Fragment von geschliffenem Feuersteinbeil

Begonnen von RonnyNisz, 02. April 2006, 15:47:24

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RonnyNisz

Tach zusammen,

den gestrigen Tag nutzte ich zwischen 2 Regenschauern, um an den heimischen Äckern die übriggebliebenen Steinhaufen der Kartoffelernte nach Fossilien zu durchsuchen, war eigentlich auf Seeigel oder ähnliches aus. dabei viel mir das leider stark mitgenommene Fragment eines geschliffenen Steinbeils in die Hand. ich weiss jetzt nicht, ob das auf meinen Mässigen Scannerbildern so rauskommt, aber mir scheint, es ist schon zu Nutzungszeiten kaputt gegangen, da sich am Bruchpunkt mitten im Beil eine kalkincluse befindet. Die modernen Erntemaschinen dürften ein übriges getan haben.

So megatoll ist das Teil leider nicht erhalten, und wenn ich nicht vor einiger Zeit in Dänemark mal ein fast heiles Beil gefunden hätte (3. Bild), hätte ich es vielleicht auch übersehen. So ist es das erste Stück dieser Art aus meiner neuen Heimat in SH. Die geschliffene Klingenrundung ist noch gut zu erfühlen, der Rest der Klinge noch richtig scharf.

Kann mir jemand sagen, wie alt Stücke dieser Art sind? Steinzeit ist klar, aber in welchem zeitraum waren Steinbeile dieser Art in Gebrauch?

Danke sagt

Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

steinadler

hallo ronny ,
ich seh da kein beilfragment draus .......
aber das bild unten sieht geil aus !!!!

mfg
steinadler
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/

RonnyNisz

hallo Steinadler/pedersen,

ich hatte befürchtet, das mein Teil bei sannerbildern nicht so rauskommt. Ist aber definitiv das armselig abgesplitterte Oberteil eines geschliffenen feuersteinbeils, so viel Sachverstand habe ich dann doch. natürlich hätte ich mir das Teil auch lieber in der Erhaltung meines Dänemark-Stückes gewünscht, aber es ist eben das erste Teil dieser Art aus meiner neuen Heimat.

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

rolfpeter

Servus Jungs!
Ich will zwar nicht schulmeistern oder so, aber es gibt Vereinbarungen, wie Steingeräte in Abbildungen ausgerichtet sein sollen.
Beile, Äxte, Hacken immer mit der Arbeitskante (Schneide) nach unten. Das dänische Beil ist also richtig dargestellt.
Alle anderen Geräte, wie Schaber, Kratzer, Pfeilspitzen usw. immer mit der Arbeitskante nach oben.
Das macht es dann auch oft einfacher, ein Gerät zu erkennen.

Ist auf dem mittleren Bild die mittlere Partie geschliffen? Vielleicht kannste das Bruchstück auch noch mal im Seitenquerschnitt aufnehmen, falls das mit dem Scanner funktioniert.

Aber schöne Stücke, Kompliment!

Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Das mit der Darstellungsweise hatte ich auch noch nicht gewusst- Danke RP
"Arbeitskante- Pfeilspitze"  RP  das ist im wahrsten Sinne des Wortes HART- 
Ich will ja nicht spitzfindig sein (In Wirklichkeit schon- wenns um neolithische Ackerfunde geht)

Nur so- en passant-
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

RonnyNisz

Also die "Arbeitskantenregelung" ist mir dann doch neu...

Nichts destotrotz mal beide Stücke im Vergleich. Hätte ich ne funktionierende Digicam und ich könnte eine (vorschirftswidrige??) Frontaufnahme machen, wäre es wohl klarer. Interessant finde ich die fast identische Form, wo doch zwischen hier und Langeland einige Distanz liegt....

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

Der Wikinger

Hallo Ronny

Du schreibst:
@ "Interessant finde ich die fast identische Form, wo doch zwischen hier und Langeland einige Distanz liegt...."

Wir müssen uns eine neolithische Kultur vorstellen, die in ganz Dänemark, Südschweden und Nord-Deutschland zu finden ist.
Sie haben ohne Zweifel auch miteinander gehandelt, und viel mehr Kontakt gehabt, als wir uns vorstellen !!

RonnyNisz

Danke allen, die sich hier geäußert haben. eine Frage brennt mir nach wie vor :

Kann mir jemand sagen, wie alt Stücke dieser Art sind? Steinzeit ist klar, aber in welchem Zeitraum waren Steinbeile dieser Art in Gebrauch??

Wäre nett, wenn der eine oder andere Experte dazu eine Meinung hätte. By the way: Ist so ein Bodenfund eigentlich medepflichtig? Habe da bislang keine Erfahrung mit...

Gruß Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

Der Wikinger

#8
Hallo Ronny

Wenn ich nicht ganz falsch sehe, ist dein DK - Beil ein dünn-nacken Beil, die Datierung ist da etwa 3600 - 3100 vor Kristus.

Bei deinem Fragment, kann man das nicht ganz so genau sagen, aber Neolithikum 3800 - 2100 vor Kristus !!  :winke:


rolfpeter

Moin Kollegen,
jau, bei dieser Darstellung kann ich auch das Beilklingenfragment erkennen :zwinker:

Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinadler

ja ja was bilder schon ausmachen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! aber trotzdem , denke ich mal ein stein muss man in der hand haben um ihn zu erkennen !!!!!!
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

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