gehe davon aus, dass es sich hier um einen grob-körnigen Sandstein, oder einen feinkörnigen Granitstein handlet.

Die Quetschungen auf dem gezeigten Ende könnten tatsächlich ein von Menschen verwendetes Gerät andeuten.
Diese sieht man oft auf Schlag- und Retuschier-Steine der Steinzeit.
Jedoch werden sie oft bei starkem Verwendung auf der Schlagfläche leicht fasettiert, deins muss daher nur kurz oder für feinere Arbeit verwendet worden sein.

Ich glaube man nennt ein solches Gerät bei euch auch: Retuscheur !!!

Zeitlich wäre es, der Form nach, sicherlich ins Neolithikum zu datieren  :winke:

Glückspilzchen

Vielen Dank für deine Einschätzung, agersoe! :super:

Mit meinen bescheidenen Kenntnissen über Gesteine vermute ich,
dass der Retuscheur ein Granit ist.

Ich freue mich wirklich riesig, nun endlich etwas vermeintlich Neolithisches
in den Händen halten zu können...
:jump: :cool1:

Gruß vom
Glückspilzchen

Silex

Servus ihr Beiden,
Hat nicht die gegenüberliegende , etwas spitzere Seite auch  ähnliche Abnutzungsspuren, wenn auch in abgeschwächter Form? Oder unterliege ich einer Täuschung?
Eine genaue zeitliche Einordnung in das Neolithikum würde ich nicht wagen , da auch im Mesolithikum  und früher-Ähnliches unterwegs war. Aber das  kannst Du ja durch kontinuierliche Begehung eruieren. Denn wo ein Retuscheur da findet man  normalerweise schon lange vorher Feuerstein... und manchmal eben erst nachher. Wenn es einer ist  - und er sieht wie agersoe schon sagt genauso aus - dann liegt da  genug kulturspezifisches rum dass Du es bestimmt rausbekommst
Meint
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo wieder Freunde !!  :prost:

Wie immer ganz richtig, was mein Freund Edi sagt, diese Retuscheurs wurden oft in beiden Enden benutzt !!  :super:

Und ja, du musst unbedingt dieses Acker genau durchsuchen !!!

Edi, ich hoffe du hast mein Konjunktiv "wäre ins Neolithikum zu datieren" gesehen !!  :narr:

(Bei uns ist nähmlich diese Form im Neolithikum vorherrschend, sicher kann ich aber natürlich nicht sein)