Mein Sonntagsausflug

Begonnen von Poseidon1, 16. September 2007, 19:24:56

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Poseidon1

Hallo Freunde!
Heute habe ich mich mal ins Auto geschwungen und bin nach Brammerau gefahren. Das liegt zwischen Rendsburg und Neümünster ( für alle Holsteiner).
Ich habe mich dort mit Max Sievers getroffen, einem Lesefundsucher in zweiter Generation, der bei sich zuhause ein hübsches kleines Museum eingerichtet hat, in dem er seine Fundstücke,die seines Vaters und seiner Frau ( insgesamt 9000) präsentiert. Darunter viele Raritäten und Kostbarkeiten und alles zum anfassen. Wir konnten dort wunderbar Erfahrungen und Fundgeschichten austauschen. Wer dort mal hinmöchte, kann dies nach telefonischer Absprache jederzeit tun.
Mit seiner Erlaubnis präsentiere ich hier mal einige Bilder aus der " Steenstuv".

Poseidon1


Poseidon1


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Poseidon1


Poseidon1


Der Wikinger

 


Gaaaaanz fantastisch !!!

:huepf: :huepf2: :huepf: :huepf2: :huepf:

insurgent

Jaaaaaa, wirklich wunderschön  :laola:

Und so dicht  :staun:

Das würde ich auch gerne mal besuchen.

Ob man auch als kleine Gruppe kommen kann? Ich glaube, ein paar von unser Gruppe hätten bestimmt auch Lust :super:

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Silex

Und jetzt dann, schön der Reihe nach, die ganzen Detailfotos der Einzelstücke, das wär schön.....
Danke Poseidon
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Poseidon1


Hallo insurgent!
Kleine Gruppen dürften kein Problem sein. Die Telefonnummer gibt es hier: http://www.gewerbeverein-aukrug.de/index.php?firmen=M

rolfpeter

Servus Leute!

Muß das erst mal alles verarbeiten.
Da hat der alte Sievers aber schön was zusammengesammelt!
Könnte ich hier niemals schaffen, auch wenn ich wie Abraham über 800 Jahre alt würde.
Bei euch im Norden geht ja die Sonne nie unter, hab ich mal gelesen. Da kriegt man ordentlich Sucherstunden zusammen... :irre:
Aber im Ernst, wirklich beeindruckend, weltrekordverdächtig!

Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

aqua

Mensch Matz....
Da bist Du direkt nebenan .... und sagst nicht Bescheid..... :cop:

steinadler

einfach super ! da möchte ich auch gern mal hin , ist ja nicht weit weg von hier .

mfg
petersen
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/

CptAhab

HolyShit!!!  :staun:
Danke fürs Zeigen. :staun:
The world is full of crashing bores. - Mozer

Khamsin

Salaam!

Holy cow, in der Tat!

Freilich, "wowwwwwwww, stöhn/ächz, holy shit/cow, um Himmels willen, das darf ja nicht wahr sein, gibts das wirklich?", etc. ist doch zu relativieren.

Und damit wir uns auch diesmal nicht missverstehen: Das ist keine Kritik - bewahre - sondern nur eine Anmerkung zu Sammlern, Sammlungen, Fundlandschaften, Fundhäufigkeit und Verwandtem!

Dass diese Sammlung unglaublich eindrucksvoll ist, steht ausserhalb jeglichen Zweifels!
Aber es ist selbstredend immer eine Frage der Rezeption, d.h. der Reaktion jedes einzelnen Betrachters der Bilder.

Und was ist es, was uns alle in erster Linie beeindruckt?

Die schiere Fülle der einzelen Artefaktkategorien und - selbstvertständlich - auch die grosse Bandbreite an Gerättypen. Bis hin zu vollständigen oder weitgehend rekonstruierbaren Gefässen, sogar noch mit sonstigen Artefakten vergesellschaftet.
Hierzu will ich mich nicht weiter äussern, aber eines ist Fakt: Solche Artefaktkategorien liegen nicht auf den Feldern, sondern stammen in aller Regel aus - mehr oder weniger ungestörten - Befunden. Und da fragt man sich natürlich, wie sowas in eine private Sammlung kommt...

Zurück zu der schier erschlagenden Artefaktfülle. Einen "erschlagenden" Eindruck hinterlässt sie aber in aller erster Linie bei jenen Forumsmitgliedern, die zwar mit Hingabe sammeln, freilich in Gegenden, in denen es - sagen wir einmal - unterschiedlich mühsam ist, Artefakte zu finden.

Und hier wird mir agersoe gewiss zustimmen, wenn ich lapidar feststelle:
Wo viel rumliegt, kann man auch viel finden! Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Und da ist es im Norden eben so, dass man auf manchen Äckern über Artefakte stolpert, ob man will oder nicht! Tatsächlich ist im Norden die Fundfülle noch immer so gross, dass es - nach persönlicher Erfahrung - manchmal einfach ausreicht, sich lediglich der Lesesteinhaufen an den Seiten und Ecken der Felder zu widmen und diese "abzusammeln"!
Dies haben die Sammler nicht zu verantworten - wie auch - es ist eine naturgegebene Sache. Das Verdienst der Sammler in solchen Gegenden ist letztlich mehr physischer Natur, denn sie müssen sich um einige Zehnerpotenzen mehr bücken, als andere Sammler in anderen Fundregionen.

