Hallo zusammen,

nach einer arbeitsreichen Woche habe ich endlich mal die Zeit euch meine Funde vom letzten WE zu zeigen. Die stammen alle von einem Siedlungsplatz, den ich schon lange begehe und der schon viele Artefakte freigegeben hat. Eine solche Ausbeute allerdings hatte ich noch nicht. Der Acker wurde tiefgepflügt, ich denke, das erklärt einiges, da kommen dann doch gern noch mal größere Stücke an die Oberfläche.
Über das Beilschleifsteinfragment freue ich mich besonders, es ist das erste, welches ich finden durfte und es ist beidseitig genutzt worden. Bei dem großen Beil zeigen sich an der Bruchseite Arbeitsspuren. Es wurde sekundär als Hammer oder Klopfstein benutzt. Als ich es so in der Erde stecken sah, dachte ich erst an ein ganzes
Es fanden sich zudem noch viele Schaber und Klingenfragmente. Ach und ein retuschierter Abschlag mit Schliff, wo ich absolut nicht weiß, was es ist. Den werde ich noch separat einstellen!

LG
7P

 

moin 7 P,
da hast Du ja eine Menge rangeschleppt. 
Scheint ja alles neolithisch zu sein, ist das ein Amtsgemeldeter Fundplatz ?
  Manfred

Hallo 7P!

Interessante Stücke mit Vergangenheit!

Sehe ich es richtig, dass beide Beile jeweils eine Schmalseite mit Schliff und eine
Seite ohne Schliff haben? Bemerkenswert.

Glückwunsch zum Schleifstein. Ist es Quarzit?

LG

Jan

Hallo zusammen,

@Manfred: Ja, wirklich geschleppt, 6 Stunden auf dem Acker und dazu noch die Abschläge, mein Rücken... Ich finde dort auch viele Klingenkratzer und am letzten WE abseits der Fundkonzentrationen ein cracueliertes Kernbeil. Das lässt auf eine Besiedelung seit der Erteböllekultur schließen. Ich habe den Fundplatz mit all den anderen aus SH gemeldet, alle Fundplatzkarten dem Amt übergeben. Ich habe bis Heute, ca 2 Jahre später nichts gehört. Letzter Stand ist, dass es ein Archäologe bearbeitet und sich bei Abschluss bei mir melden wird.
Der Fundplatz selbst wird von einigen Personen begangen, ob die melden ist fraglich.
@Jan: Das große Beil besitzt nur Breitseitenschliff, obwohl auf der einen Schmalseite es so aussieht, als ob gepickt oder geklopft wurde (Bild 331), habe ich so auch noch nicht gesehen. Manfred ist auf dem Gebiet ja experimenteller Meister, vielleicht kann er anhand der Bilder es einschätzen. Bei dem kleinen Beil wurde eine 'Schmalseite und was ich besonders finde der Nacken überschliffen. Der Schleifstein besteht, sofern ich das sagen kann aus Quarzit und glitzert wunderschön im Licht.

Gruß
Ralf


...Hier noch ein Paar Detailfotos der Schmalseite mit Klopfspuren???

ich denke es sind keine Klopfspuren, auf dem lezten Foto sind die Schläge vom Retuschieren teilweise steckengeblieben.
Da hat der Meister sich nicht weiter getraut und die Rinde einfach gelassen. Weiteres Retuschieren hätte da sicher
einen Totalschaden ergeben.

Wahnsinn!

Allerdings geht im Gebeile die sehr ausgewogene Zuarbeitung des großformatigen Kratzers unter. 

Sehr eindrucksvoll und ne Menge Fundbelege!  glG thomas 

Zitat von: thovalo in 25. Februar 2012, 04:13:57
Wahnsinn!

Allerdings geht im Gebeile die sehr ausgewogene Zuarbeitung des großformatigen Kratzers unter. 

Sehr eindrucksvoll und ne Menge Fundbelege!  glG thomas 

Da gebe ich dir vollkommen Rechte thomas 
Mfg Fredi

Moin 7P,
Deine schönen Funde lassen sich sehr genau datieren. Gegen Ende des Neolithikums werden die Schmalseiten dicker und werden nicht mehr mitgeschliffen. Die dickste Stelle befindet sich jetzt im Nacken und nicht wie in der vorangegangenen Phase in der Mitte.
In der Dolchzeit, dem Übergang vom Neolithikum zur Bronzezeit werden diese Beile V- förmiger mit einer breit ausladenden Schneide. In diese Zeit stelle ich auch Deine Funde.
Gruß Klaus
P.S.die Klopfkugel ist auch aus einem Dicknackenbeilbruchstück.