Kernbeil

Begonnen von Wiesenläufer, 18. Oktober 2021, 06:04:43

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Wiesenläufer

Moin,

Gestern wieder so richtig einen schönen Lauf gehabt.  :-D

U.a. habe ich dieses 5cm lange und 3cm breite Kernbeil einmessen dürfen.
Die Schneide ist einseitig retuschiert.

Es stammt von einem mehrfach besiedeltem Fundplatz, der bereits auch dieses < Scheibenbeil > mit drauf hatte.

Funde sind aber auch Dolchbruchstücke, Abschläge mit Schliff, neolithische Halbrundschaber, feine Klingenbruchstücke und viele Kernsteinreste/ kernsteinartige Trümmer.

Die beiden Pfeilspitzen, die ich noch separat vorstelle, würde ich eher dem frühen Neolithikum zuordnen.

Vielleicht Richtung Endmesolithikum/frühes Neolithikum.  :kopfkratz:

Gruß

Gabi



Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Hallo Gabi,

mal wieder ein interssantes Stück.
Bei Kernbeil wäre ich mir aber nicht so sicher :kopfkratz:

Sind auf dem 1. Foto bei der dritten Seitenansicht unten Schliffspuren zu erkennen? Dann würde ich eher auf ein Bruchstück eines neolithischen Beils tippen.

Ansonsten könnte es sich bei besagtem Bereich auch um den Rest der Ventralfläche eines Scheibenbeils handeln.

LG
Holger


Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

StoneMan

Moin,

wenn ich es in mein Fundspektrum (SH) einordnen müsste, wäre es m. E. ein Kerngerät,
einzig ob kleines Beil oder Meißel wäre die Frage.

Schöner Fund  :Danke2:

Gruß von Fehmarn

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

#3
Moin Holger,

nein, dass ist kein Schliff.

Weiß nur nicht so richtig wie ich es beschreiben soll.
Wie so eine kleine alte glatte Fläche, (Facette  :nixweiss:) die bei der Abtrennung zweier Abschläge entstanden ist.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin Jürgen,

Kerngerät, auf dem Fundzettel, wäre dann die bessere Wahl ?
Dann ist der obere Teil vermutlich beschädigt um eine genaue Form ausmachen zu können.  :kopfkratz:

Würde es eher ins Mesolithikum passen oder auch wieder Neolithikum ?

Gruß

Gabi



Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin,

Gestern hatte ich ein paar Funde zum diskutieren mitgenommen, u.a. auch dieses "Kerngerät".

Dabei kam die Idee, dass es vielleicht auch eine andere Funktion hatte.

Wenn man sich die zugerichteten Kanten ansieht fällt doch auf, dass eine einen ausgeprägten Wellenverlauf hat und die andere Kante nicht.
Wäre es nicht möglich das, dass der "Länge" nach eingefasst war und zum groben schneiden benutzt wurde.  :kopfkratz:
Die Schneide hat ja eine feine Retusche, womit man anschließend noch was feiner kratzen oder (ähnlich wie ein Stechbeitel) abhobeln konnte.

Ist zwar weit hergeholt und nur reine Spekulation  :friede: :friede: aber in meinen Augen auch ruhig einen Gedankengang wert.  :schaem:

Lieben Gruß

Gabi
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Steinkopf

#6
 Moin in die Runde,

Das ist durchaus ein Kernbeil (Es gibt noch lausigere !).
Der Korpus scheint rhombisch gearbeitet zu sein (rhombischer Querschnitt).
Der Nacken ist abgebrochen.
Die Schneide ist ein Paradebeispiel für einseitig 'spezialisierte Schneide'.
Wenigstens die ist hier sehr fein ausgeführt.
Somit wohl endmesolithisch.
Nach PVP.

LG
Jan

Wiesenläufer

Moin Jan,

Danke für die Einschätzung.  :Danke2:

Dann also doch ein Kernbeil.  :-D

Lieben Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)