Das schmälernt gewiss nicht das Verdienst des Sammlers dieser Artefakte, sondern erhellt nur die Fundlage seiner Sammelregion.

Und da muss man sich eben als Betrachter aus fernen Regionen mit abfinden, dass es - nicht nur in Europa - Fundregionen gibt, die eben schier erschlagend sind.
Um hier noch eins draufzusetzen: Die in Bildern teilweise präsentierte Sammlung ist keinesfalls ein Einzelfall. Ich kenne mehrere Privatsammlungen dieser Art, nicht nur im Norden Europas.

Bei eBay-D vertickt seit Jahren ein Händler aus der Pfalz Artefakte aus der berühmten Sammlung des dänischen Kammerherrn Sehested von Broholm/DK. Agersoe kann hier im Zweifel noch weitere Informationen liefern. Diese Sammlung war und ist legendär, und wie es möglich ist, dass sie - zumindest partiell - veräussert wurde und nun häppchenweise verschleudert wird, wird mir immer ein Rätsel bleiben!

Also, liebe Sucher-/Sammlergemeinde, nicht verzagen beim Anblick solcher "Schätze".

Denn jede Steinartefakt-Sammlung eines jeden Sammlers, der dieses wunderbare Hobby ernst nimmt, d.h. seine Artefakte dokumentiert und hoffentlich den staatlichen Stellen meldet, ist wichtig, egal wie gross sie ist und in welcher Fundregion im Lande sie zusammengestellt wurde!   

Und last but not least: Nicht selten entpuppen sich Sammlungen geringen Umfanges bei näherer Betrachtung als wahre Fundgruben, liefern sie doch teilweise seltene Artefakte, die dem geübten Auge Informationen liefern, welche selbst 50 oder 100 vollständige und/oder fragmentarische Artefakte eines "Typs" nicht liefern können!

Das nur zu - auf den ersten Blick - ungeheuer "eindrucksvollen" Sammlungen mit einer nachgerade erschlagenden Fülle an Artefakten.

Ach ja, das gilt selbstredend auch für Museumssammlungen bzw. Sonderausstellungen, und zwar dann besonders, wenn sie dem veralteten Konzept der "erschlagenden Präsentationsfülle" folgen.

Beste Empfehlung KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Der Wikinger

Hallo Leute !  :-)

Ich muss hier Khamsin recht geben, es gibt in der Tat viele Sammlungen bei uns, die weitaus grösser sind als diese.

Hier eine Seite über die Sammlung von Sehested auf dem Gutshof Broholm.
Die Sammlung zählt über 70.000 Steinartefakte.

http://www.broholm.dk/de/html/oldtid.html

Ich glaube, die im Internet angebotene Artefakte aus dieser Sammlung sind mal verkauft worden, um u.a. die Ausstellung zu finanzieren.
Wenn man genau hinschaut, sind die Gegenstände des Händlers fast immer beschädigte oder zweifelhafte Artefakte.
Die wirklichen Klassefunde liegen immernoch in der Sammlung.

Bei uns ist ausserdem Tradition, dass viele der Spitzenexemplare auch ins Nationalmuseum kamen.

Hier einige Beispiele aus einer Fotogalerie mit einem kleinen Auswahl der Gegenstände die im Nationalmuseum in Kopenhagen zu sehen sind:

http://www.photo-gallery.dk/oversigt/fortidsminder_&_historie/danmarks_oldtid/preview_01of24.html

:winke:




Silex

#21
Der untere Link!!!! Den kannte ich noch nicht, agersoe! 
Oh, Du glückliches Dänemark!
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Khamsin

Salaam!

Und herzlichen Dank an agersoe, der meiner Bitte in bester Tradition entsprochen hat!

Vielleicht noch folgende Anmerkungen zu Sehested und dem Dänischen Nationalmuseum:

- Kammerherr Sehested zählte in der Zeitscheibe der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem runden Dutzend Männern in Europa, die als herausragende, führende frühe Archäologen zu bezeichnen sind. Das Gros besass, der Zeit und ihrem Geist entsprechend, unterschiedlich umfangreiche Sammlungen, die z.T. selbst zusammengetragen, zum Teil durch Kauf im Laufe vieler Jahre entstanden sind. Darunter ist die Sammlung Sehested zweifelos eine der eindrucksvollsten. Aber das Schönste ist, dass es sie noch gibt!

Was aber nur wenige wissen: Sehested war nicht nur ein begeisterter Sammler, sondern einer der frühesten experimentellen Früharchäologen, die wir kennen! Herausragend ist nun, dass der Kammerherr die Ergebnisse seiner Experimente nicht nur bestens dokumentierte, sondern im Jahre 1884 in einem grossartigen, mit 5 Lithographien und 36 Tafeln (Kupferstichen) ausgestatteten Werk vorlegte:

N.F.B. Sehested, Archaeologiske Undersögelser 1878-1881 (Kjöbenhavn 1884).


