Pfeilspitze oder Mikrolith?

Begonnen von Silex, 28. Januar 2007, 21:22:30

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Silex

servus ihr Steinbeisser,
Schon vor längerer Zeit gefunden (auf dem kleinen Acker mit den 13 neolithisch- metallzeitlichen Silexprojektilen) .  Schon die 2. Minispitze (l= 12 mm) mit konkaver Basis- und einseitiger Lateralretuschierung  vom selben Areal. Die gegenüberliegende Seite ist messerscharf..
Der letzte Flug (oder der Pflug) haben die Spitze samt der überwiegenden Retuschierungsbahn  weggedroschen.
Kennt jemand ähnliche Zwitterformen (ich vermute aus der Umbruchzeit Meso-Neolithikum)...???
Die Zeichnung ist vom Landesamt....von einem erfahrenen Selbstsucher der uns die Ursprungsform ergänzt hat.
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

#1
Hallo Edi !!  :-)

Ein wirklich KLASSISCHES Stück !!  :jump:

Mikrolithenpfeilspitze Typ Horsham !!!  :belehr:

Hier Seite 9, Fig. 2, Nr. 9-11 und 13. Beschreibung Seite 7 rechts unten.

https://archive.ugent.be/retrieve/2507/NP25_91-101_Noens_p.pdf

Den Typ gibt es auch bei uns in DK, ist hier aber recht selten.
Gewöhnlicher in Nordwesteuropa und England.
(hat von einem Fund bei Horsham in Südengland ihren Namen bekommen)

Datierung: Endpaläolithikum - frühmesolithikum, (Maglemose-Kultur) 9.500 - 8.500 v. Kr.
Bei uns aus der hiesigen frühen Maglemose-Kultur bekannt: (8.900 - 8.000 v. Kr.)

:winke:

Silex

Danke, agersoe,
ich lerne gerade dänisch. Das ist ein Superlink von Dir und ich weiss auch schon was "ongelijkbenige drihhoeken" sind (ungleichschenkelige Dreiecke..... oder doch "gleichschenkelig".... "on" müsste "un" bedeuten)...
Bei "UNS" ist alles anders ...vermute ich... anbei die Typologie für Mitteleuropa.... ich tippe "Beuronien C" oder eher später. Das Gefühl ist manchmal trügerisch und manchmal  ahnt es mehr als jedes Wissen wissen kann....
Die "Bilder" stammen vom "Landschaftsmuseum"
Gute Nacht in die Ferne
Danke für jede Anteilnahme , denn sie bringt uns weiter
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 29. Januar 2007, 22:13:10

ich lerne gerade dänisch.


Die Sprache im Artikel ist Niederländisch / Flämisch.  :super:

Zitat von: Silex in 29. Januar 2007, 22:13:10

Bei "UNS" ist alles anders ...vermute ich... anbei die Typologie für Mitteleuropa.... ich tippe "Beuronien C" oder eher später. Das Gefühl ist manchmal trügerisch und manchmal  ahnt es mehr als jedes Wissen wissen kann....
Die "Bilder" stammen vom "Landschaftsmuseum"

Wenn ich so die Zeichnungen sehe, könnten die genauso gut aus unsere Maglemose-Kultur (8900-6.500 v. Kr.) sein.  :platt:  :winke:

rolfpeter

Hei Edi,
ich habe gerade ein ähnliches Problem mit einer Pfeilspitze. Scheint auch was Endmesolithisch - frühneolithisches zu werden.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19451.0.html
Wenn ich näheres erfahre, dann erfahrt ihr es natürlich postwendend auch!

Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke Leute,
und @agersoe, was ich noch sagen wollte. Die Geräte in Deinem Link sind das erste hier im Forum was mich so richtig an meine Fundlandschaft (Endpaläolithikum- Mesolithikum) erinnert. Da muss in der Tat irgendeine Verbindung bestanden haben zu dieser Maglemose-Kultur.
(Allerdings müssten die Leute , bzw. die Kultur eher von Süden nach Norden gewandert sein. Mit wenigen Ausnahmen ging die Richtung zumindest bis zum Frühmesolithikum wohl so).
Ich muss mich gleich mal klug machen über diese Leute....
Danke
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 30. Januar 2007, 21:22:43

(Allerdings müssten die Leute , bzw. die Kultur eher von Süden nach Norden gewandert sein. Mit wenigen Ausnahmen ging die Richtung zumindest bis zum Frühmesolithikum wohl so).


Tjaa, so denkt die Archäologie immer !!
Dafür gibt es aber bei diesen uralten Kulturen, meines Wissens, überhaupt keine Beweise !!!

Silex

Ich wusste dass Du das gleich wieder aufgreifen würdest. Aber es ist keine Frage der  Überlegenheit - sondern die der Umwelt und des Klimas Natürlich ist mir klar dass Menschen die in so eine  wundervoll gesegnete Landschaft kommen (Rohstoffe , Meer, Nahrung ..etc.) selbst wieder eine Strahlkraft entwickeln die  fast allen Silexschmieden den Neid in die Augen getrieben haben (Deine Beispiele sind ein für sich selbst sprechendes Zeugnis dessen) und wiederum eine Entwicklung und Befruchtung der Kultur bewirkten.
Ich wollte nur meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass diese Maglemose - Kultur mir bekannt vorkommt- bekannter als alles andere was ich hier, im Forum,  bisher gesehen habe. Und die Funde die bei "uns" 10-12000 Jahre alt sind  ...tauchen da in ähnlicher Form auf. 
Allerdings sind dann in der Folgezeit- was qualitätvolle Steinwerkzeuge  anbetrifft-  bei uns nur jämmerliche  Artefakte zu finden (immer aber nur im Vergleich zu Euren Pretiosen). Aber dies mag an unserer Gletscherfreiheit und  Eurer  Vereisung gelegen haben.   
Gute Nacht,  mein Freund

Alles Gute
Vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo Edi !!  :-)

Wir sind uns ja garnicht so uneinig.
Gerade diese Technologien der Mikrolithen deuten ja darauf hin, das die Techniken über lange Zeit von Süden, über Westen nach Norden "gewandert" sind.

Jedoch ist es ein Puzzle wie und in welchem Grad, die verschiedene Kulturen miteinander Verbindungen hatten, und wer wen und wie beinflusst hat. 

Beispielsweise ist es zum vergleich SEHR interessant, wie z.B. die neolithischen Pfeilspitzen der nordamerikanischen Indianer eine frappierende Ähnlichkeit mit den Europäischen haben und übrigens auch mit den von anderen Stellen dieser Welt.
Da gibt es, denke ich mehrere mögliche Erklärungen. Und jedenfalls sehr viel Diskussions-Stoff. :super: :winke: