Mesolithische Funde, verschossenes Trapez?

Begonnen von Siebenpapagei, 23. Februar 2013, 09:00:49

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Siebenpapagei

Hallo zusammen,

ich zeige euch hier noch die Funde vom letzten WE. Ich hatte die Schnee und frostfreie Pause genutzt um für ein paar Stunden den mesolithischen Fundplatz bei HH zu begehen. Einige schöne Mikrolithen lagen an der Oberfläche. Besonders feligran finde ich das langgezogene Dreieck (Bild Meso6), es ist nur leicht an den Enden gebrochen. Diese Retusche zu setzen, bei nur 2mm Stärke, ohne das Stück zu zerbrechen, zeugt wirklich vom handwerklichen Geschick unserer Urahnen.

Auch sehr interessant finde ich das Trapez. Die Aussplitterung an der Schneide und der einen Lateralseite, ist, denke ich bei einem Aufprall entstanden. Vielleicht war es ja ein Treffer und die Schneide ist auf den Knochen des Tieres geschlagen. Oder Fehlschuss?
Auf jeden Fall ein schöner Beleg, dass dieser Querschneider auch durch die Luft gesurrt ist.

Viele Grüße aus dem Norden

Ralf :winke:

Siebenpapagei


Kelten111

Sehr schöne Funde  :glotz:
Aber eine Querschneide erkenne ich da nicht  :glotz: :nono:
Kannst du uns die Beiden Saeiten zeigen ich erkenn auf keiner Retuschen , der Schaden an der Schneide die deinen Aufprall vermuten kann genau so Gut von Pflug oder Stein stammen !!!
Danke schon mal im vorraus .

Mfg Fredi :winke: :winke:

Siebenpapagei

Moin Fredi :winke:

stimmt, die Retuschen sind schlecht zu erkennen. Auf der beschädigten Seite ist die Retusche nur noch im unteren Drittel des Trapezes erhalten, der Rest ist ausgebrochen.
Ich gehe von einem Aufprall aus, da die Beschädigung schon recht speziell ist. Ausschartungen durch den Pflug und saubere Brüche kann ich nachvollziehen. Bei diesem Stück scheint es aber, als ob es einen frontalen Aufprall gab, der in einem flachen Winkel den Stein beschädigt hat. Es ist, wenn man es so nennen mag ein kleiner Klingenabschlag lateral erfolgt.
Ob ein Pflug das so hinkriegt?

Gruß
ralf


Kelten111

Oh ja  :glotz:
Das sind Fotos da erkennt man es schön  :super: :super:
Ja kein Zweifel  :smoke:

Mfg Fredi :winke:

queque


thovalo

#6
Zitat von: Siebenpapagei in 23. Februar 2013, 09:41:42
Moin Fredi :winke:

stimmt, die Retuschen sind schlecht zu erkennen. Auf der beschädigten Seite ist die Retusche nur noch im unteren Drittel des Trapezes erhalten, der Rest ist ausgebrochen.
Ich gehe von einem Aufprall aus, da die Beschädigung schon recht speziell ist. Ausschartungen durch den Pflug und saubere Brüche kann ich nachvollziehen. Bei diesem Stück scheint es aber, als ob es einen frontalen Aufprall gab, der in einem flachen Winkel den Stein beschädigt hat. Es ist, wenn man es so nennen mag ein kleiner Klingenabschlag lateral erfolgt.
Ob ein Pflug das so hinkriegt?

Gruß
ralf




Lieber Ralf,

das sind wirklich fein ausgeprägte Mikroformen die aus dem homogen-glasartigen "nordischen Silex" stets besonders elegant und klar ausgeprägt sind!


Was die Querschneide angeht liegst ganz richtig. Die Beschädigung an dem Projektil ist sehr wahrscheinlich durch einen Impact verursacht worden.

Bei einer intensiven Durchsicht von Pfeilschneiden und Pfeilspitzen aus Siedlungshinterlassenschaften sind hier vor einer Woche mehr "Treffer" deutlich geworden als ich zuvor gedacht hätte. Dein Beleg ist dafür ganz charakteristisch ausgeprägt.  

Gerade die vorstehenden "Ecken" hat es beim Auftreffen oft erwischt!

Solche Belege finden sich häufiger in den Regionen in denen diese besondere Projektilform regelhaft und intensiv verwendet worden ist, weil die Fundwahrscheinlichkeit deutlich erhöht ist.


glG thomas     :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinkopf

Hallo Fuchs,

Schöne Fundstücke sauber präsentiert. Eine Augenweide!

LG
Jan