Der erste ganzseitige Kupferstich zeigt ein kleines Blockhaus, darunter eine Ansicht im Längschnitt. Und das dazu gehörende Kapitel des Buches ist überschrieben: "Et Traehuus bygget med Redskaber af Steen. Udfört 1879".

Nun, will man es nicht glauben, dann fahrt doch einfach nächstes Jahr nach Broholm auf Fyn, denn im dortigen Park könnt Ihr noch heute das dann 130 Jahre alte Haus sehen.
Ein vergleichbares Erlebnis hättet Ihr erst im Jahre 2095 im Niederösterreichischen Freilichtmuseum in Asparn a.d. Zaya. Dort ist es ein Linienbandkeramisches Haus, das nach dem Grundriss Nr. 99 aus dem LBK-Dorf von Köln-Lindenthal (publiziert 1936) im Jahre 1965 von F. Hampl errichtet worden ist.

Wie es der Zufall so will, bin ich im Besitz einer Originalausgabe des Buches von Sehested; es war ein Weihnachtsgeschenk an mich vor einigen Jahren. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie der 24.12. abends verlaufen ist...
Das Buch ist so gut wie nicht mehr antiquarisch zu erhalten, und wenn, dann sollten sich Interessenten auf einen Preis zwischen 200,-- und 250,-- Euro einstellen. Deshalb mein Tipp an die Bibliophilen unter Euch: Lasst Verwandte und Freunde Eure diesbezügliche Hinwendung möglichst fürhzeitig wissen.

- Ein Nationalmuseum gibt es in Deutschland nicht. Aber selbst dann, wenn es eines gäbe, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass es dort ein oder mehrere als nationaler Schatz deklarierte Steingeräte gäbe, wie es nun einmal in Dänemark mit dem berühmten "Fischschwanzdolch von Hindsgavl" der Fall ist.

Unter sachlichen Gesichtspunkten müssten bei einem deutschen Nationalmuseum z.B. die Skelettreste des Neandertalers dort als "National Treasure" ausgestellt werden.
Aber vor dem Hintergrund der Kulturhoheit der Länder sähe ich keine realistische Chance, dass das RLMB in Bonn (NRW) diesen eponymen Fund herausrücken würde, damit er in Berlin auf Dauer präsentiert werden könnte.

Im übrigen entspricht es meiner persönlichen Überzeugung, dass nicht nur in Dänemark, sondern in ganz Skandinavien, ein wesentlich engerer Bezug auf die gemeinsame Kulturgeschichte, und damit auch auf die Steinzeit, bei den dortigen Menschen vorhanden ist, als dies in Deutschland der Fall ist. Hier bei uns lässt sich das m.E. noch immer auf einen griffigen Werbe-Slogan reduzieren, der vor einigen Jahren aufkam, und der hiess: "Steinzeit, nein danke!"
Wer den Stellenwert der Steinzeit in Deutschland beurteilen will, der braucht sich nur ein Schulbuch (Geschichte) aus den letzten Jahren zur Hand nehmen. Und dann schaue man sich einmal an, was dort noch immer z.B. zum Thema Feuermachen steht!

Um so schöner ist, dass es dieses Forum, d.h. präzise die "Steinecke" gibt, in der man immer wieder mit z.T. faszinierenden Funden konfrontiert wird.

Beste Empfehlung KIS







"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Der Wikinger


Vielen Dank für die schöne Erläuterung, Khamsin.

Ich muss sagen ich beneide dich ein bisschen um die Originalausgabe des Buches von Sehested !!  :engel: :zwinker:


Offa

GuMo,
Danke für den Tip Poseidon  :super:.Nächstes Frühjahr möchte ich  das AÖZA-Steinzeitdorf in Albersdorf besuchen,da liegt Sievers siene Steenstuv ja auf dem Weg.
Bei dem von KIS angesprochenen Verkäufer bei Ihbäei ist mir aufgefallen,das dieser vor ca.4 Wochen wohl ein bisschen Stress hatte.Zwar war seine wöchentliche Artikelmarge in der Übersicht zu sehen,aber wenn man die einzelnen Artikel anklickte,kam der Hinweis das diese Angebote von Ihbäei gelöscht wurden.Am nächsten Tag waren seine Angebote wieder sichtbar,allerdings hat der Verkäufer über seine Artikelbeschreibung nun einen Hinweis gesetzt,das seine Artefakte laut dänischem Gesetz "lov nr. 332 af 4. juni 1986 om sikring af kulturværdier i Danmark" dem Nationalmuseum in Kopenhagen vorgelegt, die Unbedenklichkeit bescheinigt und von der
Kommission "Kulturvärdiudvalget" die Exporterlaubnis erteilt wurde.
Ob er auch solche  Bescheinigung für seine angebotenen Wikinger,skytischen,römische und keltischen Artefakte vozuweisen hat? :nono:

:winke:Offa