Hallo,

diese schmalhohe Dechselklinge aus Amphibolit stellt in meinem Fundspektrum eine Besonderheit dar.
Die Dechselklinge weist zwei Schneiden auf, bei Abstumpfung im Gebrauch, die Klinge aus der Schäftung nehmen, umdrehen und weiter kanns mit der Arbeit gehen.
Spass bei Seite, diese Dechsel ist doch in meiner nicht kleinen Kollektion deswegen eine Besonderheit und einzigartig. Von einer zweischneidigen Dechselklinge habe ich bislang auch in der Fachliteratur noch keinen Hinweis finden können.
Falls ihr dazu Infos geben könntet wäre ich hoch erfreut und dankbar.
Dieses Fundstück wurde schon einmal im SSF gezeigt.
Fundort übrigens, Oberbayern nähe Ingolstadt.

Grüße
Harkonen  

Hallo Harkonen 

Absolut interessant ! 

Auch deswegen, weil ich beim anschauen der Bilder sofort an einen Sondertyp des Nordens denke.
Bei uns ist ein sogar sehr ähnlicher Typ aus Flint als "Dünn-Nackiger Flintmeisel" bezeichnet.
Diese können doppeltschneidig sein.
Das Gerät datiert in die frühe Phase der jüngeren Trichterbecherkultur des Norden, das wäre also so um 3.400 v.Chr.

Ich weiss, dass man Geräte des Südens und Nordens nicht unmittelbar vergleichen kann, aber hier ist die Ähnlichkeit doch frappierend.
Hier ein Foto aus dem Buch: "Flint fra Danmarks oldtid" bei Peter Vang Petersen.
 

Hallo Steen,

das freut mich aber jetzt besonders, klasse 
Dein Hinweis ist der Erste den ich von doppelschneidigen Klingen erhielt. Das ist ja mal ein toller Ansatz!
Wenn es diesen Werkzeugtyp in Flint gab weshalb sollte es ihn dann nicht ebenso  aus Amphibolit geben können.

Ich werde weiter suchen, vielen Dank, ich schreibe auch noch etwas, muss nur kurz weg.

Grüße
Harkonen

Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass dein Fund wahrscheinlich morphologisch eher zu den Beilen / Meissel (evt.Streitäxten) gehört, statt zu Dechselklingen, da ja die Schneide ja anscheinend, wenn man das Profil betrachtet, symmetrisch in der Mitteachse des Geräts steht, und nicht wie bei den Dechselklingen zu der einen Seite gezogen.
Das Gerät müsste also, wenn überhaupt, recht geschäftet gewesen sein, und nicht quer, wie bei den Dechselklingen.

Zitat von: Der Wikinger in 28. Mai 2011, 15:00:29
Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass dein Fund wahrscheinlich morphologisch eher zu den Beilen / Meissel (evt.Streitäxten) gehört, statt zu Dechselklingen, da ja die Schneide ja anscheinend, wenn man das Profil betrachtet, symmetrisch in der Mitteachse des Geräts steht, und nicht wie bei den Dechselklingen zu der einen Seite gezogen.Das Gerät müsste also, wenn überhaupt, recht geschäftet gewesen sein, und nicht quer, wie bei den Dechselklingen.

Hallo Steen,
richtig, Du hast absolut Recht, das Profil sieht symmetrisch aus. Wobei aber doch anzumerken ist, dass die etwas breitere Schneide leicht gewölbt erscheint.
Ich sah nur schmal-hoch, eine von mir  etwas eingeengte Blickweise. Jetzt muss ich mich noch mit der Schäftung näher beschäftigen.
Vielen Dank auch für den Scan!  
In meiner wirklich umfangreichen Sammlung stellt dies den einzigen Beleg dieser Art dar. Aus irgend einem Grund vernachlässigte ich das interessante Stück.

herzliche Grüße in den Norden
Harkonen  

Wirklich wieder ein sehr Interessantes Stück mein lieber Peter 
Wikinger gab auch prommt Antwort schön das du wieder Aktiv bist 

Hallo Fredi,
bin doch immer ein Aktivposten! 

@Steen
soweit scheinen sich der Süden und Norden doch nicht voneinander zu unterscheiden 

Gruß
Harkonen 

Hallo Harkonen,

Beeindruckendes Artefakt. Gratuliere. Hab schon Stielaugen.

Gruß
Augustin

Zitat von: teabone in 28. Mai 2011, 16:24:26
Hallo Harkonen,

Beeindruckendes Artefakt. Gratuliere. Hab schon Stielaugen.

Gruß
Augustin

Hallo Augustin,
und noch dazu von mir falsch interpretiert, ich habe einfach daneben geschaut, mit einem Dünnnackigen rechnete ich nicht, aber es ist eines, ziemlich zweifelsfrei.

Grüße
Harkonen