Klingenartiger Fund

Begonnen von dagmar.st, 16. März 2013, 10:38:05

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dagmar.st

Hallo


Ich hoffe, ich mache nicht schon wieder eine Bauchlandung mit diesem " Exoten ", aber die Entdeckung, dass

beide im Abstand von etwa einem Jahr aufgelesenen Teile zueinander gehören, finde ich faszinierend.

Die beiden Restteile sind zusammen 5,9 cm lang, am Proximalende messe ich 2,6 cm Breite

und die Dicke beträgt maximal 0,5 cm.

Auf den Fotos erkennt man deutlich, dass ein Mittelteil, wie lang auch immer,  fehlt.

Vielleicht ist es ja auch nur eine Laune der Natur..auf den Fotos :K.3, K.5, K.8, K.9, K.10 meine ich

Bearbeitungsspuren zu erkennen;


ich bitte mal wieder um Eure Mithilfe   


Liebe Grüße  Dagmar :-)

Furchenhäschen

Hallo Dagmar,
sorry,
auch bei diesem Stück handelt es sich zweifesfrei um ein Naturprodukt,
glatt geschliffen durch Sand und Wind, die (Pseudo-)Retuschen durch Verschiebungen in der Einlagerungsumgebung, bzw. durch den Pflug entstanden.

Grüße
Peter

Kelten111

 :winke:
Ja leider nur Natur  :glotz:

Mfg  :winke: :winke:

dagmar.st

Lieber Peter, lieber Fredi !!

Vielen Dank für Eure stets geduldigen Kommentare mir gegenüber ! :Danke2:

Diese erneute Bauchlandung nehme ich zum Anlass, die Frage in den Raum zu werfen, ob es nicht

für alle Beteiligten hilfreich wäre, wenn man unter der Rubrik " Steinartefakte " einen Bereich " UFOs / Geofakte " einrichten würde.

Es gibt hier im Forum außer mir garantiert noch etliche andere User, die gerne auf solch eine Möglichkeit zurückgreifen würden....


Liebe Grüße


Dagmar :-)

Saxaloquuntur

Keine so schlechte Idee, am besten mit einem kompetenten Einführungsfred.S.

CF

Hallo Dagmar,

es ist schön, dass du den Mut nicht sinken lässt. Auf Bild K 8 erkennt man Abschnitte von kreisförmigen Wallnerlinien, die auf eine Frostscherbe hinweisen. "Normale" Wallnerlinien sind schwach geschwungen und verlaufen rechtwinklig zur Schlagrichtung.
Die Grundform wurde also nicht intentionell erzeugt. Es gibt zwar viele Beispiele für Geräte aus Frostscherben, diese weisen dann aber eindeutige Modifikationen auf. In der PDF, die ich unten verlinke, ist beispielsweise ein Kratzer aus einer Frostscherbe abgebildet.
Eines deiner Teilstücke zeigt zwar an einer Lateralkante Ausbrüche, die zunächst wie eine Retusche wirken, aber wohl leider rezent sind. Die Oberfläche der Spaltflächen ist recht rauh und verwittert, die Ausbrüche wirken deutlich jünger.
Bei der Beurteilung, ob es sich um Retuschen oder Beschädigungen handelt, ist es immer hilfreich sich zu fragen: Macht die Retusche einen Sinn? Damit ist die Lage, Länge, Ausführung etc gemeint. Und: Gibt es vergleichbare Werkzeugtypen?
Bei deinem Stück wäre nur ein Teilabschnitt der Lateralkante retuschiert, das vermutete "Proximalende" zeigt keine Ausbrüche. Bei einem Artefakt mit schneidender Funktion wäre eine Retusche über die komplette Länge der Lateralkante zu erwarten. Die tatsächlich vorhandenen Ausbrüche machen so keinen Sinn.

Eine Geofakt-Typenliste wäre sicher zu umfangreich, da jedes Stück sehr individuell ist. Besser wäre eine Liste mit Ausschlusskriterien o. ä.

Hier der Link zu Geo- und Artefakten mit dem Frostscherbenkratzer:
http://www.leics.gov.uk/flint_id_guide.pdf

Hier noch eine Zeichnung sehr deutlich ausgeprägter kreisförmiger Wallnerlinien:
http://www.steinzeitwissen.de/steinzeitlexikon/thermische-veranderung-von-feuerstein#3
"Toleranz ist die Fähigkeit, jeden in seiner Umgebung zu dulden."

dagmar.st

@ Sax und Christian

Vielen Dank für Eure freundliche Unterstützung !


@ Christian : schön, dass Du wieder da bist ! Ich persönlich hätte Deine Fachkompetenz hier doch arg vermisst.

An dieser Stelle möchte ich Dich auch zu Deiner Webseite :  "Steinzeitwissen & Co " beglückwünschen...sie ist einfach genial und außer "  www.aggsbach.de " und Robert

Bollows Blog : "  Umgepflügt " mein absoluter Favorit !!!


Die Idee, eine Liste zu erstellen mit Ausschlusskriterien, möglichst unterstützt durch Fotos, finde ich ganz toll.


Liebe Grüße

Dagmar :-)

Konetzki

als leidgeprüfter Geofaktensammler möchte ich mich Dagmars Idee anschließen.

Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, ob es erkennbare Abstufungen in der Schöpfungshöhe gibt. Also ob da ein Meister dran war oder ob es ein flüchtig zusammengestoppelter Versuch ist. Wobei bei letzterem die Ansprache schwierig sein dürfte, zumindest für Laien wie mich.

Hilmar