schwarze Verfärbung

Begonnen von Siebenpapagei, 28. Mai 2012, 14:53:28

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Siebenpapagei

Hallo,

ich frage mich schon seit längerer Zeit, wie es zu diesen schwarzen Verfärbungen an einigen Steingeräten, besonders im Schäftungsbereich kommen kann. Ich beobachte dieses Phänomen immer mal wieder, besonders an Schabern.

Ich habe gestern wieder so ein Stück vom Platz der Pfeilspitze finden dürfen. Das ist auch kein Dreck, es sieht wie eindiffundiert aus.

Kann es sich dabei also um Verfärbungen durch Birkenpech handeln? Gibt es einen mechanischen, bzw. chemischen Prozess, ähnlich wie bei dem Sichelglanz an Geräten?

Was sagt ihr dazu?

LG
Ralf

palaeo1

#1
Es dürfte sich in diesem Fall um Mangananhaftungen, bzw Eisenoxydausfällungen handeln. Sie sind häufig in entsprechenden mineralischen Sedimenten an der Unterseite der eingelagerten Objekte zu finden. Pechreste sind z.B. immer wieder mal an der retuschierten Seite von Mikrolithen oder Rückenspitzen zu finden.

Gruß
palaeo1

thovalo

Sehe ich auch so!
Oxidationsprodukte von Eisenoxyden!  :super:


glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Siebenpapagei

Hallo :winke:

Ah... das wusste ich noch nicht.
Aber, mal wieder ne doofe Frage, ist Eisenoxyd nicht rötlich, bzw. bräunlich? :kopfkratz:

Gruß
Ralf

thovalo

Kommt auch in Braun und Schwarz vor,
je nach Korrosionsintensität bzw. der Intensität der Korrosion!   :winke:

Ein charakteristischer Effekt insbesondere in Gebieten mit  Feuchtböden mit hohem Anteil an Sanden.


glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Siebenpapagei

Super,

vielen Dank für die Info, dann schau ich mal bei den Mikros genauer hin! :-)

Nur frage ich mich jetzt, wieso sich das Pech an den Mikroformen besser erhalten kann? Das hängt doch dann auch mit den Böden zusammen? Und einen klaren Unterschied zu den Oxyd-Anhaftungen kann ich schwer ausmachen. Woran kann man denn genau erkennen, ob es Birkenpech ist oder nicht. gibt es da ein Merkmal?

Naja, jedenfalls habe ich mit meinem gefundenen Stück wohl Pech gehabt :zwinker:

LG
Ralf

palaeo1

Pechreste erhalten sich in Feuchtböden bzw. in staunassen Böden, zum Teil aber auch in Sedimentbereichen, die im Bereich des Grundwasserstandes liegen, wenn auch nicht permanent. Ebenso im Milieu eines Kalkbodens. Ich habe bei meinen 20-jährigen mesolithischen Ausgrabungen in Niedersachsen erst zwei Stücke mit Pechresten aufgefunden.
Die Position und Ausdehnung der Residues gibt in der Regel den entscheidenden Hinweis, aber auch die Konsistenz. Absolute Sicherheit gibt eine chemische Analyse!
Gruß
palaeo1