Kratzer ??

Begonnen von osman.herberger, 17. November 2008, 14:59:31

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osman.herberger

Hallo zusammen,

dieses (fast durchsichtige) Teil stammt von einem Fundplatz mit neolithischer Vergangenheit in der südlichen Oberpfalz, Bayern.
Ist das ein Kratzer ?
Ich wäre für jede Einschätzung sehr dankbar !
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Der Wikinger

Bin da kein Spezialist, aber mir siehts eher wie ein neuzeitlicher Züntstein für ein Flintengewehr aus !  :kopfkratz:

osman.herberger

Hallo Wikinger!
Ich habe schon befürchtet, dass es eventuell auch ein Zündstein sein könnte... :heul:  :heul:


"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Der Wikinger


Bitte nicht weinen !!  :besorgt:

Ich wäre jubelnd froh, wenn ich von denen nur einen finden könnte !!  :cool1: :narr:

osman.herberger

echt ? ich warte halt immer noch bis mir endlich das erste steinzeitliche Werkzeuglein ins Netz geht. Daher die Enttäuschung...
Übrigens schaut das Teil verdächtig dem von Edi gefundenen Teil ähnlich:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,16704.0.html

"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Der Wikinger

Zitat von: osman.herberger in 17. November 2008, 16:34:24
echt ? ich warte halt immer noch bis mir endlich das erste steinzeitliche Werkzeuglein ins Netz geht. Daher die Enttäuschung...
Übrigens schaut das Teil verdächtig dem von Edi gefundenen Teil ähnlich:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,16704.0.html



Ja, sieht sehr wie Edis Zündstein aus !  :super:

Bei mir ist es sicherlich eher "umgekehrt" als bei dir. Bei mir ist fast auf jedem Acker Spuren der Steinzeit, und der Flint gibt es ausserdem als natürlicher Bestandteil des Humus im Acker.
Bei mir liegen überall so viele kleine Flintensplitter herum, dass man grosse Schwierigkeiten hat überhaupt so ein kleines Teil da mit den Augen "aussortieren" zu können !!  :nono:

:winke:

steinsucher

Hallo Forum, hallo osman.herberger und hallo an alle Wikinger,

das sieht schon sehr nach diesem französischen Feuerstein aus, aus dem die Flintensteine sind. Vielleicht könnte ja jemand, so wie im Jurassic Park, Napoleon wieder aktivieren und dann zu den Wikingern führen? Dann liegt hinterher bestimmt auch das eine oder andere gelbe Flintensteinchen beim Wikinger herum.

:narr: der Karneval im Rheinland ist seit einer Woche wieder ausgebrochen!

Gruß,

Fritz.

Silex

....und dabei liegen die Dinger  nach dem Aufheben wunderbar auf der Hand.
Vermute auch "Neuzeit".
Manchmal geben die Dinger bei massenweisem Auftreten  - trotz vermeintlicher Enttäuschung- auch Hinweise  auf Scharmützel  Gefechte und Schlachten...
da lohnt sich ein Blick in die Lokalhistorie.....
Wenn da ein paar  typische auftauchen können manche Spezialisten  vielleicht schon jagdliche Verwendungszwecke  ausschließen.
Und: Das  Silexneolithikum ist auch südlich der Donau auf den Äckern schwer zu finden...obwohl die Besiedlung fast flächendeckend war....
Ein Anfangsartefakt aus einer rotgelbockrigen Anackerungsspur wird Dir aber zahlreiche Nachfolgeteile garantieren....vor allem da wo Du suchst.
Schönes Teil
Khamsin wird  seine heisssen Entschleierungsböen vielleicht noch nachwehen lassen.
Bis bald

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

osman.herberger

Danke für Eure Einschätzungen !
Edi, noch eine Nach-Frage: Wieso ist das Silexneolithikum auf unseren Äckern schwer zu finden ? Weil es zu weit unten in der Erdschicht liegt ?
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Silex

Ja, man findet eher vermehrt an steileren Hängen.  Es gibt viele Kolluvien in Gewässernähe....das Zoich liegt tief....
im braunen Acker selten WAS aus Feuerstein.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Khamsin

Salaam!

Schönes ziviles Modell, das einem Jäger oder Privatmann abhanden gekommen ist. Ist in Treffrichtung gebrochen, so dass die linke (oder rechte) Seite mit der zweiten Endretuschierung wegflog. Ist eventuell - je nachdem, in welcher Fassung das Ding zwischen den Hahnbacken eingeklemmt war - schon beim Schuss weggflogen (Privatleute haben solche Steine in der Regel eher in Leder oder Stoff/Lumpen eingeschlagen und nicht, wie das beim Militär zwingend vorgeschrieben war, in Bleiblech oder - wenn Not am Mann war - auch in eine Bleifetzen, der nach dem Plattschlagen einer Musketenkugel verblieb. Letzteres war übrigens beim Militär verboten!).
Kein Grund jedenfalls zur Enttäuschung! Ist doch ein schöner Fund. Den dabei zu berücksichtigenden Rest hat unser Edi fein beschrieben!

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Der Wikinger

Zitat von: steinsucher in 17. November 2008, 18:58:50
Hallo Forum, hallo osman.herberger und hallo an alle Wikinger,

das sieht schon sehr nach diesem französischen Feuerstein aus, aus dem die Flintensteine sind. Vielleicht könnte ja jemand, so wie im Jurassic Park, Napoleon wieder aktivieren und dann zu den Wikingern führen? Dann liegt hinterher bestimmt auch das eine oder andere gelbe Flintensteinchen beim Wikinger herum.

:narr: der Karneval im Rheinland ist seit einer Woche wieder ausgebrochen!

Gruß,

Fritz.



Den kleinen Napoleon kannst du behalten, lieber Fritz !!  :nono:

Diesen Kerl haben wir schon einmal unterstützt, und das hat uns wohl letztendlich mindestens Schleswig gekostet !!  :wuetend: :frech:

:narr: :winke:

Khamsin

Salü Steen!

Das Gute bei den französischen Steinen ist, dass sie in ganz Kontinentaleuropa zu finden sind, im Gegensatz zu den englischen Steinen. Das liegt daran, dass die englischen Flintensteinschläger der dortigen Manufakturen, und das war in der Hauptzeit wirklich nur Brandon nordöstlich von Cambridge, die Steine ausschliesslich ans Militär verkauft haben, nicht aber an Privatleute bzw. exportierten.

Die Franzosen - man erlaube mir ein "wie könnte es anders sein" - waren da erheblich volatiler und lieferten nicht nur ans französische Militär, sondern ebensogut an ausländische Potentaten für deren Truppen sowie für den französischen und ausserfranzösischen zivilen Markt.

Vor diesem Hintergrund würde es mich nicht wundern, wenn auf diesem Wege auch französische Steine auf die Cimbrische Halbinsel und die heutigen Dänischen Inseln gelangten, unbeschadet eigener einheimischer Manufakturen, letztlich nach ganz Skandinavien.

Und deshalb, Steen, sehe ich da nach wie vor für Dich Licht am Horizont. Wolltest Du indes Belegstücke haben, um das Material beurteilen zu können, dann solltest Du immer einmal bei eBay-Frankreich suchen nach: "perre à fusil". Dort werden in schöner Regelmässigkeit solche Steine (Originale!) angeboten, und zwar für wenig Geld.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"