Bohrer (Feuerstein)

Begonnen von Herlitz, 04. März 2017, 09:51:53

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Herlitz

Hallo,

diesen feinen Bohrer möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Er ist der Siebte von einer bandkeramischen Siedlungsstelle.
:winke: Sven

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin,

genau - Feinbohrer  :super:

Sieben davon, machen sich sicher auf einem (1) Foto recht gut  :glotz:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Herlitz

Bitte-sehr, schon vorbereitet. Sieben auf einen Streich  :-D .
Nein, nicht auf einen Streich gefunden, das hat sich über die Jahre hingezogen. Aber alle von der gleichen Stelle. Da scheint jemand darauf spezialisiert gewesen zu sein, kleine Löcher zu bohren  :zwinker: . Es ist vermutlich etwa mittig auf der Siedlungsstelle, da, wo ich auch die meisten Scherben gefunden habe. Etwas abseits fand ich dann eine Konzentration von Amphibolitrohmaterial, auch ein geschnittenes Stück.
Die Experten sind sich ja noch nicht ganz sicher, ob es im frühen Neolithikum schon Spezialisierungen gab. Hier deutet sich ja so etwas an.
Aber sicher konnte damals auch noch jeder alles, der eine besser, der andere schlechter.
Ist heute eigentlich auch noch so  :kopfkratz: , wozu braucht man einen Handwerker, kann man doch alles selber machen. Und Politik würde man sogar noch besser machen!  :ironie:
Hier könnte man noch spekulieren, was eigentlich gebohrt wurde.  :kopfkratz:
:winke: Sven

StoneMan

Moin Sven,

Danke für die feine Schautafel  :Danke2:

Und dies, macht die Sache noch besonders spannend:
Zitat von: Herlitz in 05. März 2017, 09:31:02
[...]
Aber alle von der gleichen Stelle.
...

Weiterhin viel Erfolg

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

RockandRole

Sehr schön Sven,

sieben Zwerge kann man bei den Stücken eigentlich auch nicht mehr sagen  :-)  wäre bei uns schon ein massives Aufkommen.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

#6


Es wurden schlicht und einfach Löcher gebohrt   :zwinker:  

in Bast und Borke, Leder, Holz, Knochen, Geweih, Keramik und weiches Gestein.


Um kaputte Ton und Holzgefäße zu "flicken", Leder zu nähen (Köcher, Kleidung, als Behälter usw.) Anhänger auffädeln zu können, Armschutzplatten zu lochen, Knebelverschlüsse befestigen und durch Öffnungen führen zu können und unendlich viele Anwendungen.

Die Perforation von Material gehörte zu den alltäglichen Beschäftigungen und das von kleinfein bis grob und heftig.


"Dickbänli" - Bohrer in der Schweiz sollen insbesondere und weit bevorzugt zur Durchbohrung von Perlen aus Kalkstein und sonstigen Gesteinstücken in der Schmuckherstellung verwendet worden sind. Zumindest kamen sie DORT konzentriert mit Überresten der Werkstücke in solchen hoch spezifischen Befundzusammenhängen vor.


In der Bandkeramik sind die feinen Bohrer recht häufig anzutreffen aber auch später sind sie weiter vertreten, jedoch weniger normiert.
Später sind Bohrer in enormen Spannen der Größenformate vertreten und insgesamt nur selten "geschultert".


Von daher ist bei Dir alles im grünen Bereich!  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Birk

Moin Sven. Da hast du aber eine klasse Stelle. :zwinker: Wirklich schön anzuschauen deine Bohrer.  Super ist auch dein Foto in Situ. :super: Weiter so.
 

Gruß
  Thomas