Lumineszenz von Flint

Begonnen von woodl, 01. Oktober 2008, 22:41:50

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woodl

Hallo zusammen!

Meine Frage an alle hier im Forum "Steinartefakte", hat jemand schon einmal den Versuch unternommen
auf seinen Fundplätzen, Artefakte nachts mit der UV-Lampe (kurzwellig) zu suchen? :idee: Die Lumineszenz von Flint ist gut und ich stelle fest
daß es ein über mehrere Sekunden dauerndes Nachleuchten gibt!

Gruß woodl

rolfpeter

Wenn langsam die Sonne versinkt, geht bei mir die Weinflasche auf!  :prost:
Wenn ich meine Suchgänge auch noch nächtens durchführen wollte, dann würde meine bessere Hälfte wahrscheinlich die Gummistiefel durch der Schredder jagen.

Aber im Ernst, ich habe von einer Luminiszenz bei Feuerstein noch nichts gehört oder gelesen. Habe gerade mal einen Stein unter eine Schwarzlichtlampe gelegt und auch nichts auffälliges bemerkt. Mit welchem Strahler in welcher Leistung sollte man denn auf dem Acker einen Feuerstein zur Photoluminiszenz anregen können?

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

woodl

Servas RP!

Zu Absatz 1 Deiner Antwort kann ich nur sagen = reine Erziehungssache bzw. vielleicht wäre Sie froh wenn Du nach Sonnenuntergang Deine Saufgelage einstellst! :prost:
Zu Abs. 2: Zur Anregung der Photolumineszenz werden UV-Lampen, Quecksilberdampflampen- und Xenonlampen benutzt die kurzwelliges UV-Licht mit einer Wellenlänge von etwa 250nm aussenden. Mit meiner transportablen UV- Lampe ( enthält einen Brenner mit 4Watt Leistung)
kein Problem.
Gruß woodl

Silex

"Das" hatte ich glatt versäumt, woodl! Irre!
Das fehlte noch dass wir batteriebetrieben nach Steinzeitfunden suchen...
Das Mysterium dieser, unserer  speziellen Suche ist unbeschreibbar....Du läßt Dich auf den Tag ein, das Gelände, die Sinne....streifst all den Müll ab der Dir seit frühester Kindheit übergestülpt wurde....siehst den Nebel aufwabern oder sich verkriechen....fühlst jede sachte Luftströmung...die Wege und Spuren des Wildes...deren Geräusche...die feuchten und trockenen Stellen in unmittelbarer Abfolge....an manchen Plätzen gibt es nie Mücken z.B....manche Areale bedrücken.....Aber Steinzeitplätze vor dem Neolithikum sind geradezu heiter , wildreich und ziemlich mückenfrei (auch heute noch) , niemand weiß warum...und sie werden es nie herausfinden.
Solange ich meine innere Lumineszenz (1 Million Jahre lügen nicht) noch verspüre verwehre ich mich gegen jedes Hifsmittel, denn das würde mich entfernen.
Eins ist sicher: Diese Plätze wurden sorgsam gewählt- es gab gewiss eine überreiche Auswahl- aber der Schamane- der Häuptling, oder sonst Jemand- vielleicht die  (alles überragende Erzähl-)Tradition, gab den  vielgründigen Ausschlag.
Wenn man ein paar Jahre  den Jägern nachstellt ist man ein bißchen einer von Ihnen.
Mehr möchte ich gar nicht finden...erkenn den Falken über Dir...den Wurm in der Erde ...den Wind wenn er um Deinen Körper streicht, Dir Botschaft bringt von Vielem was man nicht mehr "übersetzen" kann.
In Weizentrance.  Ich kann nur wiederholen was ein lokaler "alter Knacker" in mir angerichtet hat als er vom "letzten Abenteuer der Menschheit" geschrieben hat. Er ist auch schon im "Ewigen".  Die Wörter klingen stumpf aber ich kann sie nur bestätigen...immer mehr.
Schamane Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Daniel

Daheim in der Vitrine ausprobiert und siehe da,es funktioniert tatsächlich. :staun:
Allerdings leuchtet der Flint wirklich nur ganz kurz nach wobei dieser Effekt bei Opalen wesentlich länger anhält.
Wieder etwas schlauer. :super:
Problematisch ist nur,daß ich mit meiner Lampe netzabhängig bin und keines der beiden Minerale bei uns vorkommt. :heul:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

steinsucher

Hallo Forum,

hallo Edi.

Es ist sch schwierig nach Deinen Ausführungen einfach wieder zur "harten" Technik zurück zu finden. Aber ich kann ihnen ohne weiteres folgen. Ich bin auch schon oft stehen geblieben und habe überlegt, wie das wohl damals ausgesehen, gerochen oder sich angehört hat. Ich bin mir nicht sicher, ob die Mücken zu der Zeit gegen Rauch abgehärtet waren. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß die Jungs und Mädels damals vielleicht auch Geruch als Waffe gegen Insekten eingesetzt haben, vielleicht sogar den eigenen. Zumindest waren die Lagerplätze wohl so gewählt, daß die Viecher sich da nicht wohlgefühlt haben. Zugluft hilft manchmal.

