Schlagstein ???

Begonnen von osman.herberger, 09. Februar 2009, 21:22:20

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osman.herberger

Hallo zusammen,

auf meinem neolithischen Dauer-Fundplatz habe ich heute diesen auffälligen Stein aufgelesen. Der Ort war erwiesenermaßen im Alt- und Mittelneolithikum besiedelt. Der riesigen Menge an Feuersteingeräten und -abschlägen nach zu schließen, müssten dort ja auch Schlagsteine oder Mahlsteine oder ähnliches zu finden sein.

Der Stein ähnelt von der Form her einem Ei. Wenn man beim Vergleich Ei bleibt, dann ist an beiden "Spitzen" jeweils querförmig die "Schale" aufgerissen (siehe Fotos 3 und 4). Vor allem auf der einen Seite (Foto 3) sieht es so aus, als wäre damit geklopft/geschlagen worden. In der Mitte zwischen den beiden Spitzen befindet sich eine höckerartige Erhebung (siehe Foto 2 oben). Unterhalb dieses Höckers ist der Stein sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite dunkel eingefärbt. Wenn man den Stein zum Schlagen in die Hand nimmt (siehe Fotos 6 und7) dann liegen die Finger haargenau auf diesen dunklen Stellen, egal ob man die eine oder die andere Spitze zum Schlagen verwendet. Ist das Zufall ? Können solche dunklen Stellen durch menschliche Finger und deren Absonderungen entstanden sein ?

Beim Material des Steins bin ich mir unsicher. Es ist sicher kein Sandstein. An einer Stelle (siehe Foto 5) sieht es aus, als ob unter der "Schale" Feuerstein wäre.
Oder ist das Ganze eine Silexknolle ?

Fragen über Fragen...Vermutlich liege ich total daneben...

Danke schon mal für Eure Mithilfe !

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Silex

Nicht daneben, Stefan. Ein kleines  (vermutlich  Jurahornstein-) Knöllchen mit deutlichen Schlagspuren.
Die Verwendung wird immer rätselhaft bleiben ...aber du warst der erste Hominide der seit vielen tausend Jahren das Teil in die Hand nahm.
Vermutlich ist sogar die seitliche Abplatzung damals hineingeschlagen worden.
Die dunkle Verfärbung gegenüber des Schlagnarbenfeldes kann man kaum deuten. Wahrscheinlich ist das Eindringen von humosen Säuren in einen rindennahen, porösen Bereich. Denn die hatten viel mehr Zeit hier zu wirken als die paar Stunden/Minuten die dieser interessante Winzling in rätselhafter Mission  , urgeschichtlich tätig war.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Kelten111

Würde auch sagen ein wunderschöner Schlagstein ( Pikstein) :super: