Meißel aus Dolchgriff?

Begonnen von Siebenpapagei, 07. Oktober 2011, 22:54:01

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Siebenpapagei

Hallo zusammen,

ich fand heute auf einem neolitischen Siedlungsplatz in der Lüneburger Heide, dieses Artefakt.
Ich vermute, dass es sich um einen umgearbeiteten Dolchgriff handelt.
Ein Meißel mit ovalem Querschnitt ist ungewöhnlich, zudem zeigt sich an der Nackenspitze deutlich eine Verrundung durch den Gebrauch als Feuerschläger. An Dolchgriffen finden sich doch häufig diese Feuerschlagspuren.
Das Stück ist partiell und einseitig lateral geschliffen. Der Schneidenbereich ist leider antik zerschlagen, aber der Schneidenschliff ist noch gut zu erkennen. Das Stück war wohl ursprünglich ca. 6,5 cm kurz. Da wird eine Schäftung vermutlich notwendig gewesen sein?!

Was meint ihr zu diesem Stück :glotz:

MfG
7P :winke:

Steinkopf

Hallo 7P!

Fühl doch mal nach, wie sich die Spitze auf ...343 anfühlt.

Für mich sieht es nach einem Feuerschlagstein aus!

Wenn es sich (arsch)glatt anfühlt, dann Bingo!

Jan

Siebenpapagei

Hallo Steinkopf
ich fühl gerade die Spitze, naja, es gibt ja unterschiedlich glatte Ärsche :zwinker:, aber glatt ist es schon und vor allem sauber verrundet und auch glänzend!
Also ein reiner Feuerschlagstein ist es dennoch nicht, da ja deutlich zur Schneide hin geschliffen wurde.
Könnte es auch ein Dolchgriff gewesen sein, ich finde Meißelchen inklusive Feuerschläger so ungewöhnlich, besonders in der Fundregion. Auf diesem Siedlungsareal wurden schon vor meiner Zeit Dolchfragmente gefunden, das könnte schon mal passen.

Gruß :winke:

Sprotte

Hallo,

es war durchaus üblich, abgebrochene Flintdolche zu Meißeln umzuarbeiten. Auch aufgrund des eindeutig erkennbaren Schliffes ist also eine (Zweit?-)Nutzung als Meißel denkbar.

Viele Grüße
Sprotte