Hallo woodl,

ich habe also verzweifelt versucht bei allen möglichen Feuersteinarten und auch bei  Wommersomquarzit mit meiner UV-Lampe den beschriebenen Effekt zu erzeugen. Ohne Erfolg. Da du von Nachleuchten sprichst, sollte es sich um Phosphoreszenz handeln. Ich habe  eine Lampe verwendet, die zwar auch 4 Watt hat, aber normalerweise zum Nachweis der Fluoreszenz bei Briefmarken verwendet wird (Beide Begriffe werden ja unter dem Oberbegriff "Photolumineszenz" zusammengefasst). Sie benutzt eine Wellenlänge von 366 nm und ist vielleicht nicht kurzwellig genug. Wie gesagt, mit dem Gerät leuchtete nur die danebenliegende Briefmarke.

Außerdem würde man bei dem Verfahren, wenn es denn Feuerstein zum Leuchten bringt, im Dunkeln alles andere nicht finden können, wie Keramik, Geräte aus Felsgestein und all die anderen interessanten Dinge die so auf Äckern liegen. Deshalb wäre das auch für mich keine Alternative.

Aber trotzdem eine interessante Überlegung.

Gruß, Fritz.

woodl

Hallo zusammen!
Servas Daniel! Deine Feststellung kann ich nur bestätigen! :super:
Es gibt sogenannte Quencher = Tilger , die schon in Bruchteilen von Prozenten die Lumineszenz verhindern.
Z.Bsp. Niob oder dreiwertiges Eisen sind richtige UV- Killer.
Servas Fritz!
Du brauchst in diesem Fall Kurzwelliges = 250nm UV-Licht -  366nm= Langwelliges

Noch ein interessantes Beispiel: Das Mineral Fluorit ist Namensgebend für Fluoreszenz. Es kennt aber eine Ausnahme und zwar die farblosen
klaren Flußspäte der alpinen Klüfte, die nicht leuchten! :nono:

Gruß woodl

woodl

Hallo Fritz!
Zur Klärung der Begriffe Phosphoreszenz und Fluoreszenz will ich noch einige Informationen nachschieben!
Gemeinsam ist allen Lumineszenzerscheinungen, dass Elektronen durch die Aufnahme von Energie in höhere Niveaus angeregt werden,
die sie unter Aussendung von sichtbaren Licht wieder verlassen.
LUMINESZENZ ist der Oberbegriff für PHOSPHORESZENZ und FLUORESZENZ.
Früher war es üblich, je nach Zeitdauer des Nachleuchtens zwischen FLUORESZENZ (Nachleuchtdauer: 10hoch minus5 bis 10hoch minus9 Sekunden) und PHOSPHORESZENZ ( Nachleuchtdauer: Millisekunden bis Minuten oder Stunden) zu unterscheiden.
Nach neuerer Definition werden als PHOSPHORESZENZ stark temperaturabhängige Vorgänge bezeichnet, bei denen Energie nach der Anregung
in Zwischenniveaus gespeichert wird und die Lichtaussendung erst durch Temperaturerhöhung ausgelöst wird.
Um nicht mit anderen Definitionen von FLUORESZENZ und PHOSPHORESZENZ zu kollidieren, wird hier meist der Oberbegriff LUMINESZENZ
verwendet.
Die PHOTOLUMINESZENZ wird durch sichtbares Licht (PHOTONEN) ausgelöst. UV-Licht mit einer Wellenlänge ( kurz= ca.250nm) oder ( lang=
ca. 360nm)

Gruß woodl

clemens

Ich rutsche etwas offtopic: Ich arbeitete einmal mit einem Wildbiologen der in Arizona Geier beobachtete, und da diese "Arbeit" ein wenig unterfordernd war kam er auf blöde Ideen: Er baute sich eine UV-Stirnlampe, um damit in der Nacht die stark floureszenten Skorpione zu suchen. Und weil er jung und dumm war hat er sich zuvor von Can.abis sativa küssen lassen und danach ein wohl einzigartiges Erlebnis. Nacht für Nacht, monatelang.

Ich lege das jetzt einmal auf eine lithische Siedlungsstelle um und ... also irgendwie hat das was. Ich bin zwar nun Familienvater und wenn, dann mehr "auf Wein" als auf sonstwas, aber einen schmunzelnden Gedanken ist es wert.

Übrigens ist der Besitz und Gebrauch von manchen bewusstseinsverändernden Substanzen illegal, gesundheitsschädigend und wird von mir verurteilt, um das hier korrekterweise festzuhalten.

Grüße, Clemens

steinsucher

Hallo clemens,

Zitat von: clemens in 14. Oktober 2008, 13:02:30
...kam er auf blöde Ideen: Er baute sich eine UV-Stirnlampe, um damit in der Nacht die stark floureszenten Skorpione zu suchen. Und weil er jung und dumm war hat er sich zuvor von Can.abis sativa küssen lassen und danach ein wohl einzigartiges Erlebnis. Nacht für Nacht, monatelang.

Das soll bedeuten, er tigerte in dem Zustand mit dieser Lampe auf allen Vieren monatelang hinter Skorpionen her? Das ist für einen US-amerikanischen Einwohner aber schon normal. Dieses Zwischenstadium von "Nüchtern" zum "Schamanen" kennen sie nicht, sie sind ab "Coors Light" "Schamane". Oft gewalttätig und unbeherrscht Dabei brüllen sie gerne unverständliche Reime und bezeichnen den Rest der Welt als Terroristen. Wartet noch 10 Jahre, dann haben wir sie eingeholt, wir kopieren sie ja ständig.

Wie bereits gesagt, es geht bei der ausschließlichen Suche mit diesem Hilfsmittel, auch fest an die Birne gefesselt, zu viel Anderes verloren. Man sucht ja in einer dunklen Welt.

No Alternative.

Fritz.