Materialvielfalt einer heute entdeckten mesolithischen Jagdstation

Begonnen von Furchenhäschen, 18. Mai 2024, 21:55:39

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Furchenhäschen

Servus aus Oberbayern,
so ziemlich am Ende der Flurbegehungen im Frühjahr 2024 fand ich heute einen neuen Platz der die Vielfalt der im Oberbayerischen Mesolithikum für die Werkzeugherstellung verwendeten Gesteine aufweist.
Hornsteine, Radiolarite in allen möglichen Farben, Kreidquarzite mit Grau-Weißen oder Rot-Rosa-Weißen Farbvarianten treten hier auf.

Grüße Peter

Steinkopf

Moin Peter,

eine bunte Palette unterschiedlicher Materialien hast Du hier präsentiert.

Lassen diese verschiedenen Silices sich auch auf Herkunft bestimmen um
so die geografischen Beziehungen der Fundstätten festzustellen?

LG

Jan

Schuhnagel 2

Hallo Peter
Meinen Glückwunsch zum neuentdeckten Platz! Das verspricht weitere interessante Funde und Forumsbeiträge.
Wie liegt die Stelle topographisch gesehen? 
Viele Grüsse
Ulrich
Westliche Voralpen, Simmental

Furchenhäschen

Zitat von: Steinkopf in 19. Mai 2024, 20:27:14Moin Peter,

eine bunte Palette unterschiedlicher Materialien hast Du hier präsentiert.

Lassen diese verschiedenen Silices sich auch auf Herkunft bestimmen um
so die geografischen Beziehungen der Fundstätten festzustellen?

LG

Jan
Hallo Jan,
die verschiedenfarbigen Radiolarite wurden aus der nahegelegenen Donau geholt.
Die Kreidequarzite stammen aus Neuburg/Oberhausen, als Beispiel und gut erklärt in folgendem Link:
https://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/donau/karst-05.htm
Die Jurahornsteine unterschiedlichster Varietät stammen ebenfalls aus dem Jura, sind aber durch die Säure des Moos.- bzw. Moorbodens nicht mehr farbecht und schwer zuzuordnen aber mit Sicherheit ebenfalls aus der näheren Umgebung.

Grüße
Peter

Furchenhäschen

Zitat von: Schuhnagel 2 in 20. Mai 2024, 08:19:26Hallo Peter
Meinen Glückwunsch zum neuentdeckten Platz! Das verspricht weitere interessante Funde und Forumsbeiträge.
Wie liegt die Stelle topographisch gesehen? 
Viele Grüsse
Ulrich

Hallo Ulrich,
Danke,
die Fundstelle liegt auf einer ca. 300m langen und 60m breiten, welligen Sanddüne. Die Hauptfundkonzentration liegt südwestlich abfallenden Teil der nur ca. max. 1,50m hohen Bodenwelle. Das ganze liegt in einem trocken gelegten ehemaligen Moos.

Grüße Peter

Schuhnagel 2

Zitat von: Furchenhäschen in 20. Mai 2024, 10:24:30Hallo Ulrich,
Danke,
die Fundstelle liegt auf einer ca. 300m langen und 60m breiten, welligen Sanddüne. Die Hauptfundkonzentration liegt südwestlich abfallenden Teil der nur ca. max. 1,50m hohen Bodenwelle. Das ganze liegt in einem trocken gelegten ehemaligen Moos.

Grüße Peter

Erhebungen an Mooren, die ehemalige Seen vermuten lassen... das sind die Stellen, die ich auch mit Vorliebe absuche, dies zwischen 1400- und etwa 1600 MüM.

Selber habe ich aber noch keine neue Fundstelle entdeckt. Irgendwie muss da einiges zusammen passen: Bei zu starker Humusbildung gelangt nichts an die Oberfläche, bei zu viel Erosion ist alles weg. Dazu bin ich noch auf einen fleissigen Maulwurf angewiesen, der die Erde umgräbt.

Gerade weil ich die Schwierigkeiten kenne, freue ich mich für dich!

Viele Grüsse

Ulrich
Westliche Voralpen, Simmental

Furchenhäschen

#6
Servus Ulrich,
schwierige landschaftliche Gegebenheiten habe ich nicht,sämtl. Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. Der zeitliche Aufwand mesolithische Stationen sauber im 1 Meterabstand mit äusserster Konzentration abzugehen ist enorm. Gestern war ich 8 Std. am Ackerwandeln.
Sämtliche meiner mesolithischen Stationen befinden sich auf sandigen Erhebungen in Moor bzw. Moosgebieten. Der sandige Boden ist entscheidend, die Jäger suchten eher trockene Böden für einen Lagerplatz aus.
Grüße Peter