Hallo, nachdem ich gestern den Beitrag von ^Arriba^ gelesen hatte http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41976.0.html und ^Der Wikinger^ vermutet das es sich um einen  "Kantenschaber" (kantskrabere) fiel mir ein das ich auch schon einige solcher Steine gefunden habe wo mir nicht klar war, was es sein könnte oder besser gesagt rätselte ob das überhaupt Artefakte sind.
Hier einmal so ein Teil, ich habe extra viele Fotos gemacht da ich bei dieser Art Flint immer Schwierigkeiten beim fotografieren habe.
Man erkennt an den Fotos einfach die Konturen nicht richtig, ich denke das liegt an der Farbe des Flint od. an meinen "Fotografier-Künsten".
Fundort ist ein Acker wo daneben ein kleiner Wald mit Grabhügeln ist.
HG Moonk

Und der Rest.
HG Moonk

Hallo Moonk! 

Unter deinen Bildern sehe ich nur das Bild "d8.jpg", das nur so grob eine Schaberretuschierung darstellen könnte ? 
Der Flint scheint ein sogenanntes "moränenzerquetschtes" Flintstück zu sein.
Man erkennt es an den vermeintlichen "Abschlagsbahnen", die zwar so aussehen, aber keine sind, weil 1. kaum Wallnerlinien zu sehen sind, und 2. die ganze Oberfläche gleich und matt/stark angegriffen patiniert ist. Das heisst die "Abschläge" sind vom Gletscher der Eiszeit "hergestellt" worden, und nicht von Menschen.
Ob da dann doch ein Steinzeitler mal kurz auf die eine Kante ein bisschen reingehauen hat, oder ob das eher der Pflug gemacht hat, kann man von den Bildern her nicht beurteilen. Ich denke in Richtung Pflug, aber will da nicht 100% garantieren.

Hallo Wikinger, du hast Recht das Stück ist ganz schön abgenukelt.
Die Stellen wo man so was wie eine Retusche und Wallnerlinien erkennen könnte bekomme ich einfach nicht ordentlich fotografiert.
Aber auch wenn es kein Artefakt sein sollte, werde ich in trotzdem behalten den irgendwie ist es ein schöner Stein.
HG Moonk

Hallo Ihr Lieben!
Retuschen sind das nicht. Diese sehen ganz anders aus (nebeneinander, viel kleinere Abschläge). Es könnte sich aber um eine Gebrauchsspur handeln (auch "Gebrauchsretusche" genannt). Vom Pflug kann das nicht sein, wenn die Kanten abgerollt sind. Dies geschieht durch Transport, ev. Windschliff oder chemisch (Wüstenglanz). Es lässt sich vielleicht feststellen, ob die Kanten scharfkantig sind oder nicht. Wenn sie dies sind, kann dies die Fräse des Bauern verursacht haben. Wenn nicht, stellt sich die Frage, ob dies die Natur erzeugen kann. Die Natur kann theoretisch alles hervorbringen. Wie viele Stücke haben sie denn gefunden? Ist das Material heimisch oder herbeitransportiert? Wenn es heimisch ist, wird es schwierig den Artefaktcharakter nachzuweisen. Aber auf jeden Fall: Weiterverfolgen!!  Im Übrigen könnten diese Stücke auch von einem Schlossgewehr sein (napoleonisch). Typisch ist dafür der honigfarbene Flint.

lg

 Hallo, also die Kanten sind abgerollt, ich denke es handelt sich um baltischen Flint aber hier liegt soviel Flint in allen möglichen Farben herum das ich einen aus Frankreich wahrscheinlich nicht erkennen würde.
Was ist eigentlich die normale Größe für Flintensteine.
HG Moonk

Meines Wissens gab es die Flintensteine in ganz verschiedenen Größen. Es gab riesige Gewehre und kleinere Pistolen. Es können daher die Flintensteine vermutlich einige Zentimeter groß sein. Genaueres weiß ich aber nicht. Ich habe nur selbst etliche schon gefunden. Diese waren auch verschieden geformt (rechteckig bis irgendwie).
Bei uns im Wienerwald ist der honigfarbene Flint immer von einem Gewehr. Der heimische Flint sieht ganz anders aus. Wenn das dort in Massen herumliegt wird es interessant. Umso größere Vorsicht ist angebracht bei der Beurteilung des Artefaktcharakters, wenn es sich um ein Naturvorkommen handelt.
Aber auf alle Fälle sehr interessant. Ich würde vor allem nach Kernstücken Ausschau halten.
lg aus dem Wienerwald